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Kuratorinnenführung

in der Kunsthalle Giessen

Datum:

18.01.2026

Uhrzeit:

15:00 bis 16:00 Uhr

Ort:

KUNSTHALLE GIESSEN

Kulturamt

Berliner Platz 1
35390 Gießen

0641 306-1041
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Herzliche Einladung zur Kuratorinnenführung!

Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Nadia Ismail führt durch die aktuelle Ausstellung Roméo Mivekannin: Les gens ne disent presque rien in der Kunsthalle Giessen.  

Keine Anmeldung notwendig. Der Eintritt ist frei. 

Der französisch-beninische Künstler Roméo Mivekannin verbindet in seinen Gemälden und installativen Arbeiten europäische Bildtraditionen mit Fragen nach (Schwarzer) Identität, Erinnerung und kolonialer Gewalt. Humorvoll und kritisch malt er sich selbst in die kanonischen Werke der Kunstgeschichte und macht so ihre Leerstellen sichtbar.

Für seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland in der KUNSTHALLE GIESSEN entwickelt Mivekannin eine Installation, inspiriert vom nie realisierten „Führermuseum“ Adolf Hitlers in Linz. Gemeinsam mit einem dem Monumentalbau nachempfundenen, begehbaren Käfig präsentiert er Porträts von Künstler:innen der NS-Zeit – von Opfern wie Elfriede Lohse-Wächtler bis zu Befürworter:innen wie Leni Riefenstahl – und beleuchtet so die Verflechtungen von Kunst, Faschismus und Kolonialismus, auf die auch der Titel der Ausstellung (dt. „Gesagt wird kaum ein Wort“) verweist. Damit hinterfragt die Ausstellung die Rolle von Institutionen als Orte der Geschichtsreflexion und untersucht, wie Kunst und Künstler:innen unter politischen Bedingungen instrumentalisiert werden.

Zugleich sind Mivekannins Werke Träger eines rituellen Heilungsprozesses: Als Nachfahre von Béhanzin, dem letzten König von Dahomey, knüpft er an sein spirituelles Erbe an. Seine Leinwände aus gebrauchten Bettlaken, werden– Voodoo-Praktiken folgend – vor dem Malprozess in Elixiere getaucht, um sie von negativen Energien zu reinigen. Auch seine Keramiken, die zeremonielle Substanzen enthalten, verweisen auf diesen Ursprung und verbinden das Spirituelle mit dem Politischen.

Roméo Mivekannin (1986, Bouaké, Elfenbeinküste) lebt und arbeitet zwischen Toulouse (Frankreich) und Cotonou (Benin). Nach einer Ausbildung zum Möbeltischler und einem Studium der Kunstgeschichte promoviert er derzeit an der École Nationale Supérieure d’Architecture de Montpellier.

Seine Werke wurden international ausgestellt, u. a. in der Collezione Maramotti (Italien, 2025), im Musée du Louvre-Lens (Frankreich, 2024/2025), im Bozar Centre for Fine Arts (Belgien, 2025), im Kunstmuseum Basel (Schweiz, 2024), in der Galerie Barbara Thumm (Deutschland, 2024), in der Völklinger Hütte (Deutschland, 2024), auf der Sharjah Biennale (VAE, 2023), im Zeitz MOCAA (Südafrika, 2023), im Musée du Quai Branly (Frankreich, 2023) und auf der Dakar Biennale (Senegal, 2022). Arbeiten von Mivekannin befinden sich in zahlreichen renommierten Sammlungen, darunter die Cité de la Musique, das Musée du Quai Branly, die Collection Leridon, die Sharjah Foundation, die Zeitz Foundation sowie die Galerie Nationale d’Art Contemporain du Bénin. Vertreten wird er von den Galerien Barbara Thumm, Berlin und Cécile Fakhoury, Abidjan.

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