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Bewirtschaftung und Untersuchung von Oberflächengewässern

Die Gewässer Lahn, Wieseck und Klingelbach sollen insbesondere in der Innenstadt als "Blaues Band" genauso wie die Wieseckteiche ökologisch aufgewertet und für die Stadtbewohner erlebbarer werden. Verschiedene Maßnahmen und Untersuchungen stellen für diesen Bereich einzelne Bausteine dar.

Wasseruntersuchung Wieseckteiche und Zuflüsse

Die Wieseckteiche sind stark eutrophiert. Aufgrund der trockenen Sommer mit geringer Wasserführung der Oberflächengewässer, fehlt die ausgleichende Wasserzufuhr. Die Teiche haben daher relativ niedrige Wasserstände. Bei Hitzewellen drohen hohe Wassertemperaturen. Der Pflanzennährstoff Phosphor (P ges.) wird sofort in umgesetzt: Massenvermehrung von Grünalgen im Neuer Teich und starker Wuchs der Unterwasserflora (Wasserpest) im Schwanenteich.

Der Neue Teich erhält zur Erhaltung des Wasserstandes Wasser aus der Wieseck. Bei Niedrigwasserstand der Oberflächengewässer in Trockenzeiten ist die Entnahme allerdings nicht möglich. Im Rahmen der Landesgartenschau wurde die Wieseck im Bereich des Oberlachen-Zuflusses mit Hilfe von sogenannten Sohlschwellen um 80 cm aufgestaut. Seit der Renaturierung und Umlegung der Oberlache im Jahr 2014 ist ein permanenter Wasserzufluss bei ausreichender Wasserführung der Gewässer (ab Mittelwasserstand) zum Schwanenteich möglich. Hochwasser mit erhöhter Schmutzfracht soll durch das neu errichtete Zulaufbauwerk verhindert werden.

Regelmäßige Wasseruntersuchungen in der Vegetationszeit dokumentieren den Gewässerzustand (siehe Diagramme):

Auswertungen 2020 bis 2023

Bildergalerie

Verbesserung der Gewässerstruktur der Wieseck durch Störsteine


Auf Initiative der Agendagruppe Wieseck-Fluss wurden 2015 gemeinsam mit dem städtischen Gartenamt zur Verbesserung der Gewässerstruktur in der Wieseck sogenannte "Störsteine" eingebaut. Durch die Einbringung von Störsteinen und der Änderung des Strömungsbildes wird die Laichhabitateigenschaft der Wieseck verbessert. Infolge der Verwirbelungen des Wassers soll der Sauerstoffeintrag erhöht und damit im Wesentlichen die Selbstreinigungskraft des Gewässers gefördert werden. Da die bisherige Gleichförmigkeit im Abflussverhalten der Wieseck Fischen kaum Deckungs- bzw. Rückzugsmöglichkeiten bietet, soll dieser Lebensraum auch für aquatische Bewohner attraktiver werden. Das Ziel ist, die Wieseck als „Blaues Band“ auch in der Innenstadt ökologisch aufzuwerten. Die Agendagruppe konnte die Maßnahme nur mit tatkräftiger Unterstützung durch die Angler des VSA Gießen und Umgebung umsetzen.

Erhöhung der Biodiversität durch Anlage eines Wieseck-Nebengerinnes

Im Juli 2024 wurde ein kurvenreicher Nebenarm zwischen Freibad Ringallee und der kanalartig verlaufenden Wieseck fertiggestellt.

Ziel der Renaturierung ist es, Bäche wieder naturnäher zu gestalten und ihren ökologischen Zustand zu verbessern. Diese Maßnahme soll gleichzeitig die Hochwassergefahr reduzieren und die Wasserqualität verbessern. Der gradlinige Bestands-Bachlauf entlang des Schwanenteichdammes bleibt erhalten. Durch ein kleines Wehr wird der Bachlauf in zwei Arme geteilt. Die Bachlänge wird durch den mäandrierenden Seitenarm deutlich verlängert (von 365 auf ca. 825 Meter)

Der mäandrierende Verlauf schafft Bereiche im Fließgewässer mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten. Die ursprünglichen Tier- und Pflanzenarten können sich im Bachbett und am Ufer wieder ansiedeln. Es können Flachwasserzonen entstehen, die für viele Fischarten als wichtige Laichplätze und als Refugien für Jungfische dienen.


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