MARAT - DIE GESCHICHTE EINER REVOLUTION: ODER DIE MENSCHHEIT ERKRANKT AN SICH SELBST
07.12.2025
17:30 bis 19:00 Uhr
Theaterlabor Gießen, Bismarckstr. 24A, 35390 Gießen
Der Besuch der Aufführrung ist kostenlos.
Die Geschichte beginnt mit dem Bild Der Tod des Marat von Jacques-Louis David. Das Werk liest sich wie der Tatort eines Mordes die Einstichwunde in der Brust, die Badewanne voller Blut, die Mordwaffe am Boden und das Bekenner*innenschreiben in seiner linken Hand. Die Inszenierung geht vom bildnerischen Werk Davids aus und transformiert dieses in den Bühnenraum des Theaters. Im Fokus stehen die beiden Hauptfiguren Jean Paul Marat und Charlotte Corday und natürlich die Mordtat. Wir befinden uns mitten in der Französischen Revolution. "In diesem Jahr befindet sich die Guillotine in einer glänzenden Aktivität. Sie ist eine große perverse Maschine, eine Regierungsmaschine, eine Kopfmaschine. Sie verbreitet einen wohltuenden Schrecken, was Vernunft und Aufklärung im selben Jahrhundert nicht gerade von sich behaupten können." (Auszug aus dem Stück) Am 13. Juli 1793 sticht Charlotte Corday Jean Paul Marat ein Messer in die Brust und tötet ihn damit. Auch sie wird ihren Kopf verlieren. Doch wie kam es zu der Mordtat? Das zentrale Motiv der Inszenierung ist die Feminisierung des Raumes d. h. in der Lesart der Aufführung: die Aneignung des politischen Raumes durch die Figur der Charlotte Corday. Dabei wird deutlich, wie das weibliche Körperbild kulturell codiert ist. Unsere Inszenierung bewegt sich zwischen unterschiedlichen politischen Ordnungsversuchen in Zeiten der Revolutionen und verhandelt dadurch ein Verständnis und Verhältnis zur Demokratie. Die zeitgenössische Ästhetik verbindet die Historie mit der Gegenwart und wir schaffen einen künstlerischen Rahmen für die inhaltliche Auseinandersetzung mit den gesellschaftlich-politischen Erscheinungen. "Mein Herz erstirbt, mein Blut erstarrt, meine Hand vermag die Erzählung dieser grässlichen Mordtaten nicht weiter fortzusetzen." (Auszug aus dem Stück)
Mit großem Dank und der freundlichen Unterstützung vom Institut für Angewandte Theaterwissenschaft/ Kulturamt Gießen/ Hessische Theaterakademie/ Gesellschaft der Freunde internationales Theater Frankfurt e.V.