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22.03.2024

Hilfe zur Selbsthilfe - aber auf Augenhöhe

Das erfolgreiche Programm „Ehrenamtliche Integrationslotsen“ ist gewachsen: In einer Schulung wurden über fünf ganztägige Termine an drei Wochenenden 22 neue Personen qualifiziert. Die Schulung vermittelte Einblicke in das deutsche Gesundheits- und Bildungssystem, die vorhandenen Beratungsangebote in der Stadt sowie in Grundzüge des Aufenthalts- und Sozialrechts. Sowohl die Schulung als auch die Vermittlung und Begleitung der Lotseneinsätze erfolgt in Gießen durch das Freiwilligenzentrum für Stadt und Landkreis Gießen e.V. in Kooperation mit dem Büro für Integration der Universitätsstadt Gießen. Gefördert wird das Programm vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Ehrenamtliche Integrationslotsen haben meist eine eigene Zuwanderungsgeschichte und sprechen neben Deutsch noch mindestens eine andere Sprache fließend. Sie unterstützen neu Zugewanderte bei der Orientierung, begleiten zu Terminen in Behörden oder Beratungsstellen, erklären das System, teilen ihre eigenen Erfahrungen des Ankommens in Deutschland.

„Unsere Lotsen öffnen Türen und bauen Brücken in die Stadt und ihre Angebote – punktuell und für einzelne Herausforderungen,“ so Alexandra Böckel, Geschäftsführerin des Freiwilligenzentrums, die damit den Unterschied zu Paten- oder Mentorensystemen unterstreicht.

Die Hilfe der Lotsen können Menschen anfragen, die selbst Unterstützung suchen, aber auch Beratungsstellen, Sozialarbeitende oder Angehörige und Freunde.

Mit der aktuellen Schulung von 22 neuen Freiwilligen, die elf Sprachen mitbringen, erhöht sich die Zahl aktiver Lotsen in Gießen auf 55 Personen, die insgesamt 20 Sprachen sprechen, darunter etwa Somali, Dari/Persisch, Arabisch, Kurdisch, Türkisch, Russisch und Ukrainisch. Im Jahr 2023 leisteten die Integrationslosten über 2000 Stunden Unterstützung für neu Zugewanderte.

„Die Bandbreite der hier teilnehmenden Freiwilligen ist besonders beeindruckend,“ resümiert Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, der im Rahmen der Zertifikatsübergabe die neuen Ehrenamtlichen begrüßte: „Von jungen Männern, die selbst erst vor kurzem eingewandert sind und noch zur Schule gehen über bereits lange hier lebende Geschäftsfrauen – alle sind vereint in der Motivation, anderen ehrenamtlich zu helfen und sich gesellschaftlich einzubringen. Das ist es besonderer Schatz in unserer Stadt, für den ich sehr dankbar bin.“

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