Minimalismus in Japan - eine Spurensuche
Vortrag von Michel Kaufmann
23.11.2023
19:00 bis 20:00 Uhr
Netanya-Saal im Alten Schloss
Oberhessisches Museum
Leitung: Dr. Katharina Weick-Joch
Kulturamt
Brandplatz 2
Altes Schloss
35390 Gießen
0641 960973-0
0641 960973-17
E-Mail
2,00 €
5,00 Euro für Nicht-Mitglieder
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Ein Inselreich, durch das Meer getrennt vom Rest der Welt. Ein seit Jahrtausenden von der Natur und dem Wechselspiel der Jahreszeiten geprägtes ästhetisches Empfinden. Die asketischen Lehren des Zen-Buddhismus und eine fast mythische Kriegerkaste, die diese Ideen in ihrem Weg des Krieges, dem bushid, über Jahrhunderte pflegte und kultivierte. Viele Menschen, wenig Raum. Funktionalität und eine bisweilen künstliche Harmonie, in der im Zweifel ein schlichtes Lächeln genügt alles im Dienste einer Gesellschaft, die wie eine gut geschmierte Maschine funktionieren soll. Das sind die Zutaten des japanischen Verständnisses von Minimalismus.
Tief verwurzelt in der Ideengeschichte, begegnet uns Minimalismus im Reich der aufgehenden Sonne heute nicht nur in Kunst und Kultur, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle beim Versuch des modernen Japans, mit den Folgen einer immer lauter und bunter werdenden Welt, von vielen Menschen auf engem Raum umzugehen.