Erleben

Seiteninhalt

Möchten Sie Inhalte von https://giessen.maps.arcgis.com/ laden?

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

 "Stein zur Meditation" - Gießener Kunstweg 

Objekt: Steinskulptur, Kunst am Bau
Standort: Phil.2 – seitlich des Wegs unter Bäumen | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Schiffenberger Weg
Künstler: Karl Prantl, Pöttsching/Österreich
Material: Granit liegend, 2,20 x 3,20 x 0,50 Meter
Entstehung: 1982 in Gießen
Aufstellung: 1982
Eigentümer: Justus-Liebig-Universität Gießen, Land Hessen

Beschreibung
Der ‚Stein zur Meditation’ von Karl Prantl ist das einzige Werk auf diesem Kunstweg, das vor Ort gefertigt wurde. Der Künstler arbeitete mit Helfer:innen mehrere Tage vor Ort. Der Stein ist abseits des Weges unter einem Baum platziert, der flache Steinblock ist je nach Jahreszeit von Laub und Moos bedeckt, oder schimmert nach einem Regenguss. Die künstlerische Bearbeitung ist vor allem auf der oberen Fläche sichtbar, die durch regelmäßig verteilte, abgerundete und polierte Erhöhungen und Vertiefungen gekennzeichnet ist, in denen sich das Licht bricht. So ähnlich ist die Oberfläche seines Grabsteins in Pöttsching gestaltet (siehe wikipedia). Es ist ein optisch eher unauffälliger Beitrag zum Gießener Kunstweg, der aber 1982 den Anstoß zum neuen Konzept des Kunstwegs gab.

Künstler-Vita
KARL PRANTL, geb. 1923 in Pöttsching/Burgenland, gest. 2010 ebenda. Er war Soldat im Zweiten Weltkrieg. 1946-1952 studierte er Malerei an der Kunstakademie Wien, als Bildhauer war er Autodidakt. Mit großem Respekt vor dem natürlichen Material lässt er einen Teil unbehandelt, bei dem anderen Teil arbeitet er häufig erstaunliche Wirkungen heraus. Und er entdeckte den Reiz des Arbeitens in freier Landschaft. Er initiierte diverse Bildhauer-Symposien. Mehrere Jahre lebte er mit seiner Familie in den USA, zog 1978 ins burgenländische Pöttsching. Er engagierte sich in der Rechnitzer Gedenkinitiative (REFUGIUS) für das Zwangsarbeiter-Mahnmal Kreuzstadl. 2008 wurde er mit dem Großen österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst geehrt.
Weitere Werke in Gießen: nein

Zum Kunstweg am Philosophikum
Der Kunstweg am Philosophikum macht seit den 1980er Jahren unterschiedliche Skulptur-Auffassungen erfahrbar. 15 zumeist freistehende Skulpturen sind entlang eines sich schlängelnden Weges erlebbar. Diese Besonderheit der Justus-Liebig-Universität Gießen verdankt sich der gezielten Planung ab 1982 als Teil des „Sonderbaufonds zur künstlerischen Ausgestaltung und Ausstattung von Gebäuden des Landes Hessen“, landläufig unter Kunst-am-Bau bekannt. Die Gelder für die Kunst am Philosophikum wurden gebündelt und nicht auf die diversen Gebäude verteilt, was Kunst häufig der öffentlichen Wahrnehmung entzieht.
Idee und Konzept verdanken sich dem 1979-1986 an der Gießener Universität lehrenden Kunsthistoriker Prof. Dr. Gottfried Boehm. In den Kunstweg integriert wurde der „Wiehernde Hengst“ von Gerhard Marcks, der bereits 1974 seinen Aufstellungsort vor dem Haupteingang des Philosophikum I fand, ebenso zwei Werke im Foyer der Universitätsbibliothek. Der letzte Neuzugang war 2004 mit den Plaketten von Norbert Radermacher auf dem Platz zwischen den Phil-2-Gebäuden zu verzeichnen. Wegen der Baumaßnahmen auf dem gesamten Campus wurden seit 2018 Veränderungen nötig, die auch Kunstwerke betreffen.

Literaturhinweise
Der Gießener Kunstweg, Band IX der Gießener Beiträge zur Kunstgeschichte, hrsg.v. Norbert Werner, Gießen 1994; JLU-Kunstweg-Flyer, mehrere Auflagen, letzte 2014;
Wikipedia-Eintrag.

Newsletter

Bestellen Sie sich hier den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.