Erleben

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Eva Yeh. Metamorphose

Beginn:

Datum: 11.05.2012  Uhrzeit: 12:00 Uhr

Ende:

Datum: 24.06.2012  Uhrzeit: 12:00 Uhr

Ort:

Oberhessisches Museum - Altes Schloss, Brandplatz 2

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Häufig stagniert unsere Vorstellungskraft. Ein Kaffeefilter bleibt ein Kaffeefilter, eine Injektionsflasche eben nur dies. Wenn wir einen Gegenstand sehen, haben wir die Gebrauchsanweisung im Kopf. Durch die poetische und anregend verändernde Sicht der Künstlerin reicht unsere Vorstellungskraft Bewusstseinserweiterung. Eva Yeh führt das belanglose, missachtete, geschundene oder verbrauchte Material zu einer neuen ästhetischen Erfahrung, die überraschend ist und uns überzeugend aus den fest gefahrenen Begriffswelten herausführt: Aus 25 Plexiglaswinkeln werden leuchtende Feenwälder„Association“, 2007/2009, und aus Lockenwicklerpapier und Teelichthülsen eine Armada, die friedlich im Hafen schlummert, buchstäblich ein „Mysterium“, 2011.

Wenngleich die Wurzeln von Eva Yehs Kunst im Dadaismus mit seiner emanzipatorischen Materialbewertung und seinem unsentimentalen Kunstverständnis liegen, ist ihr Tun frei von jeder Vorlage. Sie erfüllt mit Verwandlungen und Stellungnahmen ihre Werke, die von Neudeutung und Umdeutung geprägt sind. Aus der Zerschlagung technischer Traditionen, durch die Verwendung präfabrizierter Materialien und überraschender Kombinationen entstehen neue Ordnungen.

Die Künstlerin arbeitet bevorzugt mit Papier. „Es beflügelt meine Phantasie, ermöglicht mir, mich tiefer auszudrücken.“ Die Collage hat die Einsatzmöglichkeiten des Papieres enorm erweitert. Die Papier collé bereiteten das Materialbild vor und die Montage öffnet den Weg für das Objet trouvé. Licht, Lichtbrechung, konstruktive Aussage mathematischer Ordnung sind in den Objekten die Charakteristika, über die die Künstlerin die bereits vorhandenen Stileigenschaften weiter entwickelt. Alle Objekte sind in größeren Abmessungen denkbar und können Architektur ergänzen.

Wir erkennen durch die Jahrzehnte ihres Werkes ihr universelles Bewusstsein als schöpferische Basis. Ihre Arbeiten machen frei von den Konditionen des Alltags, des Irdischen, des Normativen. Ihre Werke sind konkret strukturiert und bei strengem Geist dennoch voller Zärtlichkeit und Sinnlichkeit. In eindringlicher Weise führen sie aus der Unmittelbarkeit der Materialwahl zu Erkenntnissen. Dies erfolgt aus der Irritation unserer Vorstellungskraft, die wir mit den vertrauten Materialien wie Buntstiften, Papier oder Plexiglas verbinden. Die unbefangene Art, in der Eva Yeh Unterschiedliches in Bewegung setzt, bewegt uns. Indem sie vorproduzierte Materialien in einen neuen Formzusammenhang bringt, entsteht ein Dialog, der neue Seins- und Sinnzusammenhänge offenbart – eben Metamorphose.

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