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Röntgen-Denkmal

Röntgendenkmal im Theaterpark
Röntgendenkmal im Theaterpark

Objekt: Röntgen-Denkmal
Standort: Theaterpark, Südanlage | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt
Künstler: Erich F. Reuter (1911-1997), Berlin
Material: Torso aus Metallplatten, Chromnickelstäbe
Gesamthöhe: ca. 5 Meter
Entstehung: 1958/1962
Aufstellung: Aus Privatinitiative wurde Gemeinschaftsaktion mit Kunstwettbewerb u. Jury-Auswahl, enthüllt Okt. 1962
Eigentümer: Stadt Gießen

Beschreibung: Das Röntgen-Denkmal ist das erste moderne Denkmal in Gießen. Silberhell leuchtende Metallstäbe durchdringen einen dunkel amorphen Torso. Was auf den ersten Blick abstrakt wirkt, ist bei näherer Betrachtung doch konkret. Symbolisch dargestellt sind die X-Strahlen, die der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen 1895 entdeckte. Der Hinweis auf die Person des Entdeckers Wilhelm Conrad Röntgen geschieht über ein stilisiertes Porträtrelief* am Sockel zur Straßenseite und die Inschrift an der Längsseite**. Der mächtige Sockel steckt zusätzlich auf einem kleinen Plateau, zu dem flache Treppen führen. Weitere Inschriften nennen Entstehung des Denkmals und den Künstler***.

Die X-Strahlen sind die wissenschaftliche Entdeckung, die entscheidend "zur Entzauberung der Welt" beitrug. Plötzlich konnte man in den menschlichen Körper hineinschauen. Wilhelm Conrad Röntgen lehrte und forschte Physik an der Gießener Universität in den Jahren 1879 bis 1888. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Gießen beigesetzt, in der Familiengrabstätte mit Gattin und Eltern. Die X-Strahlen entdeckte er an seinem nächsten Forschungsort Würzburg, 1901 erhielt er dafür den erstmals vergebenen Nobel-Preis.

Entstehungsgeschichte: Der Gießener Kunsthändler und Galerist Hermann Hirz warb seit 1958 für das Aufstellen eines Röntgen-Denkmals in Gießen und sammelte Gelder dafür. Bald wurde ein Kuratorium aus Vertretern von Stadt, Universität und Wirtschaft gegründet. Die Einladung zum Wettbewerb nahmen drei Künstler an: Carl Bourcarde / Gießen, Erich F. Reuter / Berlin, Gotthelf Schlotter / Darmstadt. Gewählt wurde der Entwurf, der die bedeutende Entdeckung X-Strahlen in abstrahierter Symbolik würdigt.

Künstler-Vita: Erich F. Reuter (1911-1997) war damals überregional bekannt, er gewann viele Wettbewerbe für Kunst am Bau. Mit seiner realistischen Symbolik traf er in der Nachkriegszeit den Nerv der Zeit, da Pathos und Heldenverehrung vermieden werden sollte. Das entsprechende Kunstdiktat der Nationalsozialisten war den Menschen noch nah.
Weitere Werke in Gießen: keine

*Schmalseite Sockel (zur Straße): Kopfrelief W.C.Röntgen
**Längsseite Sockel (zum Theater): Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) / ordentlicher Professor für Physik / an der Universität Giessen 1879-1888
***Schmalseite Sockel (zum Park): Dieses Denkmal / verdankt seine / Entstehung der / Initiative des / Giessener Bür- / gers Hermann / Hirz und den / Stiftungen der / Hessischen Lan- / desregierung, / der Stadt Giessen, / der Buderusschen / Eisenwerke, der / Firma Gebr. Jung / und zahlreicher / anderer
Entwurf und Gesamt- / gestaltung E.F. Reuter / Berlin

Literaturhinweise:
Zum Denkmal: Gießener Freie Presse / Gießener Allgemeine Zeitung: 17.10.1962 und 22.10.1962; Wilfried Speitkamp: Das Röntgen-Denkmal in Gießen, in: 400 Jahre Universität Gießen. Akteure, Schauplätze, Erinnerungskultur, Societäts-Verlag 2007, S.272-277
Zum Geehrten: W.Speitkamp, W.C.Röntgen, Bürger und Forscher, in Archiv für Kulturgeschichte, 75 (1993), S.123-151; Albrecht Fölsing, W.C.Röntgen. Aufbruch ins Innere der Materie, 1995; Deutsches Röntgen-Museum, Die Augen des Professors, Remscheid-Lennep o.J.
Zum Bildhauer: www.tu-berlin.de/?id=1577 zum 100. Geburtstag von Erich Reuter Okt.2011, Serie Orte der Erinnerung; Andreas Karpan, Erich F. Reuter, Monographie und Werkverzeichnis, München 2005.

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