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Der Abend steht im Zeichen der Lahn: Im Vereinsheim von DLRG & Rot-Weiß Tanzclub in der Uferstraße gibt es DJ-Musik und von dort (unterstützt von der Sparkasse) Schifffahrten auf der Lahn.

[09.06.2023]

Am Montag ist es soweit: Die Stadt erwartet die Ankunft der ivorischen Special Olympics-Delegation. Die über 100-Personen starke Gruppe aus Athlet*innen von der Elfenbeinküste (und mitreisenden Betreuer*innen, Unified Sportpartner*innen etc.) nimmt - nach ihrem Besuch in Gießen, der bis nächsten Donnerstag dauert - mit 215 weiteren Delegationen aus aller Welt an den Special Olympics World Games in Berlin teil. Dies sind die olympischen Spiele der geistig (und mehrfach) behinderten Athlet*innen. 

In Gießen als "Host town" werden die Athlet*innen - wie alle anderen Gruppen in "ihren Host" towns in Deutschland - vor ihrem Start in Berlin die Möglichkeit haben, sich in Deutschland zu akklimatisieren (Klima, Zeitumstellung etc.), aber auch etwas von Land und Leuten kennenlernen.

Die 75 Athlet*innen, die die Zeit in Gießen verbringen werden, nehmen in Berlin in 10 Sportarten an den Wettbewerben teil. Die ivorische Delegation ist geprägt von den von Frauenteams in den Mannschaftssportarten Handball, Basketball und Fußball. In den Sportarten Tischtennis, Golf, Boccia und Basketball werden Menschen mit geistiger Behinderung und ohne Beeinträchtigungen (Unified Partner*innen) gemeinsam am Sport-Wettbewerb teilnehmen.

Um dies möglich zu machen, hat die Stadt in Zusammenarbeit mit vielen Aktiven aus der Stadtgesellschaft ein Programm zusammengestellt, das Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher mit Stolz und voller Vorfreude vorgestellt hat. Es reicht von Freizeit- und Begegnungsanteilen bis hin zum sportlichem Training.

Mit diesem Programm zeige die Stadtgesellschaft eindrucksvoll, dass sich Gießen für Inklusion engagiere. Mit dem Besuch gäbe es nicht nur die Chance, sich als Gastgeber zu präsentieren und sich international weiter aufzustellen. Man wolle als Host-town natürlich auch das Thema Inklusion ins Bewusstsein der Menschen rücken und auch weiter an der Barrierefreiheit vor Ort arbeiten: Gemeinsam gleichberechtigt leben - dafür zu werben, sei das Gießener Motiv für dieses Programm.

Becher dankte den vielen Engagierten ausdrücklich für ihre Unterstützung. Alleine 90 Freiwillige (Volunteers) aus Stadt und Umland investieren - organisiert durch das Freiwilligenzentrum Stadt und Landkreis Gießen - ihre freie Zeit in der Begleitung der Gruppe. Geldspender (Unternehmen und Privatpersonen) haben das Programm zudem finanziell unterstützt. Viele Vereine und Institutionen haben zB Hallen zur Verfügung gestellt oder auch freiwillige Helfer*innen aus den Belegschaften gewonnen oder Sachspenden geleistet oder Programmpunkte erarbeitet. Schulen empfangen die Gäste und schaffen Begegnungsräume.

Was sie alle dazu bewegt hat, sich zu engagieren, davon erfahren Sie in den ausgewählten Statements der Haupt-Unterstützer:

Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der Stadtwerke Gießen:

Als Host Town der Special Olympics übernimmt die Stadt Gießen die verantwortungsvolle Aufgabe, rund 120 Sportlerinnen und Sportler aus der Elfenbeinküste zu empfangen und ihnen einen ersten Eindruck von Deutschland und unserer Region zu verschaffen. Dabei zu unterstützen, ist für uns von den Stadtwerken Gießen nicht nur selbstverständlich, sondern eine Herzensangelegenheit. Schließlich werden Gießen und die Region damit Teil der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt. Und bekennen sich auf diese Weise zu Werten, die wir uneingeschränkt teilen.

Anita Schneider, Landrätin:

Land, Leute, Lebensart und natürlich Gemeinschaft im Sport – die Eindrücke aus der Host Town Gießen werden die Gäste aus Elfenbeinküste prägen und sie werden sie weitererzählen. Der Landkreis Gießen unterstützt gerne das Programm und die Begleitung der Sportler:innen, die auch von Menschen und Vereinen im Landkreis mitgestaltet werden – ohne Berührungsängste und unabhängig von Sprache, Kultur und Handicaps. Besonders freue ich mich darüber, dass durch die Special Olympics auch auf der verbindenden Ebene des Sports neue Kontakte aus unserer Region nach Afrika entstehen, nachdem der Landkreis bereits eine Klima- und Projektpartnerschaft mit Mubende in Uganda pflegt. Wir können viel voneinander lernen – auch im Umgang mit Inklusion im Alltag. Ich wünsche allen bereichernde Begegnungen! 

Ilona Roth, Sparkassendirektorin Mitglied des Vorstandes:

Gießen nimmt als Gastgeberstadt an der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung, den Special Olympics, teil. Das ist eine tolle Chance, unsere junge, bunte und lebenswerte Stadt Gießen über die Ländergrenzen hinaus bekannt zu machen und unsere Stadt als gute Gastgeber*innen zu präsentieren. Die Gründungsidee der Sparkassen umfasst Teilhabe. Diesem Anspruch werden wir gerne gerecht. Wir unterstützen Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung oder Behinderung und freuen uns, einen Beitrag zum Host-Town-Programm der Stadt Gießen leisten zu können. Unter dem Motto #ZusammenUnschlagbar bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam für die Athlet*innen in Gießen unvergessliche und bleibende Erlebnisse schaffen. #sparkassegiessenweilsummehralsgeldgeht

Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende Lebenshilfe Gießen):

Die Special Olympics World Games 2023 in Berlin sind nicht nur ein sportliches Highlight im Kalenderjahr 2023, sondern vor allem ein Höhepunkt im wichtigen gesamtgesellschaftlichen Streben nach mehr Inklusion und Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung. Innerhalb der Lebenshilfe Gießen freuen wir uns sehr auf die Darbietungen und Wettbewerbe tausender Athlet*innen aus vielen verschiedenen Ländern sowie auf ein buntes Fest der Inklusion, das hoffentlich stark nach außen strahlt. Besonders schön ist es, das Team der Elfenbeinküste vor den eigentlichen Weltspielen in Gießen begrüßen und auch manche Einblicke in unsere Arbeit präsentieren zu dürfen - wir freuen uns auf die Begegnungen mit den Top-Sportler*innen.

Kai Bülow, Geschäftsführender Gesellschafter depant:

Sport bringt Menschen zusammen und baut Brücken zwischen ihnen. Und wenn ein Sportfest dazu eine so besondere Ausrichtung mitbringt wie die Special Olympics, gilt das umso mehr.Wir sehen das Host-Town-Programm als besondere Chance, die Inklusion, das kulturübergreifende Zusammenleben und die Offenheit unserer Stadt zu fördern. Diesen tollen Ansatz möchten wir gerne unterstützen.

Jens Dapper, Geschäftsführer AWO Gießen

Das Host Town-Programm ist für uns als Träger ein wichtiger Anlass für mehr Inklusion werben zu können. Auch wir möchten einen Teil zu mehr Barrierefreiheit in der Stadt leisten und mit der Errichtung eines behindertengerechten Outdoor-Fitnessparcours auch über die Host-Town-Tage hinaus diese Themen in der Gießener Politik und Gesellschaft verfestigen. Daher freuen wir uns sehr, dass ein Teil der ivorischen Delegation am 13.06.2023 zu uns in die Einrichtung kommen wird, um sich vor Ort ein Bild zu machen, wie sich die AWO Gießen bereits heute für mehr Barrierefreiheit, u.a. im Seniorenbereich, einsetzt.

DAV Kletter- und Boulderzentrum Gießen:

In unserem Kletter- und Boulderzentrum Gießen gibt es seit vier Jahren einen wöchentlichen Inklusiven Klettertreff, bei dem auch heimische behinderte Menschen die sportliche Herausforderung suchen.Deshalb ist es für uns als Gießener Alpenverein eine Selbstverständlichkeit, dass wir den Gästen unserer Stadt aus der Elfenbeinküste einmal die Gelegenheit verschaffen, unter fachkundiger Anleitung in eine für sie völlig ungewohnte Sportart hineinzuschnuppern. Bienvenue chez nous.

Sophie-Scholl-Schulen gGmbH:

Wir als Sophie-Scholl-Schule freuen uns sehr, die ivorischen Athleten bei uns in der Sophie-Scholl-Schule begrüßen zu dürfen und hoffen, dass wir auch nachhaltig Kontakt mit ihnen halten können. Uns ist es eine besondere Ehre als "Host school" diesen tollen Wettbewerb "Special Olympics" zu unterstützen. Als inklusive Gesamtschule liegt es uns ganz besonders am Herzen, dass Inklusion in der Gesellschaft weiterhin etabliert  und Inklusion als  etwas Normales erlebt wird, frei nach dem Motto: "Jeder ist ganz anders normal". 

Zum Programm:

Am Montagabend startet das Programm mit einem offiziellen Empfang im Rathaus.

Der Dienstag steht im Zeichen des Kennenlernens der Stadt:

Besuch von verschiedenen Schulen (Martin Buber-Schule, Sophie-Scholl-Schule, Grünberger Grundschule Am Diebsturm), Behindertenwerkstatt Lollar, AWO-Seniorenzentrum (Philosophenwald), Holz u Technikmuseum Wißmar.

Nachmittags geht es zum DAV-Kletterzentrum (Rödgener Straße).

Der Abend steht im Zeichen der Lahn:  Im Vereinsheim von DLRG&Rot-Weiß Tanzclub in der Uferstraße gibt es DJ-Musik und von dort (unterstützt von der Sparkasse) Schifffahrten auf der Lahn.

Mittwoch Vormittag werden Gießener Besonderheiten besucht:
Gießener Wochenmarkt, Gießkannenmuseum, Stadtkirchenturm, Botanischer Garten, Oberhessisches Museum.

Nachmittags wird trainiert:

• Badminton (Sporthalle A Herderschule)
• Basketball (3 x 3 und 5 vs 5) (Unterstützung TSG Wieseck)
• Boccia (Unterstützung 1. SC Gießen-Sachsenhausen)
• Golf (Golfpark Winnerod)
• Handball (Unterstützung TSV 1889 Kleinlinden)
• Judo (Bereitstellung Trainingsraum TSG Blau-Gold Gießen)
• Leichtathletik (Außensportanlage Herderschule, West-Stadion)
• Powerlifting (Bereitstellung Trainingsraum ACE 1974 Gießen)
• Schwimmen (Badezentrum Ringallee - unterstützt von SWG)
• Tischtennis (Unterstützung TSG Wieseck)

Special Olympics 2023 - mehr Infos