Erinnerung an Hedwig Burgheim und Fritz Pfeffer
Aus einem Projekt der 4. Klasse der Hedwig-Burgheim-Schule
Bereits seit Ende 2023 stand die Klasse 4 der Hedwig-Burgheim-Schule in Rödgen mit Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher in Briefkontakt. Grund dafür war die ausgiebige Arbeit der Klasse zur Namensgeberin ihrer Schule, Hedwig Burgheim, und zu dem aus Gießen stammenden Zahnarzt Fritz Pfeffer, die im Zuge des Holocaust von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Im Sachunterricht hatte die Klasse sich mit dem bewegenden Thema beschäftigt, Vorträge gehalten, die Synagoge am Burggraben besucht, ein Expertengespräch mit Prof. Dr. Sascha Feuchert geführt und vieles mehr.
Im Zuge dessen stellten sie einen Fehler auf der Plakette der Büste von Hedwig Burgheim in der Plockstraße fest und vermissten einen Ort der Erinnerung an Fritz Pfeffer. Beides formulierten sie in einem Brief an den Oberbürgermeister, der die Anregungen der Kinder dankend aufnahm und nicht nur eine neue und fehlerfreie Plakette an der Büste, sondern auch eine Informationstafel zu Fritz Pfeffer in Aussicht stellte. Weiterhin lud er die Klasse zu sich ins Rathaus zu einem Gespräch und einer Führung ein. Dies konnte am 5. Juni 2024 umgesetzt werden. Frank-Tilo Becher nahm sich für die Schülerinnen und Schüler viel Zeit und beantwortete all ihre Fragen. Er betonte dabei auch noch einmal, wie toll er das Engagement der jungen Gießener Bürgerinnen und Bürger findet.
Stadtarchivleiter Dr. Pöpken lud die Kinder im Anschluss in das Stadtarchiv ein. Dort konnte er der Klasse von Fritz Pfeffer handschriftlich verfasste Schriftstücke und ein Schreiben, in dem die Pädagogin Hedwig Burgheim verleumdet wurde, präsentieren. Auch die Stadtgeschichte brachte er ihnen näher, indem er sowohl eine alte Karte Gießens als auch Fotos und die älteste erhaltene Urkunde der Stadt vom Ende des 13. Jahrhunderts vorstellte. Nach zwei spannenden Stunden im Rathaus trat die Klasse den Heimweg nach Rödgen an. Den Besuch werden alle in freudiger Erinnerung behalten.
Ein Gastbeitrag von Tessa Schäfer, Lehrerin an der Hedwig-Burgheim-Schule in Gießen-Rödgen