Sport auf zwei Ebenen - Neue Sporthalle der Liebigschule eröffnet
Bälle fliegen umher und Schüler*innen springen über Hürden oder erklimmen die neue Kletterwand: Am Montag, 10. November 2025, fand der erste Sportunterricht in der neuen Sporthalle der Liebigschule statt. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit sie nun für Schulen und Vereine freigegeben und von den Geschäftsführern der beauftragten Firma LIOKON GmbH, Martin Bender und Daniel Beidlich, Schule und Stadt zur Nutzung übergeben – etwa ein halbes Jahr früher als geplant.
Mit dem Neubau gibt es nun in Gießen eine moderne, nachhaltige und DGNB-Gold-zertifizierte Sportstätte. Dieses Zertifikat wird von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen vergeben. Es zeichnet Gebäude aus, die besonders umweltfreundlich, ressourcenschonend und zukunftsfähig geplant und gebaut wurden. Hier ist nun Bewegung wortwörtlich auf mehreren Ebenen möglich, denn die Halle erstreckt sich über zwei Stockwerke. Auf rund 2.600 Quadratmetern Sportfläche bietet sie vielfältige Möglichkeiten für den Schul- und Vereinssport. Im Untergeschoss befindet sich eine 50-Meter-Laufbahn, Anlagen für Weit- und Stabhochsprung, ein Geräteturnbereich und ein Fitnessraum mit Kletterwand. Das Obergeschoss beherbergt eine helle Dreifeldhalle, zum Beispiel für Ballsportarten wie Volleyball, Basketball oder Handball.
„Diese Sporthalle ist ein Gewinn für die ganze Stadt. Sie zeigt, dass moderne Architektur, Nachhaltigkeit und funktionale Nutzung wunderbar zusammengehen können“, betonte Astrid Eibelshäuser, Dezernentin für Hochbau, bei der Übergabe. In allen Planungsphasen waren Vertreter*innen der Schule einbezogen. Sie konnten sowohl die räumlichen Bedingungen für den allgemeinen Sportunterricht als auch für die Sportschwerpunkte der Schule im Rahmen ihrer Talentzentren insbesondere in der Sparte Leichtathletik maßgeblich mitgestalten. Schuldezernent Francesco Arman hob die Bedeutung für die Liebigschule hervor: „Die Schülerinnen und Schüler bekommen hier optimale Bedingungen für vielfältigen, bewegungsorientierten Unterricht. Die Halle ist ein Ort, an dem Sport Spaß machen soll.“
Das neue Gebäude wurde in Hybridbauweise errichtet: Das Untergeschoss besteht aus einer massiven Betonkonstruktion, die eine sichere Abdichtung gegen das in diesem Bereich hohe Grundwasservorkommen gewährleistet. Das Obergeschoss besteht aus Holz. Das ist besonders eine besonders ressourcenschonende Lösung, die den CO₂-Fußabdruck des Gebäudes deutlich reduziert und eine kurze Montagezeit auf der Baustelle ermöglicht hat. Die Gesamtfläche beträgt knapp 4.000 Quadratmeter, hinzu kommen modernisierte Außenanlagen mit neuen Aufenthalts- und Bewegungsflächen, darunter eine Freilichtbühne, ein „Grünes Klassenzimmer“, zusätzliche Fahrradstellplätze sowie weitere Spiel- und Sportangebote. Die Planung der Außenanlage stammt von SHK+ Landschaftsarchitekten aus Gießen.
Das Projekt „Neubau Sporthalle Liebigschule” wurde vom Hochbauamt der Universitätsstadt Gießen entwickelt. Nachdem die alte Sporthalle aus baulichen Gründen im März 2019 gesperrt wurde und nicht mehr genutzt werden konnte, startete 2020 eine Machbarkeitsstudie, um Möglichkeiten für einen Neubau am bisherigen Standort zu prüfen. Die Planung des Entwurfs übernahm das Büro blfp architekten, auf dieser Grundlage erfolgte die Ausschreibung für den Bau einer Sporthalle mit Finanzierung, Planung, Errichtung und Vermietung. Die Beauftragung ging an die LIOKON GmbH. Im August 2023 wurde der Vertrag mit dem Investor geschlossen, im Februar 2024 begann der Bau und im darauffolgenden Juli fand die Grundsteinlegung statt. Das Richtfest wurde bereits im Januar 2025 Jahres gefeiert. Die Stadt Gießen mietet die Halle über einen Zeitraum von 29,5 Jahren, anschließend geht sie in städtisches Eigentum über.