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Gießener Köpfe - Hein Heckroth

Objekt: Hein Heckroth-Porträtkopf
Standort: Theaterpark, Südanlage
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt
Künstler: Detlef Kraft, Darmstadt
Material: Bronze, patiniert, 2007
Entstehung: 2007, Auftragsarbeit Kulturamt Gießen
Aufstellung: Reihe Gießener Köpfe
Eigentümer: Stadt Gießen

Beschreibung: Der Porträtkopf von Hein Heckroth (1901-1970) ist dem Stadttheater zugewendet, weil er dort erste Erfahrungen als Bühnenbildner sammelte. Der Bildhauer Detlef Kraft arbeitet auch in Stein, dann aber großformatig, abstrakt und mit rau belassenen Bruchflächen. Seine plastischen Werke sind figurativ, oft Porträts von Menschen und Tieren. Die Konturen sind dabei formal reduziert und abgerundet, die Oberflächen glatt und glänzend.

Der in Gießen geborene Hein Heckroth ging an den Folkwang-Bühne in Essen, arbeitete dort eng mit dem Choreografen Kurt Jooss zusammen, dessen Ballettgruppe er auf Tourneen bis in die USA begleitete. Er schuf die bis heute bekannte Ausstattung für das Antikriegsballett "Der Grüne Tisch". In der NS-Zeit lebte er im englischen Exil, ging 1945 mit Künstlerfreunden nach Hollywood und schuf innovative Film-Szenografien. Für den Ballettfilm "Die roten Schuhe" erhielt er 1949 den Oscar. 1956 übernahm er die Bühnenbildnerei an den Städtischen Bühnen Frankfurt, war weiterhin für Film, Fernsehen und andere Bühnen tätig. Als Maler schuf er Bilder, die expressiv mit fantastischen Zügen waren, bis hin zur gestischen Abstraktion des Informel.

Künstler-Vita: Dieter Kraft, wurde geboren 1950 in Berlin, er studierte an der Hochschule für Bildende Künste Berlin 1970-75. Danach war er (Gast)Dozent an den Technischen Hochschulen Braunschweig, Darmstadt (1980-85), Mainz (1990/91), dann an der Kunsthochschule Bremen (1997). Seit 1979 lebt er freischaffend in Darmstadt.
Weitere Werke in Gießen: Kleinplastik im OHM, dort Einzelausstellung 1996; mehrteilige Großplastik im Europaviertel.

Die Gießener Köpfe sind ein Kunst- und Denkmalprojekt, initiiert und organisiert ab 2006 vom städtischen Kulturamt (Dezernent Dr. Reinhard Kaufmann, Leiter Dr. Friedhelm Häring). Geehrt werden wichtige Persönlichkeiten der Gießener Geschichte, mit der Fertigung der Bronzeköpfe beauftragt werden Bildhauer*innen. Der jeweilige Guss wird in Gießereien getätigt, mit denen die Künstler*innen zusammenarbeiten, sie kommen also aus verschiedenen Betrieben. Die Vorbereitung des Standorts mit Sockel und Informationstafel organisiert die Stadt. 2012 wurde der bislang letzte Kopf am Neuen Schloss enthüllt, insgesamt gibt es im Stadtraum 14 Gießener Köpfe, davon vier weibliche (Stand 2020).

Literaturhinweise:
zum Bildhauer: Katalog OHM Gießen 1998; Broschüre Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis 1992; wikipedia
zum Dargestellten: Kataloge Malerei, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1977; Film-Designer, Deutsches Filmmuseum Frankfurt, 1991; Kunsthalle Gießen 1998; Magier der Szene, Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität Köln, 2001.


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