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24.04.2023

Landkreis Gießen gibt Tipps zum Umgang mit Zecken

Hohes Gras meiden und Körper absuchen

Der warme Sommer 2022 und der milde Winter sind schuld: Dieses Jahr wird es voraussichtlich besonders viele Zecken geben. Bereits ab acht Grad krabbeln die Parasiten durch Gras und niedriges Gebüsch. Gerade im Frühjahr oder Sommer können sie die Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – sowie Borreliose übertragen.

Zwar liegen die deutschen FSME-Risikogebiete hauptsächlich in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Bayern, Südhessen und dem Saarland, aber auch der Nachbarlandkreis Marburg-Biedenkopf gilt als Risikogebiet.

Impfung für bestimmte Gruppen ratsam

Für Menschen, die in den genannten Risikogebieten wohnen, arbeiten oder Urlaub machen, ist eine Impfung gegen FSME empfehlenswert. Darauf weist das Gesundheitsamt des Landkreises Gießen hin. FSME-Viren werden direkt beim Stich übertragen. Wer in ein Risikogebiet reist, sollte daher rechtzeitig vorher an eine Impfung denken.

Bei einem Stich brauchen Borrelien mindestens zwölf Stunden, um in den menschlichen Organismus zu gelangen. Wird die Zecke also schnell entfernt, kann dies dabei helfen, dass sich der Krankheitserreger nicht ausbreitet. Gegen Borreliose gibt es keine Impfungen. Im Fall einer Infektion können Antibiotika helfen. FSME-Viren hingegen werden bereits kurz nach dem Stich übertragen.

Tipps zum Schutz vor Zeckenstichen

Wer alledem vorbeugen will, sollte versuchen, Zeckenstiche zu vermeiden. Dazu gibt der Gesundheitsdezernent des Landkreises Gießen, Frank Ide, nützliche Tipps: „Halten Sie sich möglichst nicht im hohen Gras oder im Unterholz auf. Im Laub auf dem Waldboden fühlen sich Zecken besonders wohl, da die Temperaturen auch im Winter moderat sind und die Luftfeuchtigkeit hoch. Auch auf langen Grashalmen von Wiesen, Wegrändern oder Gewässerufern halten sich die Spinnentiere gern auf, um nach potenziellen Wirten Ausschau zu halten.“ Die Faustregel laute: Zecken klettern nicht höher als 1,5 Meter. Sie fallen also nicht von Bäumen herab.

Als Schutz kann helle Kleidung dienen: Darauf lassen sich Zecken schneller erkennen. Geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen sowie Socken über den Hosenbeinen beim Gang ins Feld oder Wald helfen ebenfalls. Schützen kann sich auch, wer ein insektenabweisendes Mittel aufträgt. Das hält nicht nur Stechmücken ab, sondern auch Zecken. Dieser Schutz ist allerdings zeitlich begrenzt.

Wer sich im Freien aufgehalten hat, sollte danach grundsätzlich den Körper nach Zecken absuchen. Die Tiere bevorzugen ein warmes und feuchtes Hautklima. Deshalb sollte vor allem in den Kniekehlen, im Bauch- und Brustbereich sowie im Schritt gründlich nach den kleinen schwarzen Spinnentieren gesucht werden. Bei Kindern sind außerdem Kopf, Haaransatz und Nacken häufig betroffen.

Sitzt eine Zecke in der Haut, sollte sie schnellstmöglich heraus. Am besten geht dies mit einer speziellen Zeckenzange, die am vorderen Ende gebogen ist. Hierbei ist darauf zu achten, die Zecke möglichst weit vorne am Kopf zu greifen und langsam zeihen. Auf keinen Fall sollte die Zecke mit Klebstoff oder Ölen beträufelt werden. Auch wenn die meisten Stiche einer Zecke nicht zu einer Ansteckung führen, sollte die Einstich-Stelle dennoch weiter beobachtet werden. Wer eine Rötung bemerkt, die sich ausbreitet, sollte sich einen medizinischen Rat einholen. Dasselbe gilt, wenn die Stelle anschwillt, heiß wird oder Fieber oder Gliederschmerzen auftreten.  

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