Verkehrsversuch am Anlagenring
Was passiert da?
Ab Mitte/Ende Juni wird versuchsweise in mehreren Abschnitten die Verkehrsführung auf dem gesamten Anlagenring geändert.
Am Ende der Arbeiten (voraussichtlich Ende September) wird der bisher 4-spurige Ring versuchsweise für ein Jahr anders genutzt: auf den zwei äußeren Fahrspuren fahren künftig Autos auf einer Einbahnstraße (gegen den Uhrzeigersinn) um die Innenstadt. Die beiden inneren Fahrspuren werden zur Fahrradstraße. Sowohl auf der äußeren Spur, als auch auf der Fahrradstraße fahren weiterhin Busse. Alle Haltestelle werden wie gewohnt bedient.
Achtung: Alle Zufahrten zu Parkhäusern, Parkplätzen und Grundstücken bleiben natürlich erreichbar!
Häufig gestellte Fragen und die Anworten dazu unten in den FAQ
Bilder sagen mehr als 1000 Worte: In einem Rundflug über den Anlagenring wird die Verkehrsführung an bestimmten Wegepunkten durch grafische Einblendungen anschaulich erklärt.
Weitere Kurzvideos: Maximal müssen Sie als Autofahrer*in einen Umweg einplanen, um Ihr Ziel zu erreichen. Oder sich einen neuen, schnelleren oder noch ungewohnten Weg suchen. Dabei wollen wir Sie mit wegweisenden Informationen unterstützen:
Kurzvideos zu den einzelnen Zufahrten
Fahrradfahrer*innen haben künftig mehr Platz und mehr Sicherheit. Sie nutzen die beiden inneren Fahrspuren in beide Richtungen. Sie teilen sich den Platz mit den Bussen, die weiterhin alle Haltestellen anfahren. Wir hoffen, dass viele diese neuen Freiheiten nutzen.
Warum machen wir das?
Herausfinden, was uns verbindet - unter dieses Motto haben wir den Verkehrsversuch gestellt. Es ist nicht nur der Versuch, herauszufinden, ob und wie alle Formen der Fortbewegung (zu Fuß, per Bus/Bahn oder Rad oder mit dem Auto) in der Innenstadt gleichberechtigt zum Zuge kommen können. Es geht auch darum: Haben wir eine gemeinsame Vorstellung davon, wie wir in Zukunft gut zusammen leben wollen? In welcher Umgebung wir gesund bleiben (oder werden), wohnen, arbeiten, uns bewegen und auch ausruhen, feiern, Freizeit und Kultur genießen, einkaufen wollen? Für all das ist (auch) unsere Innenstadt da.
Das soll so bleiben. Für alle. Deshalb müssen wir uns ein wenig ändern. Gewohntes verändern. Der Verkehrsversuch ist (nur) ein Anfang.
Er wird zunächst sicheren Raum für Radfahrer*innen schaffen. Damit sich trotz dichtem Verkehrsraum in der City mehr Menschen trauen, aufs Rad umzusteigen. Expert*innen gehen davon aus, dass bis zu 13 % des Autoverkehrs zurückgehen können, wenn der Radverkehr gezielt gefördert wird. Das würde allen gut tun. Auch denen, die weiterhin auf ihr Auto angewiesen sind. Gut fürs Klima, gut fürs Leben. Für alle.
Dass das funktionieren kann, dass mit einer anderen Verkehrsführung auf dem Anlagenring tatsächlich alle Mobilitätsformen auch weiter möglich sind, haben wir in einer Studie untersuchen lassen. Die Innenstadt bleibt für alle (egal, wie man sich bewegt) erreichbar und erlebbar.
Während des einjährigen Versuchs werden wir beobachten, ob die Prognosen stimmen. Wir sind auch auf Ihre Beobachtungen gespannt. Fragen und Kommentare können Sie unter giessen-direkt.de abgeben.
Der Verkehrsversuch kann darüber hinaus mehr sein.
Ein Startpunkt für eine weitere Entwicklung der Innenstadt. Für neue Wege. Neue Verbindungen. Neue Angebote. Für mehr Lust auf einen Besuch und einen Aufenthalt in unserem Zentrum - im Park, im Café, im Theater, auf dem Spielplatz oder beim Sport. Oder beim Shoppen. Attraktive, gesunde, abwechselungsreiche Innenstädte jenseits von Autoverkehr sind längst Garant dafür, dass Menschen sich gerne dort aufhalten. Das wollen auch wir: Dass Sie gerne hier leben oder uns besuchen und Gießen genießen. Der Verkehrsversuch will dafür Raum geben. Begleiten Sie uns auf dieser Reise in die Zukunft.
Wann geht es los?
Ab Mitte/Ende Juni wird die neue Verkehrsführung auf dem Anlagenring in vier Abschnitten umgesetzt. Dafür werden Markierungen auf der Fahrbahn geändert und neue Ampeln eingerichtet.
Los geht es im Abschnitt Berliner Platz bis John-F.-Kennedy-Platz (Mitte/Ende Juni bis Anfang Juli)
Zweiter Abschnitt ist vom John-F.-Kennedy-Platz bis Neustadt (Anfang Juli bis Ende Juli)
Dritter Abschnitt ist von Neustadt bis Reichensand (Anfang August bis Ende August)
Vierter Abschitt ist von Reichensand bis Berliner Platz (Ende August bis Ende September)
Der jeweilige Innenring-Abschnitt (= zukünftige Fahrradstraße) wird während des Umbaus voll gesperrt. Nach dem Umbau darf Kfz-Verkehr in diesem Abschnitt des Anlagenrings nur noch auf dem Außenring fahren - Ausnahmen unter mit dem Auto.
Ende September 2023 wird dann der komplette Ring umgestellt sein.
Im Zuge der Maßnahmen werden teilweise auch Zufahrten zur Innenstadt geändert.
Die Karte stellt die neue Verkehrsführung nur vereinfacht dar und soll so einen schnellen Überblick bieten. Eine umfangreichere Darstellung zur neuen Wegeführung gibt es im Interaktiven Stadtplan.
(Anklicken für mehr Infos)
FAQ
(Letzte Aktualisierung: 25.05.2023)
Wie wirkt sich die Einbahnstraßenregelung auf den CO2-Ausstoß aus?
In Einzelfällen ist eine Verlängerung des Fahrtweges nicht ausgeschlossen, was im ersten Schritt einen Mehrverbrauch von Kraftstoff und den Ausstoß von CO2 mit sich bringt. Gesamtkonzeptionell ist allerdings weiter zu betrachten, dass durch die erwartete Erhöhung des Radverkehrsanteils (mehr dazu) der Autoverkehr um bis zu 13% zurückgehen könnte, wenn sicherer Raum für Radfahrende geschaffen wird. In der Summe erwarten wir somit eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Während des einjährigen Versuchs werden wir beobachten, ob die Prognosen stimmen.
Welche Erfolgskriterien gibt es für den Verkehrsversuch und wird er ggf. abgebrochen?
Die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, dass die Dauer des Verkehrsversuchs ein Jahr betragen soll (Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung). Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Zum einen soll der Versuch zu allen Jahreszeiten und bei allen Witterungen stattfinden, um solide Ergebnisse zu erhalten. Zum anderen benötigt die Gewöhnung an die neue Verkehrsführung eine gewisse Zeit. Es braucht Zeit, um Gewohnheiten zu verändern.
Nach dem Ende der einjährigen Laufzeit wird eine Evaluation der verkehrlichen und städtischen Entwicklung vorgenommen. Die Evaluation wird von externen Gutachter*innen durchgeführt werden. Ein Kriterium wird der Radverkehrsanteil auf dem Anlagenring sein. Die Stadt strebt bis 2035 eine Verdopplung des Radverkehrsanteils an. Das bedeutet, dass der Radverkehrsanteil pro Jahr um ca. 7 % wachsen muss. Dieses Wachstum wollen wir mit dem Verkehrsversuch am Anlagenring erreichen. Um dies mit konkreten Daten belegen zu können, werden Zählungen des Radverkehrs vorgenommen. Weitere Kriterien betreffen den Fußgänger-, Auto- und Busverkehr.
Ein vorzeitiger „Abbruch“ des Versuchs wird nicht erwartet. Die Voruntersuchungen durch das Fachbüro lassen einen „Zusammenbruch“ des Verkehrs oder ein „Chaos“ nicht erwarten. Das Fachbüro hat dazu die aktuellen Verkehrsdaten genutzt, um für die neue Situation per Software zu simulieren. Dabei konnten genaue Aussagen über den erwarteten Verkehrsfluss in der Spitzenstunde gemacht werden. Diese werden wir während dem Versuch überprüfen.
Da es sich beim Verkehrsversuch um eine Erprobung von verkehrssichernden und verkehrsregelnden Maßnahmen handelt, werden während der Laufzeit Anpassungen möglich und notwendig sein. Die Polizei, das Ordnungsamt und die Verkehrsbehörde werden den Verlauf engmaschig überwachen und frühzeitig bei auftretenden Problemen nachsteuern.
Während der Laufzeit des Verkehrsversuchs wird zudem in regelmäßigen Abständen ein Austausch mit den Vertreter*innen der Stadtgesellschaft (Handel, Hochschulen usw.) stattfinden, um Anliegen schnell und zielführend zu bearbeiten.
Gibt es Ausnahmen für den Lieferverkehr und die Müllabfuhr?
Die Müllabfuhr und auch der Lieferverkehr dürfen die Fahrradstraße in den Abschnitten im Uhrzeigersinn befahren, wo sie für Anlieger freigegeben ist.
Was ist mit Rettungsfahrzeugen?
Sämtliche Rettungsfahrzeuge (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei) dürfen bei Bedarf alle Fahrspuren (also auch die inneren Radfahrspuren) nutzen. Da Radverkehr leichter ausweichen kann als Kfz-Verkehr, kann sich die Situation für Rettungsfahrzeuge mit der neuen Führung sogar verbessern.
Welche Auswirkungen wird der Verkehrsversuch auf den Einzelhandel haben?
Mit dem Verkehrsversuch soll eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt für alle Bürger*innen und Besucher*innen erreicht werden. Eine attraktive Innenstadt lädt dann zum Verweilen, Einkaufen und Schlendern ein und bietet einen Grund, diese gerne aufzusuchen. Um in die Innenstadt gelangen zu können, bleiben die Parkhäuser erreichbar und die Busse fahren unverändert alle Haltestellen an. Die Erreichbarkeit zu Fuß oder mit dem Rad soll sogar angenehmer und sicherer werden.
Durchgeführte Studien (etwa vom VDV in 2017) stützen diese Aussicht auf Handelsbelebung und positive Umsatzeffekte. In weiteren Studien, z.B. über die Innenstädte von Offenbach, Gera, Erfurt, Weimar und Leipzig wurde ebenfalls ein Zusammenhang zwischen einer verbesserten Infrastruktur für Fuß- und Radwege und den ÖPNV und einer Stärkung der lokalen Wirtschaft festgestellt.
Weitere FAQ in den Themenbereichen Auto, Fahrrad und Öffentliche Verkehrsmittel.
News
Derzeit liegt keine aktuelle Meldung rund um den Verkehrsversuch vor.
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