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Anke Doberauer: Malerei

Ausstellung

Beginn:

Datum: 30.10.2009  

Ende:

Datum: 31.01.2010  

Ort:

Kunsthalle Gießen, Rathaus, Berliner Platz 1

Preis:

Eintritt frei

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Anke Doberauer: Sunset – Installationsansicht Kunsthalle Gießen
Anke Doberauer: Sunset – Installationsansicht Kunsthalle Gießen
Eröffnung der Ausstellung: 30.10.2009, 19:30 Uhr
Dauer der Ausstellung: 31.10.2009 – 31.01.2010
Öffnungszeiten: Di – So 10:30 – 17:00 Uhr

Anke Doberauer, 1962 in Bad Homburg v.d.H. geboren, arbeitet mit ihrer sehr individuellen malerischen Konzeption seit über 20 Jahren erfolgreich auf dem internationalen Markt. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Malerei, schloss dort 1991 als Meisterschülerin ab und ist seit 2003 Professorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München.

Die in der Kunsthalle präsentierten drei umfangreichen Werkgruppen, drei großformatigen Panoramabilder und sechs Einzelbilder unterschiedlichen Formats der Malerin zeigen, dass auch heute nicht nur die Fotografie und der Film diejenigen Medien sind, die unsere Zeit und unser Erleben dokumentieren, kommentieren und archivieren, sondern auch die durch eine jahrtausendalte Erfahrung angereicherte künstlerische Technik der Malerei immer noch ihren Platz behauptet und eigene, unverwechselbare visuelle Erlebnisräume für den Betrachter erzeugt. Die großräumige Szenerie der neugebauten Kunsthalle Gießen nimmt die raumgreifenden Formate Anke Doberauers in sich auf und bietet ihnen Raum, in dem diese zugleich traditionelle und zeitgemäße malerische Konzeption zur Geltung und Entfaltung kommen kann. Die Ausstellung ist das erste Projekt, das die Kuratorin Dr. Ute Riese für die Kunsthalle Gießen kuratiert hat. 

In dem spektakulären 8 Meter breiten und 2 Meter hohen Gemälde Sunset mit seinen elf lebensgroßen Rückenfiguren, welches erstmals 2006 auf der Art Unlimited in Basel präsentiert wurde, wird auf einen Blick die malerische Konzeption Anke Doberauers deutlich: Sie verbindet eine klassisch angelegte, akademische Ölmalerei mit Bezug auf traditionelle malerische Motive und Genres - Rückenfigur, Porträt, Profilansicht, Panoramathema - mit Aspekten, die auf moderne Methoden der Bilderzeugung und Bildwiedergabe rekurrieren. Der Verweis auf RGB-Farbräume, die als Grundlage zur Darstellung von Farbbildern mittels Bildschirmen, Displays und Videoprojektoren dienen oder der Einsatz von Neonleuchtfarben, zeigt Doberauers Reflexion des Mediums Malerei und ihrer Durchdringung von traditioneller und zeitgenössischer malerischer Technologie. So wie die großen Maler aller Zeiten immer auch an neuer Technik und den neuen Erkenntnissen zur Bildentstehung interessiert waren, so bezieht auch Doberauers Malerei die aktuellen Möglichkeiten und Erscheinungsformen der Bildentstehung von digitaler Optik und Fototechnik mit ein und gewinnt daraus ihre zeitgemäße Bedeutung.

In der Porträtserie der 16 Studenten verbindet die Professorin Doberauer ihre eigene Existenz als Malerin mit ihrer Arbeit als Lehrende und fügt dieser eine ganz neue Dimension hinzu, in der die Begegnung von Lehrer und Lernenden auf eine heute durchaus ungewöhnliche Weise erweitert wird. Durch den zeitintensiven Prozess des Malens und Beobachtens entsteht ein besonderer Dialog mit den Studierenden. Ebenso stellt sie sich mit ihrer Porträtmalerei der Kritik der von ihr porträtierten Studenten ganz unmittelbar. Gerade in der Kunsthalle der Universitätsstadt Gießen mit ihren rund 30.000 Studierenden kann diese Porträtserie einen besonderen Sinn entfalten: Ganz ähnlichen jungen Menschen könnte man ebenso hier auf den Straßen oder auf dem Campus der Justus-Liebig-Universität begegnen.

Für die Gießener Ausstellung ist außerdem ein ganz neues großformatiges Gemälde entstanden, das in Korrespondenz mit "Sunset" eine Aufsehen erregende (äußerst spannende) Kombination ergibt, die die Malerin für die Gießener Ausstellung inszeniert hat. Das 6,20 m breite und 3 m hohe Bild Die Badenden entstand diesen Sommer in Marseille unter dem Einfluss des spezifischen Lichts Südfrankreichs und der mediterranen Atmosphäre. Es greift ebenfalls einen traditionsreichen Bildtypus auf, der bereits von der Antike bis hin zu Cézanne und Picasso bearbeitet wurde, und formuliert diesen für die heutige Zeit neu. In der Werkentwicklung von Anke Doberauer tauchen hier neue Aspekte auf, so eine expressivere Pinselschrift und offenere Formgestaltung. Erstmals in der Kunsthalle Gießen präsentiert, stellt die Malerin Doberauer auch eine neue inhaltliche Fokussierung auf die großen einfachen und wiederkehrenden Themen der menschlichen Existenz zur Diskussion.

 




 

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