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14.12.2023

Neue Perspektiven: zugewanderte Frauen erhalten Zertifikat

Neun zugewanderte Frauen erhalten ihr Zertifikat über die Teilnahme am Kurs "B³ - auf dem Weg zur pädagogischen Fachkraft"

Viel Freude und auch ein wenig Abschiedsschmerz waren zu spüren, als neun Frauen kürzlich ihren Kurs im Projekt „B3 – auf dem Weg zur pädagogischen Fachkraft“ abschlossen. Nun erhielten sie ihre Zertifikate und wurden von den Verantwortlichen des Projektes im Rahmen einer kleinen Feier würdig verabschiedet, die auch Oberbürgermeister Becher später besuchte. Seit März 2023 hatten die Frauen in dem Kurs Deutsch mit dem Zielniveau C1 gelernt, fachliches Basiswissen im Bereich (Früh-)Pädagogik erhalten und berufliche Erfahrungen gemacht mittels Praktika in Kindertageseinrichtungen und der Schulganztagsbetreuung. Die Frauen, die aus Syrien, der Türkei und dem Libanon stammen, sind oftmals selbst Mütter und bringen teilweise aus ihrem Heimatland Erfahrungen im Bereich Pädagogik mit, z.B. als Lehrerin und suchen nun einen neuen beruflichen Anfang in Deutschland.

„Als ich nach Deutschland kam, dachte ich, ich werde nie wieder arbeiten“, berichtet Simay Ustali, „aber jetzt habe ich viel gelernt und bin sehr motiviert weiterzumachen.“

Das Projekt, getragen von der ZAUG und dem Kooperationspartner Stadt Gießen/Büro für Integration, wird im Rahmen des ESF-Programms „Impulse der Arbeitsmarktpolitik (IdeA)“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Hessens, des Jobcenters Gießen sowie der Stadt Gießen finanziert. B³ steht dabei für Beratung, Basisqualifizierung und Begleitung. Die Sprachförderung übernehmen zwei Honorarkräfte der Volkshochschule Gießen.

„Der Kurs vermittelt zugewanderten Menschen Deutschkenntnisse, orientiert im Arbeitsfeld Pädagogik und ermöglicht einen Einstieg in Ausbildung, Studium oder Arbeit. Er schafft damit vieles gleichzeitig: Er ist ein lokaler Beitrag zum Fachkräftemangel im Bereich Pädagogik und zeigt den Teilnehmerinnen neue berufliche Perspektiven auf“, so Dr. Cornelia Seitz, Geschäftsführerin der ZAUG. „Diese Frauen bringen zudem ihre interkulturellen Erfahrungen als Kompetenzen in die Pädagogik ein – etwa ihre eigene Migrationserfahrung sowie ihre Sprachkenntnisse“, ergänzt Projektleiterin Mareike Gerhardt vom Büro für Integration bei der Stadt Gießen.

Nach dem Kurs gestalten sich die Pläne der Frauen ganz unterschiedlich: Eine Teilnehmerin wird direkt in einer Kita anfangen zu arbeiten. Andere planen den Einstieg in die Ausbildung, etwa zur Sozialassistenz, wieder andere wollen Tagesmutter oder Schulbegleiterin werden. „Wir haben in dem Kurs durch die Besuche und Hospitationen so vieles gesehen und gelernt – jetzt können wir uns gut orientieren. Ich wollte auf jeden Fall immer etwas mit Kindern machen“, so Haifaa Alo.

Noch freie Plätze

Ab Februar 2024 startet eine Neuauflage des Kurses, für den es noch freie Plätze gibt. Teilnehmen können zugewanderte Menschen mit Wohnsitz in Stadt oder Landkreis Gießen, Deutschkenntnissen auf Niveau B2 sowie einem Interesse im Bereich (Früh-)Pädagogik. Interessierte am Kurs sowie allgemein am Zugang in das Arbeitsfeld Pädagogik können sich melden unter teamb3@zaug.de oder 06413061086.

B³ - auf dem Weg zur pädagogischen Fachkraft

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