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Klimawandelanpassung

Der Klimawandel schreitet voran und auch hier werden die Folgen immer stärker spürbar.
Anhaltende Dürre, Starkregenereignisse und Hitzetage nehmen zu und das Leben in unserer Stadt wird sich verändern. Gemeinsam arbeiten wir daran Gießen bestmöglich dagegen zu rüsten, z. B.: durch Flächenentsieglung, Begrünung, Hochwasserschutz sowie Pflege des Stadtwaldes.

In den unten folgenden Texten erwarten Sie Informationen, wie Sie sich vor diesen Auswirkungen akut und präventiv schützen können und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihr Haus oder Ihre Wohnung für die bevorstehenden Veränderungen zu rüsten.

Was gibt es?

Katastrophenschutz

NINA Warn-App - Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, erhalten Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert. Die App bietet außerdem die Sprachauswahl für leichte Sprache, Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Polnisch, Russisch und Arabisch an. Zum Download der Warn-App NINA

BBK - Informationen zu aktuellen Notsituationen, persönlicher Notfallvorsorge, auch speziell für den Klimawandel, finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. www.bbk.bund.de/DE/Themen/Klimawandel/klimawandel_node.html

LKGI - Wie wird die Bevölkerung in Gießen gewarnt, welche Notfallpläne gibt es? Antworten auf diese Fragen bietet Ihnen der Katastrophenschutz des Landkreises. www.lkgi.de/verkehr-sicherheit-und-ordnung/gefahrenabwehr/katastrophenschutz

Umgang mit Hitzetagen

Durch den Klimawandel nimmt die Anzahl der heißen Tage stetig zu. Die Folgen sind immer häufigere Hitzeperioden mit Temperaturen von mehr als 30°C und das Auftreten von tropischen Nächten (nachts wärmer als 20°C). Gerade in dicht bebauten und versiegelten Innenstädten, die sich besonders stark aufheizen, kann dies für den Menschen zu einem gesundheitlichen Problem werden. Der “Coole Stadtplan“ von Gießen zeigt, wo man sich in Gießen in den heißen Sommermonaten abkühlen kann. Zudem geben die Broschüren vom Umweltbundesamt zahlreiche Tipps, wie man sich bei Hitzeperioden verhalten sollte.

Cooler Stadtplan

Wo kann man sich in Gießen abkühlen? Die Themenkarte „Cooler Stadtplan“ zeigt nicht nur, wo kühles Nass und schattiges Grün zu finden ist, sondern auch die bioklimatisch belasteten Innenstadtbereiche, die man an Hitzetagen besser vermeidet. Ebenfalls eingetragen sind Trinkbrunnen und sogenannte „Refill Stationen“, an denen man kostenfrei Leitungswasser ins mitgebrachte Gefäß auffüllen lassen kann.
Zum Coolen Stadtplan

Hessisches Hitzewarnsystem warnt in zwei Stufen

Stufe 1
warnt vor einer starken Wärmebelastung bei einer gefühlten Temperatur von über 32 °C.

Stufe 2
warnt vor einer extreme Wärmebelastung, wenn die gefühlte Temperatur 38 °C übersteigt oder Warnstufe 1 an vier aufeinander folgenden Tagen andauert.

Die gefühlte Temperatur wird berechnet, da sie häufig nicht mit der gemessenen Temperatur übereinstimmt.

DWD-Hitze-Newsletter mit Hitzewarnungen

Broschüre des Umweltbundesamts

Hochwasserschutz

Hochwasserschutz und der Schutz vor Starkregen sind auf Grund des Klimawandels zentrale Themen. Warum es in Folge der Erwärmung der Erdatmosphäre zu immer extremeren Hochwasser- und Starkregenereignissen kommen wird, zeigt ein Film auf "Planet Wissen": Planet Wissen - Mehr Hochwasser durch den Klimawandel

Bei Starkregen fällt so viel Niederschlag, dass Böden und Gewässer nicht mehr in der Lage sind, diesen genau so schnell aufzunehmen. In diesen Fällen muss sich das Wasser andere Wege suchen, so genannte Fließpfade. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Immobilie gegen Starkregen schützen können, dann liefert Ihnen der Film der MWB zum Thema «Rückstausicherung und Überflutungsschutz« einen sehr guten Überblick.

Zu möglichen Starkregenrisiken informieren Sie sogenannte Fließpfadkarten. Sie zeigen potenzielle Fließpfade des Regenwassers, sowie potenziell gefährdete Bereiche in Gießen an. Für genauere Informationen zu Ihrem Grundstück können Sie bei den MWB Auskunft anfragen. Zum Anfrage-Formular

Einen Überblick über Maßnahmen, die zum Hochwasserschutz in Gießen von den Mittelhessischen Wasserbetrieben (MWB) umgesetzt wurden, finden sie unter www.mwb-giessen.de/gewaesser/hochwasserschutz

Das Hochwasser Kompetenz Center bietet für Wohngebäude und Gebäude für Kleingewerbe einen Hochwasserpass an. Mit diesem Pass können sich Hausbesitzer*innen in ganz Deutschland ein Bild über ihr individuelles Überschwemmungsrisiko machen. Weitere Informationen finden Sie unter Hochwasserpass (mwb-giessen.de). 

Mehr zum Thema Hochwasser und Starkregen finden Sie unter Hochwasser und Starkregen.

Stadtwald

Der Gießener Stadtwald mit einer Größe von 1.560 ha ist die Grüne Lunge der Stadt. Die Klimafunktionskarte der Stadt Gießen zeigt deutlich, wie wichtig der Stadtwald für die Kaltluftlieferung und somit auch Kühlung der Stadt ist.

Zudem speichert und filtert der Waldboden das Wasser und trägt so zur Neubildung von sauberem Trinkwasser bei.

Hier gelangen Sie zur Seite des Gießener Stadtwaldes

Klimawandelanpassungskonzept

Ebenso wie der Klimaschutz ist die Anpassung an den Klimawandel zu einem zentralen Thema innerhalb unserer Gesellschaft geworden. Der Klimawandel stellt eine Herausforderung dar, die uns Menschen auf verschiedenen Ebenen begegnet. Noch vor wenigen Jahren standen hierbei Regionen außerhalb Europas im Vordergrund, die zum Beispiel durch den Anstieg des Meeresspiegels oder extreme Dürren betroffen sind. Inzwischen ist die Betroffenheit durch den Klimawandel viel näher gerückt und seine Auswirkungen in Form extremer Hitze, Trockenheit, Starkregenereignissen und Überschwemmungen sind längst auch in Deutschland und somit auch in Gießen zu spüren.

Mit dem Beschluss zur Erstellung eines Klimawandelanpassungskonzeptes möchte die Stadt Gießen der Präsenz der Thematik begegnen. Das Konzept stellt ein Grundgerüst dar, in dem aufgezeigt wird, wie sich die klimatische Situation in Gießen darstellt und welche Maßnahmen sich bereits in Umsetzung und in Planung befinden. Es werden übergeordnete Ziele formuliert, die eine Orientierung auf strategischer Ebene geben und Handlungsmöglichkeiten im Privaten aufgezeigt.

Auch wenn die Anpassung an den Klimawandel eine große Herausforderung darstellt, bietet sie gleichzeitig die Chance einer Veränderung unseres Bewusstseins und eines bedachteren Umgangs mit der Umwelt und der eigenen Gesundheit. Sie beschreibt einen stetigen Prozess, der nicht mit der Fertigstellung des Konzeptes endet, sondern auch zukünftig beständig in das städtische Handeln integriert wird.


Was können Sie tun?

Flächenentsiegelung

Flächen im innerstädtischen Bereich zu entsiegeln ist ein wichtiger Beitrag um den Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Trockenheit, Hitze und Trinkwassermangel entgegen zu wirken.

Versiegelte und wasserundurchlässige Flächen nehmen immer weiter zu. Dadurch kann das Regenwasser nicht mehr versickern und es kommt zu Trockenheit auf Grund von fehlender Grundwasserneubildung. Zudem heizen sich versiegelte Flächen stärker auf, was sich negativ auf das Stadtklima auswirkt.

Wenn Sie im Innenstadtgebiet der Förderzone "GrüneMitteGießen" wohnen, können Sie mit Hilfe von Förderung private Flächen entsiegeln oder bepflanzen lassen. 

Förderungen

GrüneMitteGießen

GrüneMitteGießen

GrüneMitteGießen ist ein Förderprogramm der Stadt Gießen zur Förderung von Stadtgrün auf privaten Flächen.

Im Sommer ist der Innenstadtbereich eine Hitzeinsel. Versiegelte Flächen, Asphalt und Beton heizen sich von der Sonne auf. Stadtgrün, wie Bäume, bepflanzte Dächer oder begrünte Fassaden hingegen kühlen ihre Umgebung und spenden Schatten.

Stadtgrün schützt zudem Ihre Gesundheit durch seine natürliche Reinigungsfunktion der Luft. Auch Wände und Dächer werden vor Belastungen durch Wärme, Sonnenstrahlen und Niederschlag und im Winter auch vor Kälte geschützt. Begrünte Dächer halten außerdem länger als konventionelle Flachdächer. Sie sorgen für ein besseres Gebäudeklima und wirken wärmeregulierend.

Mit der GrünenMitteGießen werden genau solche Maßnahmen gefördert. Die Förderhöhe liegt bei 70 %. Fachliche Unterstützung und Beratung gibt es kostenlos vor Ort für Planung, Ausführung und Pflege. Gefördert wird z.B. eine schattige Innenhofbegrünung, kühlendes Fassadengrün, schöne geruhsame Dachgärten, dämmende extensive Dachbegrünung oder auch Entsiegelung von PKW-Stellflächen und Begrünung mit Rasenwaben (Stellflächengrün).

GrüneMitteGießen

Regenwassernutzung

Regenwasser ist zu wertvoll, um es aus Siedlungsgebieten in Kanälen abzuleiten. Durch die Verwendung von Dachflächenwasser in Regenwassernutzungsanlagen oder die Versickerung in den natürlichen Untergrund wird die Ressource Wasser geschont. Somit wird der Boden genässt und vor starker Austrocknung im Sommer geschützt.

Das Video der MWB - Mittelhessische Wasserbetriebe zum Regenwassermanagement im Eigenheim gibt praktische Tipps, wie Regenwasser sinnvoll genutzt und Überschwemmungen vermieden werden können: Regenwassermanagement im Eigenheim

Mehr über Regenwasser

Baumfördersatzung

Die Stadt Gießen gibt durch die "Satzung zur Verbesserung von Stadtklima und Stadtökologie durch Bäume" Hilfestellung für den Baumerhalt und übernimmt bei Inanspruchnahme die Verkehrssicherungspflicht. Ziel ist der Erhalt möglichst vieler Großbäume zur Verbesserung von Stadtklima und Stadtökologie.

Baumschutz in Gießen und Baumfördersatzung

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