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Klimaschutz bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen werden, die dem Klimawandel entgegenwirken und Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) verringern.

In Gießen lag der Pro-Kopf-Ausstoß im Jahr 2020 bei rund sechs Tonnen THG-Emissionen. Dies ist eine enorme Reduzierung im Vergleich zum Basisjahr 1990. Allerdings sind weitere Einsparungen nötig, um verträglich innerhalb unserer globalen Grenzen zu leben und die Lebensgrundlage für folgende Generationen zu sichern. Daher hat sich die Stadt Gießen im Jahr 2019 das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 bilanziell treibhausgasneutral zu werden.



Beschluss Stadtverordnetenversammlung "Klimaneutrales Gießen 2035" & Klimaschutzberichte

Am 26.09.2019 wurde in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen bereits im Jahr 2035 die Klimaneutralität erreichen zu wollen. Das bedeutet, dass die THG-Emissionen 2035 bilanziell null ergeben, also nur noch so viel emittiert werden darf, wie von natürlichen Senken wieder aufgenommen werden kann.

Dazu hat die Stadtverwaltung einen umfangreichen Klimaschutzbericht erstellt, welcher die Zielkennzahlen bis 2035 für die Sektoren Energie, Verkehr und Stadtentwicklung beinhaltet. Seitdem wird jährlich im September berichtet, welche Maßnahmen die Stadt Gießen und ihre Tochtergesellschaften für den Klimaschutz ergriffen haben und in Zukunft angehen möchten.

Der Beschluss zur Klimaneutralität bis 2035, der Bericht "Klimaneutrales Gießen 2035" sowie die Klimaschutzberichte seit 2021 können hier heruntergeladen werden.

Treibhausgas-Emissionen in Gießen


CO2-Emissionen pro Kopf aufgeteilt nach den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr
CO2-Emissionen pro Kopf aufgeteilt nach den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr

Die THG-Emissionen können in die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr aufgeteilt werden. Der größte Anteil der THG-Emissionen entfällt auf den Wärmesektor, gefolgt von den Sektoren Verkehr und Strom.

Gegenüber dem Basisjahr 1990 konnten 60 % der strombedingten Emissionen reduziert werden.

„Der Sektor Wärme reduzierte seine Emissionen um 37 %. Die Ursache für den weiterhin größten Anteil an den gesamten CO2eq-Emissionen durch den Sektor Wärme ist die überwiegend private Wärmenutzung mit Erdgas und Heizöl. Im Sektor Verkehr konnten die CO2eq-Emissionen um 33 % reduziert werden.“ (Energiebericht 2020, S. 29)

BISKO-Basisbilanz aufgeteilt nach den Bereichen Haushalte, Verkehr, GHD und Industrie
BISKO-Basisbilanz aufgeteilt nach den Bereichen Haushalte, Verkehr, GHD und Industrie

In der Abbildung wird die sogenannte Basisbilanz dargestellt – d.h. die nach dem BISKO-Standard ermittelten Emissionen.
Im Basisjahr 1990 wurden 824.392 t Treibhausgase bei einer Gesamteinwohnerzahl von 74.497 ausgestoßen. Im Jahr 2020 wurden 590.343 t CO2-Äquivalente emittiert bei 89.117 Einwohner*innen. Insgesamt und absolut betrachtet sanken bis dahin die Emissionen auf 71,6 % gegenüber dem Basisjahr – im pro-Kopf-Vergleich konnten die Emissionen um knapp 40 % (39,6 %) reduziert werden.

Zu sehen ist in der Abbildung, dass die privaten Haushalte, Verkehr und GHD (Gewerbe, Handel und Dienstleistungen) im Jahr 2020 einen ungefähr gleich großen Anteil ausmachen (zwischen 26 und 31 %). Die Industrie macht mit rund 91.300 t (15 %) THG den geringsten Anteil aus.
Zwischen 1990 und 2008 blieben die Emissionen auf einem annähernd gleichen Niveau. Seit 2009 ist ein stärkerer Abwärtstrend zu sehen, welcher im Jahr 2020 seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht hat. 

Energiebericht der SWG

Der Energiebericht wird jährlich von den Stadtwerken Gießen veröffentlicht. Ziel des Berichtes ist es, unter anderem den Energiebedarf, den Energieeinsatz und die Treibhausgas-Emissionen in der Stadt Gießen seit 1990 zu betrachten und mit den umweltpolitischen Zielen der Bundesrepublik Deutschland zu vergleichen.

Strategie und Energieberichte Stadtwerke Gießen

Masterplan 100 % Klimaschutz

Masterplan 100 % Klimaschutz war ein besonderes Förderprogramm des Bundesumweltministeriums für Kommunen, die sich der Herausforderung stellen, ihre Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 % zu reduzieren.

Der Landkreis Gießen ist seit 2016 Masterplan-Kommune. Gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern wurde der Masterplan erstellt, welcher eine umfangreiche Datenaufbereitung und Treibhausgasbilanzierung sowie Klimaschutzmaßnahmen enthält. Dieser Masterplan war die Grundlage für das Klimaschutzkurzkonzept der Stadt Gießen, mit dem anschließend eine Personalstelle gefördert werden konnte. Das Konzept beinhaltet 17 Maßnahmen, die im Rahmen der Förderung (3 Jahre) möglichst umgesetzt werden.

Förderprojekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative

Die Stadt Gießen erhält eine Zuwendung für das Vorhaben „Umstellung des städtischen Fuhrparks auf klimafreundliche Fahrzeuge“ (Förderkennzeichen 03K07427M). Dieses dauerte über eine Laufzeit vom 01.04.2019 bis zum 31.03.2022 an. Durch die Maßnahme sollen zwei Hybridfahrzeuge für die Feuerwehr Gießen, mehrere batteriebetriebene Fahrzeuge für verschiedene Organisationseinheiten der Stadtverwaltung sowie entsprechende (nicht-öffentliche) Lademöglichkeiten in Form von Wallboxen und Ladesäulen beschafft werden.

Im Förderzeitraum vom 01.05.2021 bis zum 30.04.2023 wird das Vorhaben "KSI: Anschlussvorhaben zur Umsetzung weiterer Maßnahmen aus dem integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Gießen" gefördert (Förderkennzeichen: 67K07427-1).


Hintergrund
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Förder-maßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Logo des Bundesumweltministeriums und der Nationalen Klimaschutzinitiative aufgrund einer Fördermaßnahme
Logo des Bundesumweltministeriums und der Nationalen Klimaschutzinitiative aufgrund einer Fördermaßnahme

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