Nachhaltiger Konsum
Nachhaltiger Konsum bedeutet eine Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise, um die Natur und ihre Ressourcen im Alltag und beim Einkauf so wenig wie möglich zu belasten. Dazu gehört vor allem auch die Nutzungsdauer von Produkten auszureizen, sie zu reparieren, gebraucht zu kaufen oder zu leihen.
Möglichkeiten und Anlaufstellen für nachhaltigeren und fairen Konsum, Reparaturen und weitere verwandte Themen sind in der untenstehenden Wandelkarte zusammengetragen. Im Klimaschutz- und Energiebericht der Stadt lesen Sie, welche Schritte die Verwaltung geht auf dem Weg zur nachhaltigen Beschaffung.
Mehr Infos dazu, welche Konsumumstellungen besonder effektiv sind, finden Sie unter: Mit Big Points den Fußabdruck halbieren
Wandelkarte
Ein Nachhaltigkeitsstadtplan von Gießen, die sogenannte „Wandelkarte“, verzeichnet insgesamt 91 Orte in der Universitätsstadt: Geschäfte und Gaststätten mit fairen, regionalen und nachhaltigen Produkten, Treffpunkte zum Tauschen und Reparieren, Angebote ohne Plastik und mit Mehrwegsystemen. Die Karte gibt mit einer Auflistung fairer Siegel Hilfestellung beim Einkauf. Außerdem enthält sie Tipps zum bewussten Konsum und nennt Organisationen, um selbst aktiv zu werden.
Die Wandelkarte wurde erstmals im Juni 2021 in einer Auflage von 10.000 Stück herausgegeben. Im März 2022 folgte die digitale Version, mit zusätzlichen Kategorien und neuen Punkten. Die gedruckte Version, sowie einen Flyer mit QR-Code zur digitalen Wandelkarte finden Sie unter anderem im Rathaus, dem Weltladen Gießen und der Tourist-Information.
Müllvermeidung
Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen: In Deutschland landen jedes Jahr mehr als 350.000 t Einwegeschirr und To-Go-Verpackungen im Müll und häufig auch in der Umwelt. Schon seit dem 3. Juli 2021 sind in der EU bestimmte Einweg-Kunststoffprodukte verboten.
Ab 2023 folgt die Verpflichtung für Restaurants, Lieferdienste und Caterer, Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Ausnahmen sind für kleine Betriebe vorgesehen, die ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Bereits jetzt können Sie Ihre eigenen Gefäße mitbringen oder in einigen Gastronomien Pfandsysteme nutzen.
Pfandsysteme: Für Heißgetränke to-go gibt es seit ein paar Jahren das Becherpfandsystem ReCup, das sich mit über 25 Stationen in Gießen etabliert hat. Wo Sie die ReCup Becher ausleihen, bzw. wieder zurückgeben können, finden Sie auf der Wandelkarte oder auf der firmeneigenen Website. An Mehrwegsystemen für Speisen gibt es in Gießen schon einige Anbieter, die beispielsweise die Behältnisse von Vytal, Rebowl und die vakuumierbare EcoBox nutzen.
Sauberkeitspaten: Engagieren Sie sich und werden Sie Sauberkeitspaten mit Ihrem Verein, Gruppe, Schulklasse o. ä. für die Pflege und Reinigung von kleineren Grünflächen, von Straßen, von Spielplätzen oder von öffentlichen Plätzen in Ihrem Umfeld. Wir statten Sie mit Müllgreifern und Müllsäcken aus. Tragen Sie mit Ihrem Einsatz dazu bei, dass Gießen sauber bleibt!
Ernährungsrat Gießen und Saisongärten
Der Ernährungsrat für die Stadt Gießen und die Region ist ein dauerhaft konstituiertes Gremium, das sich in Ernährungsfragen als Brücke und Schnittstelle zwischen Bürger*innen, der lokalen Ernährungswirtschaft und der Politik versteht. Er setzt sich für ein zukunftsfähiges, widerstandsfähiges, gerechtes, nachhaltiges und regeneratives Ernährungs- und Landwirtschaftssystem in der Stadt und Region Gießen ein. So hat er unter anderem die Saisongärten auf der Hardt und in Kleinlinden ins Leben gerufen.
Saisongärten sind Feld-Parzellen, die jährlich angemietet werden können. Sie sind zu Beginn der Miete im Frühjahr bereits vorbereitet und mit Setzlingen bepflanzt. Im Verlauf der Saison gießen, pflegen und ernten die Hobbygärtner vielfältiges Gemüse und können freiwerdende Zwischenräume mit eigenen Pflanzen bestücken. Ob mit oder ohne gärtnerische Vorerfahrung - so können alle regionales und saisonales Gemüse genießen und lernen es selbst nach ökologischen Prinzipien anzubauen.
Wie Sie mitmachen können, finden Sie unter ernaehrungsrat-giessen.de
Fairer Handel
Die Folgen des Klimawandels sind bereits weltweit spürbar. Dennoch sind die Länder, die die meisten Treibhausgase ausstoßen im globalen Norden verortet und vor allem die Bewohner*innen des globalen Südens von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Denn diese verfügen oftmals nicht über das finanzielle Kapital, um Anpassungen an den Klimawandel und seine Folgen vorzunehmen.
Durch den Konsum von fairen und nachhaltigen Produkten erfolgt zum einen die gerechte Bezahlung von Arbeiter*innen, zum anderen wird u. a. eine klimafreundlichere Produktion unterstützt.
Somit leistet der faire Handel einen Beitrag zur globalen Klimagerechtigkeit.