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02.05.2022

Jugend- und Kulturzentrum Jokus in neuem Glanz

Umbau- und Renovierungsarbeiten abgeschlossen - Eröffnungs- und Einweihungsfeier "Jokus Opening - Let's Reconnect"

Nach umfangreichen Planungs- und Umbauarbeiten erscheint das Jugend- und Kulturzentrum Jokus in einem neuen Glanz. Die Jugendeinrichtung ist nun barrierefrei, hat neue und frisch renovierte Funktionsräume sowie ein neu gestaltetes Außengelände mit Terrasse und über 50 neuen Fahrradstellplätze erhalten. Im Rahmen der Brandschutzanforderungen ist die Jugendeinrichtung nun auf dem aktuellen technischen Stand.

Seit 1984 ist das Jugend- und Kulturzentrum Jokus – neben den verschiedenen Jugendeinrichtungen in den Gießener Stadtteilen – die zentrale Jugendeinrichtung in der Universitätsstadt Gießen. Unter dem Slogan „Alles unter einem Dach – für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ bietet die Abteilung Kinder- und Jugendförderung mit ihren Sachgebieten und Arbeitsbereichen (Jugendbildungswerk, Jugendpflege, Aufsuchende Jugendsozialarbeit, Präventiver Jugendschutz und Jugend- und Kulturzentrum) ein breites und vielfältiges Angebot für junge Menschen an. Dazu gehören die Förderung der verbandlichen Jugendarbeit ebenso wie Freizeit-, Bildungs-, und Unterstützungsangebote für die Zielgruppen sowie Kulturveranstaltungen auf der Jokus-Bühne. Fort- und Weiterbildungsmaßnahme für haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit sind ebenfalls Teil des Angebotsportfolios der Abteilung. Gleichzeitig ist das Jokus immer für Jugendgruppen und -initiativen, Vereine und Verbände sowie für Künstler*innen und Kulturtreibende und deren Nutzung geöffnet.

Zu den besonderen Angeboten gehört seit der Eröffnung im Herbst 2003 das Café Queer – das Jugendcafé in Mittelhessen für queere Jugendliche und junge Erwachsene.

Das Café ist ein Begegnungsraum für schwul, lesbisch, bisexuell, intersexuell und transgender lebende Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren. Das offene, niedrigschwellige Angebot bietet einen geschützten Raum, um sich zu treffen, auszutauschen und sich mit der eigenen Lebenssituation auseinander zu setzen.

Im Rahmen des Cafés finden kleine Informationsveranstaltungen, Lesungen und Filmabende mit anschließenden Gesprächen statt. Es wird von kompetenten Ansprechpartner*innen geleitet, die Unterstützung bei Identitätsfindung und Konflikten bieten. Sie sind Ansprechpartner*innen für Hoffnungen und Ängste wie z. B. Coming Out, Going Public, Beziehung und Sexualität, Familie und Schule, gleichgeschlechtliche Partnerschaft, HIV und AIDS.

Dabei ist das Ziel die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung aller jungen Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung zu gewährleisten und dass insbesondere schwul, lesbisch, bisexuell, intersexuell und transgender lebende Jugendliche und junge Erwachsene ohne Diskriminierung und Isolation leben können.

Die Universitätsstadt Gießen hat schon vor 20 Jahren die besondere Lebenssituation der Zielgruppe erkannt und entsprechende Angebote mit den unterschiedlichen Kooperationspartnern*innen, insbesondere pro familia Gießen e. V. bereit gestellt und über die Jahre stetig weiterentwickelt. Damit gehörte die Stadt Gießen neben Frankfurt zu den ersten Städten, die entsprechende Angebote in die Jugendhilfe implementiert haben.

Mit der Verlegung des Haupteingangs wurde nun das neue Café Queer geschaffen. Café Queer ist für Menschen jeglicher sexuellen Orientierungen und Geschlechteridentitäten dienstags und seit April 2022 auch donnerstags ab 18:00 Uhr geöffnet.

Alle weiteren Fragen können an die Kinder- und Jugendförderung der Universitätsstadt Gießen, Ostanlage 25 a, 35390 Gießen, Telefon 0641 306 2493 E-Mail: jokus@giessen.de gerichtet werden.

Kurzbeschreibung der baulichen Maßnahmen

Aufgrund der Notwendigkeit von brandschutztechnischen Anforderungen, einem barrierefreien Zugang ins Erdgeschoss, zusätzlichem Raumbedarf, sowie allgemeinem Sanierungsbedarf, sind folgende, bauliche Maßnahmen umgesetzt worden.

Im 1. Schritt wurde im Gebäudeinneren die Brandmeldeanlage sowie die Rauchabzugsanlage für einige Fenster ertüchtigt, Türen umgebaut und die Sicherheitsbeleuchtung montiert. Anschließend ist an der Giebelseite des Gebäudes (Ostseite) eine neue Fluchttreppe aus einer Stahlkonstruktion errichtet worden.

Dabei sind das Dach- und Erdgeschoss an die neue Fluchttreppe angeschlossen worden, um den 2. Rettungsweg zu gewährleisten. Die ehemalige Überdachung im Zugangsbereich zum Untergeschoss, sowie die marode Treppenanlage im Außenbereich, wurden rückgebaut. An gleicher Stelle ist ein rechteckiger Anbau als Jugendraum „Café Queer“ errichtet worden. Die wesentliche Konstruktion des Anbaus besteht aus Stahlbeton und Mauerwerk. Die Architektur des Anbaus wertet die Schlichtheit des Bestandsgebäudes ideal auf. Entsprechend der Zielgruppe wurde der Ausbau realisiert. Im Bestandsgebäude erfolgten ebenfalls großflächige Sanierungsmaßnahmen an Wänden und Decken.

Der Zugang ins Hauptgebäude erfolgt nun durch eine gerade Rampenanlage in Stahlkonstruktion über das Dach des Anbaus ins Erdgeschoß. Dieses Highlight ist entsprechend den DIN-Normen barrierefrei errichtet worden. Die Rampe sowie das Dach des Anbaus sind mit Betonplatten belegt und mit einem Geländer umschlossen. Darüber hinaus wurde ein Portal aus Traversen und neuer Beschilderung errichtet.

Nach gemeinsamer Abstimmung wurden vom Gartenamt die Außenanlagen attraktiv gestaltet. Dabei sind neue Aufenthaltsbereiche, Rasenflächen, neue Zaunanlagen, zahlreiche Fahrradstellplätze, sowie eine Terrasse aus außergewöhnlicher Mosaikpflasterung entstanden.

Im Moment werden noch die Erneuerung der Aufzugssteuerung und die Erweiterung der Sicherheitsbeleuchtung ausgeführt.

Die Gesamtplanung und Durchführung erfolgte federführend durch das Hochbauamt. Die Realisierung konnte erfreulicherweise weitgehend mit regionalen Firmen erfolgen. 

Darüber hinaus wurde das Gesamtprojekt u.a. unterstützt von:

  • Ingenieurbüro Frank aus Wettenberg für Statik und Ausführung,
  • Büro Brascon aus Siegen für das Brandschutzkonzept,
  • Büro UST, aus Gießen, für die Überarbeitung des Brandschutzkonzepts und Überwachung,  
  • Büro SL Plan aus Siegen für die Elektroplanung.

Fertigstellung: Mai 2022. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 710.000 € brutto.

 

Jugend- und Kulturzentrum Jokus

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