Erleben

Seiteninhalt

Geschichte des Museums

Zur Gründung des Oberhessischen Museums

Am 15. Juni 1878 erging im Gießener Anzeiger der Aufruf zur Gründung eines Oberhessischen Vereins für Localgeschichte. Er sollte mehr Gewicht auf die Erforschung und Darstellung der vom großherzoglichen Herrschaftssitz Darmstadt weit entfernten Provinz Oberhessen legen. Zugleich wurde die Gründung eines „historischen Museums für Localgeschichte“ als „Sammelort für antike und mittelalterliche Funde“ vereinbart. Bereits im Februar 1879 eröffnete es und zeigte vorerst Privatsammlungen. Das Museum wurde zunächst vom Verein selbst betrieben und verantwortet.

Am 30. Dezember 1912 gründete der Oberhessische Geschichtsverein zusammen mit dem Mäzen Wilhelm Gail und der Stadt Gießen eine GmbH, deren Auflösung bereits für den 1. Juli 1936 vertraglich vorgesehen wurde. In der Gesellschaft kamen drei Sammlungen, nämlich die Gail’sche (Altertümer und Völkerkunde), die Sammlung des Oberhessischen Geschichtsvereins sowie die Altertumssammlung der Stadt unter ein Dach. Die Gesellschaft ging 1936 in städtisches Eigentum über.
Von Beginn an wurden Objekte zur Gießener Geschichte angenommen. Bald erweiterte man die Zielsetzung offiziell um die Themen Universitätsgeschichte und „hessische Volkskunde“. Die Sammlung wuchs schnell durch Grabungsfunde, Schenkungen, Nachlässe und Ankäufe.
Früh wurden die zum Teil bis heute gültigen Abteilungen sichtbar: Außereuropäische Ethnologie, Archäologie, Malerei, Skulptur und Arbeiten auf Papier sowie auf Gießen und Oberhessen bezogene Bestände der Kulturgeschichte (Volkskunde, Stadtgeschichte).

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs und der Wiederaufbau

Während der nationalsozialistischen Zeit sowie durch den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegswirren wurde der Sammlungsbestand stark dezimiert. Die ausgelagerte Münzsammlung war noch vollständig, während nebst den Inventar- und Eingangsbüchern der große kulturgeschichtliche Bestand im Dezember 1944 im Alten Schloss weitgehend verbrannt war.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden sich von den Altbeständen noch Einzelstücke, darunter Fayencen und sakrale Kunst. Die Volkskundesammlung wurde gänzlich neu aufgebaut. Ethnologie- und Kunstbestände erweiterte man.
1980 konnte das Oberhessische Museum im Alten Schloss wiedereröffnet werden.

 

Der Text wurde von Kirsten Hauer und Friedhelm Krause zum 140-jährigen Jubiläum des Oberhessischen Museums für die thematisch dazugehörige Kabinettausstellung verfasst und erscheint hier in einer gekürzten Fassung.

Newsletter

Bestellen Sie sich hier den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.