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"Torturm" - Skulptur

Standort: Wiese zwischen Zeughaus u. Senckenbergstraße | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt, Brandplatz
Künstler: Georg von Kováts, Darmstadt
Material: Stein
Entstehung: Kunst am Bau
Aufstellung: 1965
Eigentümer: Land Hessen, Justus-Liebig-Universität Gießen

Beschreibung:
Mitten auf der Wiese vor dem Zeughaus steht eine hoch aufragende Steinskulptur auf quadratischem Grundriss, deren Deutung Rätsel aufgibt. Ein kleines Schild an der Rückseite nennt lediglich den Namen des Künstlers: Georg von Kováts. Es handelt sich um eine frühe ‚Kunst am Bau’-Maßnahme des Landes Hessen beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Ort ist ein historischer, doch auch das Zeughaus ist ein kompletter Neubau mit historischer Fassade (Richtfest 22. Mai 1958). Wenn man von der Straße her auf die Skulptur schaut, wirkt sie wie ein schmales Haus mit Giebel und Tordurchgang, ähnelt einem mittelalterlichen Torturm. Der Türbogen könnte einerseits die Form des Portals am Zeughaus aufgreifen, andrerseits den angebauten Treppenturm des Neues Schlosses zitieren.

Künstler-Vita:
Georg von Kováts wurde 1912 in Klausenburg/Koloszvár (Siebenbürgen), ist aufgewachsen in Preßburg/Pozsony, beide Städte gehörten damals zu Ungarn. Schon früh war er von der Bildhauerei begeistert und wurde vom Vater gefördert. Er besuchte die Werkkunstschule in Wien und die Kunstakademie in Budapest. 1935 studierte er an der Akademie in Dresden bei Karl Albiker, danach in Berlin bei Richard Scheibe.
Den Krieg überlebte er mit seiner jungen Familie in Berlin, verlor aber durch Bomben sein gesamtes Werk. Er floh mit Ehefrau und zwei Töchtern 1945 nach Gauting bei München. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1948 einen Paris-Aufenthalt, wo er die damals führenden Künstler kennenlernte. Durch seinen Münchener Galeristen lernte er Wilhelm Loth kennen, der ihn 1956 nach Darmstadt holte.
Bis zu seinem Tod 1997 war Georg von Kováts an Ausstellungen der Darmstädter Sezession beteiligt. Die Stadt Darmstadt ehrte ihn mehrfach, dort stehen mehrere Bronzeplastiken von ihm im öffentlichen Raum. Kováts' Entwicklung von der klassisch-figurativen Kunst zur Abstraktion wird auf einer Gedenk-Website über viele Abbildungen deutlich. Ein Zitat von ihm: „Abstrakt ist ja eigentlich jede Kunst. Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass man die Formen reduziert, um das Gesamte zu intensivieren.“ (1981)

Literaturhinweise:
Larissa Ramscheid: Georg von Kováts (1912–1997). Ein Bildhauer zwischen Grenzen. Budapest – Berlin – Paris – Darmstadt, Schriften zur Kunstgeschichte, Bd. 49, Hamburg 2014
www.georgvonkovats.eu

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