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30.11.2025

Stadt Gießen blickt auf 29. November zurück

„Gießen hat nicht gebrannt, sondern geleuchtet – durch die vielen Augen derer, die auf die Straßen gegangen sind und fröhlich und friedlich ihre Unterstützung unserer Demokratie gefeiert und ihrer Sorge vor einem Rechtsruck Ausdruck verliehen haben.“ Mit diesen Worten blickt Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher auf den gestrigen Samstag zurück.

„Das ist das, was uns von diesem Tag in Erinnerung bleiben sollte. Zigtausende Menschen haben sich nicht abschrecken lassen von den Prognosen und Warnungen, die hier bürgerkriegsähnliche Zustände in der ganzen Stadt heraufbeschworen haben. Sie waren da und haben ihren Sorgen um unsere Gesellschaft Ausdruck verleihen können. Und sie haben eine große Gemeinschaft in dieser Stadt vorgefunden. Eine Gemeinschaft, die sie trägt, die uns trägt und die Botschaft in die Republik ruft: Wir sind mehr. Wir sind die Mehrheit. Dieser Mut kann von Gießen ausgehen. Und er muss uns alle weiter tragen. Auch in dieser Stadt: Nicht mutlos zu sein. Nicht resigniert zu sein. Nicht alleine zu bleiben mit Ängsten und Sorgen“, so der OB.

Zugleich habe es auch andere Szenen jenseits der Lahn gegeben, die er bedaure. „Auf diese Bilder von Gewalt hätte ich auch gerne verzichtet“, so Becher. „Unser Grundgesetz kennt kein Recht auf Gewalt. Es garantiert aber, dass alle Menschen ein Recht auf Unversehrtheit haben.“ Er dankte der Polizei ausdrücklich für deren Einsatz.

Abschließend ordnet der OB ein: „Bei all dem dürfen wir aber nicht vergessen: Das Fazit dieses Tages kann nur heißen: Gießen hat sich weder von linker Gewalt noch von rechter Machtdemonstration in schwarzen Limousinen in die Flucht treiben lassen. Gießen hat gezeigt, dass Protest auch friedlich geht. Und legal ist. Dass friedlicher Protest nicht kriminalisiert werden kann. Gießen hat geleuchtet. Als Vorbild.“

Bürgermeister Alexander Wright fügte hinzu: „Unser Sicherheitskonzept, für das wir von der Protest-Seite heftig kritisiert wurden, hat genau dies möglich gemacht. Es ist nicht nur höchstrichterlich durch mehrere Beschlüsse des VGH, sondern sogar noch vom Bundesverfassungsgericht am Samstag nach einer Beschwerde der „Linken“ bestätigt worden.  Wir hatten mit diesem Konzept vor allem auf der Straße Erfolg. Damit haben wir friedlichen Protest und die Sicherheit der Demonstrierenden überhaupt erst ermöglicht“, sagte der Ordnungsdezernent.

Oberbürgermeister und Bürgermeister bedankten sich bei allen Mitarbeitenden, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Neben den vielen Kräften des Ordnungsamtes, der Stadtpolizei, der Feuerwehr und den Rettungsdiensten seien „vom IT-Spezialisten bis zum Hausmeister“ über Wochen viele hunderte Menschen aus Stadtverwaltung und städtischen Betrieben im Einsatz für diese Stadt gewesen. Auch die extra eingerichtete telefonische Hotline sei rege genutzt worden und habe den Menschen gezeigt, dass die Stadt ansprechbar und für alle Sorgen und Nöte da sei. Besonders dankte die Stadtspitze den vielen Bereitschaftskräften aus dem städtischen Stadtreinigungs- und Fuhramt sowie dem Bauhof für den nächtlichen und sonntäglichen Extra-Einsatz. „Sie haben mit dafür gesorgt, dass die Stadt nun wieder ganz den Gießenerinnen und Gießener gehört. Die Sperrungen sind weitestgehend beseitigt und die größten Verunreinigungen sind weg“, sagten Becher und Wright.

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