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16.06.2023

Kommunale Wärmeplanung für die Stadt Gießen in den Startlöchern

Die Wärmewende bewegt derzeit die Bürgerinnen und Bürger - insbesondere durch die Energiekrise und das derzeit auf Bundesebene diskutierte Gebäudeenergiegesetz. Die Stadt Gießen gibt nun mit der Vergabe eines Auftrages zur Erstellung einer solchen Planung den Startschuss für eine kommunale Wärmeplanung.

Bürgermeister Alexander Wright dazu: „Wir haben den Prozess zur Erstellung eines kommunalen Wärmeplans für Gießen frühzeitig angestoßen und können somit den Bürgerinnen und Bürgern im nächsten Jahr Antworten zur zukünftigen Wärmeversorgung liefern.“

Die Wärmeplanung erfolgt in vier Schritten: So wird als Basis für nachfolgende Analysen zunächst der Ist-Zustand der Wärmeversorgung in Gießen erfasst und welche Auswirkung die Verbräuche auf die Treibhausgasbilanz der Stadt haben. Anschließend wird ermittelt, wie der Bedarf gesenkt und der zukünftige Wärmebedarf durch erneuerbare Energiequellen und unvermeidbare Abwärme gedeckt werden kann. Auf Basis der gewonnenen Informationen soll schließlich ein treibhausgasneutrales Szenario für das Jahr 2035, dem Zieljahr des Beschlusses „2035Null - klimaneutrales Gießen“, mit einem Zwischenziel für das Jahr 2030 entwickelt werden. Hierbei soll aufgezeigt werden, wo im Gießener Stadtgebiet Eignungsgebiete für den Fernwärmeausbau liegen und in welchen Bezirken Individualheizungen die geeignetere Versorgungsstruktur darstellen. Auch soll im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung die Entwicklung der Gasversorgung und die Rentabilität des Weiterbetriebs des Gasverteilnetzes überprüft werden.

Um die gesetzten Ziele erreichen zu können, bedarf es konkreter Handlungsstrategien, in denen geeignete Maßnahmen zur Transformation der Wärmeinfrastruktur festgesetzt werden. Im letzten Schritt der Planung werden daher Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung im Anschluss an die Planung zeitnah begonnen werden und solche, die einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont vorsehen.

Während der Erarbeitung des Wärmeplans ist zunächst die Einbindung von lokalen Stakeholdern wie Stadtwerken und Wohnungsbaugesellschaften vorgesehen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch die interessierte Öffentlichkeit beteiligt.

Der Auftrag für diese Arbeiten geht an die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH. Sie hatte sich an der Ausschreibung Anfang des Jahres beteiligt. Erstellt wird die Planung durch den Projektbereich Energiewirtschaft und nachhaltige Energieversorgung unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Stefan Lechner. Abgehoben hatte sich die TransMIT GmbH als Bieterin vor allem durch die starke Verknüpfung zur Wissenschaft und zu der bereits laufenden Wärme-Transformationsplanung der Stadtwerke Gießen. Durch die parallele Erstellung beider Pläne können einheitliche Strategien zur gemeinsamen Umsetzung der Wärmewende in Gießen entwickelt werden.

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