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"Strukturstörung" - Skulptur

Objekt: Skulptur, Basalt
Standort: Wiese zwischen Eingang u. Dekanat
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Alter Steinbacher Weg
Künstlerin: Claudia Pigors, Osnabrück, dann Hamburg
Material: Basalt
Entstehung: beim 1. Londorfer Bildhauer-Symposium Aug. 1997
Aufstellung: Dez. 1997
Eigentümer: Leihgabe der Künstlerin

Beschreibung
Auf der Wiese links von der Hauptachse ragt ein Basaltstein in die Höhe, dessen eine Hälfte wie eine Basaltlavasäule wirkt. Bei genauem Hinsehen ist deutlich, dass sie eins war mit dem benachbarten, etwas niedrigeren Stein. Deutlich erkennbar sind die Bohrlöcher im hohen und die Rillen des Steinbohrers im niedrigen Teil des Steins. Der Arbeitsprozess ist also sichtbar, die Oberflächen sind ebenso rauh belassen.

Künstlerinnen-Vita
CLAUDIA PIGORS, 1964 geboren, lebt bei Hamburg. Sie ist seit 1998 freischaffende Bildhauerin. In ihrer Selbstbeschreibung heißt es: „Ich arbeite in Stein, Holz und Bronze. Meine Formen entstehen ausgehend vom Material. Es ist mir wichtig, die Eigenheiten sowie den Charakter des Materials zu betonen. Beim Bildhauen werde ich von dem Material eingefangen und realisiere dann eine Form, die sich in Beziehung zu dem sie umgebenden Raum begibt. Ich liebe an der Bildhauerei die harte Arbeit und die Herausforderung. Ich erlebe sie mit allen sechs Sinnen.“ Sie hat noch auch eine Ausbildung zur Kunstpädagogin und Sozialtherapeutin, arbeitet in beiden Bereichen, oft projektbezogen. Sie beteiligte sich an zahlreichen Bildhauer-Symposien und Ausstellungen.

Kunst auf dem Ju-Wi-Campus
- Pressemitteilung 1997: „Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen wurden im Dezember 1997 auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Licher Straße aufgestellt. Die Skulpturen sind das Ergebnis eines Bildhauer-Symposions, das im Oktober 1997 im Londorfer Steinbruch der Basaltwerke Gießen-Buseck stattfand. Auf Anregung des Londorfer Bildhauers Alf Becker hatte es der Geschäftsführer der Basaltwerke, Siegfried Diehl, jungen Bildhauerinnen und Bildhauern ermöglicht, drei Wochen lang dort zu wohnen und zu arbeiten. Kostenlos stellte er ihnen bis zu zehn Tonnen schwere Basaltsteine zur Verfügung und sorgte dafür, dass diese jederzeit umgesetzt werden konnten. Am Ende des Symposions verabredete der Präsident der Justus-Liebig-Universität Prof. Heinz Bauer, mit den Künstlerinnen und Künstlern, die Aufstellung der Skulpturen für mindestens ein Jahr zu organisieren. Gemeinsam mit dem Direktor des Staatsbauamtes, Gerd Römer, und dem Leiter des Kulturamtes, Dr. Friedhelm Häring, sowie mit Zustimmung der Fachbereiche wurde entschieden, dass die Skulpturen auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften platziert werden sollen. (…)“
- Ergänzung: Durch Vermittlung von Gerd Römer wurden aus dem Sonderbaufonds Hessen angekauft: die Skulpturen von Petra Lange und Gisela Jäckle. Das JLU-Dekanat Recht erwarb den Stein von Michaela Hagen. Von zehn Symposion-Teilnehmern beteiligten sich drei nicht an der Aufstellung in Gießen, Marc Bertram ließ seine Skulptur nach zwei Jahren abholen. Die verbliebenen Skulpturen fanden keine Käufer, blieben jedoch vor Ort. In der Presse wurde die Aktion sogleich als „Zweiter Skulpturenpark“ bezeichnet. Es folgten jedoch keine vergleichbaren Aktivitäten wie beim Kunstweg am Philosophikum, das Ensemble ist daher weitgehend unbekannt. Eine wichtige Quelle zum Symposion ist der Bericht des Journalisten Wolfgang Toepfer für die Zeitschrift Naturstein. Er hat das gesamte Symposion begleitet, fotografisch und mit Interviews. Darin kommt Claudia Pigors allerdings nicht vor, sie ist im Zeitungsbericht vom 10.12.1997 erwähnt.

Literaturhinweise
Zur Künstlerin: www.claudia-pigors.de
Berichte zum 1. Londorfer Bildhauer-Symposion: GAZ 12.5.1997 (av), Steinbruch wird zum überdimensionalen Museum (Ankündigung); GAZ 30.7.1997 (rüg), Vom „Schiffsbug“ zur Kommunikation in Stein (Start); Zeitschrift Naturstein 10/97, Wolfgang Toepfer, Bildhauer in Basalt, S. 54-59;
Zum Aufstellen auf dem JuWi-Gelände (Pressemitteilung): GA xx.Dez.1997, An der JLU entsteht ein zweiter Skulpturenpark; GAZ 10.12.1997, Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen aufgestellt.
Wiederentdeckt 2016: GAZ 10.5.2016, Dagmar Klein, Als zweiter Kunstweg angedacht.

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