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25.08.2021

Jubiläum im TIG: 25 Jahre Gründerzentrum Gießen

Im August 1996 begann die Erfolgsgeschichte des heutigen Technologie- und Innovationszentrums Gießen (TIG) im Gewerbegebiet Europaviertel, der ehemaligen Steubenkaserne im Osten Gießens.

Damals eröffnete die Universitätsstadt Gießen in einem ehemaligen Kasernengebäude mit dem „Gründerzentrum Gießen“ eines der ersten Zentren Hessens, und schon im Sommer 1997 kam aufgrund der großen Nachfrage ein weiteres Gebäude hinzu.

Das Projekt erhielt breite Unterstützung. So wurde 1999 von Stadt Gießen, Landkreis Gießen, IHK Gießen-Friedberg, Volksbank Mittelhessen, Sparkasse Gießen und der Schunk GmbH die Technologie- und Innovationszentrum Gießen GmbH (TIG) gegründet. Gesellschaftszweck war und ist die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze durch die Ansiedlung junger, innovativer Unternehmen.

Inzwischen ist das TIG mit seinen ca. 6.000 m² Mietfläche, seinen wirtschaftsfördernden Projekten und der Funktion als Netzwerkknoten für alle Akteure des „Gründerökosystems“ aus der Region nicht mehr wegzudenken.

Knapp 400 Gründungen waren und sind seit den Anfängen im Zentrum ansässig, aktuell sind es 96.

Die Unternehmen starten im TIG in der Regel mit kleinen Mieteinheiten, können bedarfsgerecht Flächen zubuchen oder abgeben und profitieren neben günstigen Mieten von gemeinsam nutzbarer Infrastruktur, Beratungs- und Weiterbildungsangeboten, einem großen Unterstützungsnetzwerk und Kontakten zu potenziellen Kunden und anderen Gründerinnen und Gründern. Nach einem erfolgreichen Start im TIG lassen die Unternehmen sich dann langfristig in der Region Gießen nieder.

Neben der Vermietung konnte das TIG gemeinsam mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern aus der Region mehr und mehr Projekte der Wirtschaftsförderung, der Gründungsförderung und des Technologietransfers umsetzen, z. B. den monatlich stattfindenden Gründungsstammtisch Gießen (www.gruendungsstammtisch-giessen.de), die „TIG akademie“ mit kostenlosen Weiterbildungsangeboten für junge Unternehmen oder die aus dem Gießener Existenzgründertag hervorgegangene und jährlich stattfindende Gründungsmesse „TIG Start-Up“, die dieses Jahr für den 20.11. geplant ist (www.gruendungsmesse-mittelhessen.de), voraussichtlich als Präsenzveranstaltung in den Gießener Hessenhallen stattfindet und das Get-together der gesamten mittelhessischen Gründungsszene darstellt.

Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft bringt das TIG viele Impulse in die regionale Gründungsszene ein und schließt Angebotslücken mit seinem Engagement bspw. für den MAGIE – Makerspace Gießen (www.makerspace-giessen.de), für Social Entrepreneurship (Sozialinnovator Hessen) sowie für die Vermittlung von Kompetenzen zur Anwendung Künstlicher Intelligenz (Projekt „KI für Startups“). Als Projektträger der Qualifizierungsoffensive Landkreis Gießen / Initiative ProAbschluss ist das TIG auch Ansprechpartner für alle Belange der beruflichen Weiterbildung in der Region Gießen.

Alle Angebote des TIG sind unter www.tig-gmbh.de zu finden.

Das Jubiläum bietet Anlass für einen Blick zurück.

Der große Dank der Geschäftsführerin Antje Bienert gilt den TIG-Gesellschaftern, dem TIG Team, allen Netzwerkpartner:innen sowie natürlich den engagierten Gründerinnen und Gründern im TIG, die durch ihren Unternehmergeist, ihren Mut und ihre Innovationskraft den Erfolg des TIG erst möglich gemacht haben. „Die Gründerszene hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert“, erläutert Bienert. „Startups als Innovationsmotor unserer Wirtschaft stehen endlich mehr im Fokus des öffentlichen Interesses, und die Angebotslandschaft zur Unterstützung erfolgsversprechender Gründungen sowie zur Vernetzung von Startups mit bereits etablierten Unternehmen wächst. Dadurch steigen zurecht auch die Ansprüche der Zielgruppe. Dem gilt es weiterhin gerecht zu werden, was eine permanente Weiterentwicklung auch unseres Angebots erfordert. Wir sehen uns als Dienstleister für die Startups und werden ihnen auch zukünftig optimale Startbedingungen bieten.“

Zusatzinformationen: Besondere Gründungen im TIG

Die Liste der Unternehmen, die sich nach ihrem Start im TIG in der Stadt Gießen oder im Landkreis Gießen niedergelassen haben, ist lang. In der Stadt Gießen sind es zum Beispiel die Alcedis GmbH mit inzwischen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an drei Standorten, die Biomedis GmbH, die AD solutions GmbH, die Munditia Technologies GmbH, die Athanus Partners GmbH, die Biomedis GmbH, die wapmedia GmbH, die Pando Media GmbH und viele mehr. Im Landkreis Gießen sind inzwischen z. B. die FinTecSystems GmbH, die Titan Commerce Continental Services GmbH und Medical Part GmbH (alle Linden), die medDV GmbH, die delta T Gesellschaft für Medizintechnik mbH und die Energietechnik Schermuly GmbH (alle Fernwald), die LEA Medizintechnik GmbH und die MCRT GmbH (beide Heuchelheim) sowie die Amplex Diagnostics GmbH (Buseck) ansässig.

Das TIG konnte aber auch Institutionen auf die Sprünge helfen, die aufgrund ihrer Thematik und ihres Entstehungsprozesses zunächst nicht oder zumindest nicht nur in unternehmerischen Kategorien dachten und handelten.

So hat z. B. die Erfolgsgeschichte des Gießener Mathematikums mit dem „Förderverein zur Schaffung eines Mathematikmuseums e. V.“ in den 1990er Jahren im Gründerzentrum Gießen begonnen. Die Exponate von „Mathematik zum Anfassen“, Prototypen der heutigen, mehr als 200 interaktiven Experimente, lagerten im Keller und wurden nur gelegentlich auf Ausstellungen gezeigt, bis Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher mit dem ehemaligen Hauptzollamt endlich das geeignete Objekt für das „Mathematikum“ gefunden und dort im November 2002 das erste mathematische Mitmachmuseum der Welt geschaffen hat. Das Mathematikum begeistert seitdem jährlich mehr als 120.000 Besucherinnen und Besucher.

Oder das Fraunhofer-Institut für Bioressourcen, ein Leuchtturmprojekt der hessischen Forschungslandschaft: Als deutschland- und europaweit erster Forschungsverbund für Insektenbiotechnologie treibt das Projekt die Suche nach neuen Biomolekülen für Medizin, Pflanzenschutz und Industrie sowie nach alternativen Proteinquellen voran - Pionierarbeit, wie Gründer und Institutsleiter Prof. Dr. Andreas Vilcinskas betont. Vilcinskas startete 2009 mit einem kleinen Team und den ersten Laboreinheiten im TIG in seine Vision. Das Kooperationsprojekt des Fraunhofer Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, der Justus-Liebig-Universität und der Technischen Hochschule Mittelhessen konnte dann - unterstützt durch insgesamt mehr als 60 Millionen Euro aus der hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) sowie durch Drittmittel von Industriepartnern - 10 Jahre lang im TIG sowie an weiteren Standorten in Gießen wachsen und schließlich Ende 2019 mit mehr als 100 Wissenschaftlern aus aller Welt das eigens errichtete Forschungsgebäude im Campusbereich der Justus-Liebig-Universität am Seltersberg beziehen. Das TIG konnte somit dazu beitragen, dass Gießen sich heute mit einer sehr erfolgreichen, außeruniversitären Forschungseinrichtung schmücken kann, die gleichzeitig auch Keimzelle ist für weitere innovative Projekte wie z. B. das 2014 gegründete Exzellenzzentrum für Naturstoff-Forschung mit einer der weltweit größten industriellen Stammsammlungen von Mikroben sowie das in der Nachbarschaft geplante Innovationszentrum für Aquaponik und industrielle Insektenzucht. Hätte es die Option "TIG" damals nicht gegeben, gäbe es das LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie heute nicht.

 

Quelle: Technologie- und Innovationszentrum Gießen GmbH (TIG)

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