Rathaus

zu: Leichte Sprache
Seiteninhalt

»NO FOOD NO RATS«

Kampagne „NO FOOD NO RATS“ startet wieder. Sensibilisierung über den richtigen Umgang mit Nahrungsmittelabfällen und Müll

Nach Erfolgen in den Vorjahren geht die Kampagne „NO FOOD NO RATS“ in eine neue Runde. Seit 2023 machen jährlich in den Monaten Juni bis August Plakate, Displays, Banner und Beklebungen in der Gießener Innenstadt die Menschen auf das Thema „Ratten in Gießen“ und die Problematik mit Nahrungsmittelabfällen aufmerksam.

„Die Rattenpopulation in Gießen ist in den vergangenen drei Jahren nicht angestiegen. Sie ist auf einem normalen Niveau. Das ist ein Erfolg. Deshalb setzen wir die Kampagne „No food no rats“ fort, mit der wir die Menschen dazu sensibilisieren möchten, achtsam mit Nahrungsmittelabfällen und Müll umzugehen. Beides darf nicht achtlos in die Toilette oder in die Umwelt geworfen werden, damit die Rattenpopulation in Gießen nicht ansteigt. Denn wo Menschen leben, werden auch immer Ratten sein.“, so Thomas Becker und Steffen Kraft, Betriebsleitung MWB.

Nahrungsmittelabfälle und Müll landen leider viel zu häufig in der Umwelt, oder sie werden durch die Toilette oder den Abfluss entsorgt, anstatt in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter. Diese falsche Entsorgung füttert Ratten, denn das Nahrungsmittelangebot für die Nager oberhalb und unterhalb der Straße ist reichlich. Wo es Ratten gut geht leben sie. In den Sommermonaten fällt täglich rund um die Lahn und in den Straßen viel Müll an. Das Kampagnen-Motiv fordert dazu auf, Nahrungsmittelabfälle und Müll nicht achtlos in der Umwelt, in der Toilette oder den Abfluss zu entsorgen, sondern in einem dafür vorgesehenen Mülleimer oder der entsprechenden Mülltonne.

Die Broschüre „Ratten in Gießen“ ist in sieben Sprachen auf www.nofoodnorats.de unter „Downloads“ erhältlich. 

Grafik zur richtigen Entsorgung von Essensresten im Rahmen der Kampagne "No food - no rats"
Grafik zur richtigen Entsorgung von Essensresten im Rahmen der Kampagne "No food - no rats"


Dort wo Menschen leben, sind Ratten zu finden. Fachleute schätzen, dass es etwa vier Ratten pro Einwohner*in sind. Ganz verschwinden werden sie nie. Aber damit die Rattenpopulation in den kommenden Sommer-Monaten nicht ansteigt, bitten MWB und die Stadt Gießen alle darum, Nahrungsmittelabfälle bewusst und verantwortungsvoll zu entsorgen. 

Die zertifizierten Wirbeltierbekämpfer des MWB sprechen aktuell – auch wie im letzten Jahr - von einer „normalen Lage“ bei der Rattenpopulation in der Stadt. Positiv ist, dass sie im Vergleich zum Vorjahr, nicht zugenommen hat.

Die neu aufgelegte Broschüre „Ratten in Gießen – Informationen und Tipps, wie man sich vor Rattenbefall schützen kann“ kann auf Deutsch sowie in sechs weiteren Sprachen (Englisch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Farsi (Iran) und Tigrinya (Eritrea und Äthiopien)) auf der Website www.nofoodnorats.de/downloads heruntergeladen werden.


Ratten in der Stadt

Ratten sind nachtaktiv und können exzellent schwimmen, tauchen und klettern. Im Kanal, auf Grünflächen oder auch in stillgelegten Gebäuden sind sie zu Hause. Durch das Kanalnetz kommen sie wie auf einer Autobahn schnell von A nach B. Durch die gleichbleibende Temperatur und das reichhaltige Nahrungsangebot, das ihnen über Toilette und Abfluss „serviert“ wird, finden sie ganzjährig beste Lebensbedingungen.

Schätzungsweise kommen in Deutschland auf eine/n Einwohner*in etwa vier freilebende Ratten.

Durch das reichhaltige Angebot an Essensresten finden Ratten sowohl innerhalb der Kanalisation als auch außerhalb auf Straßen, in Parks und Höfen ausreichend Nahrung. Nimmt das Nahrungsangebot für Ratten zu, steigt auch die Population der Ratten. Unterschlupf finden sie häufig in Grünanlagen und in mit Sträuchern angelegten Rabatten, wo sie ihren Nachwuchs großziehen.

Ratten, die kein Futter und keinen Unterschlupf finden, pflanzen sich langsamer fort.

So schützt man sich vor Rattenbefall:

  1. Keine Essensreste in Abfluss und Toilette entsorgen. Besser Pfannen und Töpfe vor dem Spülen mit einem Küchentuch auswischen und dieses anschließend in der dafür vorgesehenen Mülltonne entsorgen. Somit gelangen weniger Fett und Essensreste in die Kanalisation. Auch Rohrverstopfungen werden dadurch vermieden.
  2. Keine Abfälle und Essensreste in Grünanlagen, Parks, Höfen und auf der Straße liegen lassen/achtlos wegwerfen.
  3. Keine gekochten Essensreste, insbesondere tierischen Ursprungs, auf den Kompost werfen.
  4. Keine Lebensmittelverpackungen ausspülen, sondern restentleert/löffelrein in den Gelben Sack werfen.
  5. Keine Müllsäcke und Gelbe Säcke neben die Mülltonnen stellen, sondern möglichst Ratten-sicher bis zur Abholung lagern. Essensreste nur in geschlossenen Behältnissen/im Hausmüll entsorgen.
  6. Keine wildlebenden Tiere wie Tauben, Enten und Schwäne füttern. Damit bietet man indirekt auch Ratten Nahrung.
  7. Ratten können über Schächte, Fall- und Abwasserrohre in Häuser gelangen – offene Stellen jeder Art sollten daher am Gebäude verschlossen werden/sein. Defekte Kanalrohre und sonstige Hausanschlüsse reparieren und Rückstauklappen in Abflusssysteme einbauen.

Bekämpfung von Ratten

Die Bekämpfung von Ratten in der Gießener Kanalisation erfolgt durch geschulte Fachkräfte des MWB – Mittelhessische Wasserbetriebe. Zertifizierte Wirbeltierbekämpfer sichten an gemeldeten Stellen (oberirdisch und unterirdisch), ob Ratten oder Rattenkot zu finden sind. Wenn dies der Fall ist, wird eine Köderbox mit einem nicht-toxischen Köder installiert. Dieser ungiftige Köder beinhaltet den gleichen Lockstoff wie ein toxischer (giftiger) Köder und wird von den Ratten gefressen, ohne dass sie sterben. Gleichzeitig misst ein Bewegungsmelder in der Köderbox, wie oft Ratten am Köder gefressen haben. Nach 14 Tagen kann durch ein mobiles Auslesegerät die Anzahl ermittelt werden. Stellt sich nach der Zählung eine erhöhte Rattenpopulation heraus, wird die Köderbox mit einem toxischen (giftigen) Köder bestückt, um so die Bekämpfung einzuleiten.

Das toxische Mittel zur Bekämpfung von Ratten wird in einer überflutungssicheren geschützten Box in der Kanalisation angebracht, so dass es zu keiner Verunreinigung bzw. Kontaminierung des „kostbaren Guts“ Wasser kommen kann.

Wenn allerdings die vom Menschen geschaffenen Nahrungsquellen reichhaltig sind, gibt es für die Ratten kaum einen Grund, die Köder zu fressen.

Das gleiche gilt für Köder, die oberirdisch durch speziell zugelassene Schädlingsbekämpfer ausgelegt werden.

Wenn ein Privatgrundstück von Ratten befallen ist, sollte eine Fachfirma für die Bekämpfung beauftragt werden.

Bei einem Rattenbefall im öffentlichen Raum wenden Sie sich bitte an das Ordnungsamt der Stadt Gießen, Sachgebiet Ordnung, Tel. 0641 306-1932, E-Mail ordnungsamt@giessen.de 

04.06.2025 

Newsletter

Bestellen Sie sich hier den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.