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13.04.2021

Leichte Erholung auf dem regionalen Arbeitsmarkt

Saisonüblich ist die Zahl der Arbeitslosen im März gesunken. Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen waren im März 18907 Menschen arbeitslos gemeldet, 684 weniger als noch im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 und lag danach bei 5,0 Prozent.
Ein Jahr zuvor waren im März 2328 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote betrug seinerzeit 4,5 Prozent.

• Arbeitslosenquote sinkt im März um 0,2 und liegt nun bei 5,0 Prozent
• 684 Arbeitslose weniger als im Vormonat, 2328 mehr als im März 2020
• Bei den Stellenzugängen ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr schwierig, Arbeitgeber waren bereits im März letzten Jahres zurückhaltend
• 3692 kurzarbeitende Betriebe haben im März einen Antrag auf Auszahlung von Kurzarbeitergeld gestellt und bewilligt bekommen

„Die Zahlen sind gut, viele Prognosen auch, aber die Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt sind noch nicht absehbar“, kommentiert Eckart Schäfer, Leiter der Arbeitsagentur Gießen, die neusten Statistiken. „Die Arbeitslosigkeit ist saisonüblich zurückgegangen, liegt aber deutlich über dem Vorjahresniveau. Und würde die Kurzarbeit als Instrument von Arbeitgebern nicht genutzt, wäre die Betroffenheit noch größer. Bemerkenswert ist, dass wider Erwarten die Anzahl der Menschen in der sogenannten Unterbeschäftigung weniger stark gestiegen ist als die der Arbeitslosen.“ Bei den Stellenzugängen ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr schwierig. Grund dafür ist, dass Arbeitgeber bereits im März letzten Jahres aufgrund der pandemischen Situation nur zurückhaltend bei der Meldung neuer Arbeitsstellen waren, ergänzt Schäfer.

Kurzarbeit
Im März haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Gießen 3692 kurzarbeitende Betriebe einen Antrag auf Auszahlung von Kurzarbeitergeld (KuG) gestellt und auch bewilligt bekommen. Das waren 862 betroffene Betriebe mehr als im Februar. Darüber hinaus wurden 634 Anträge auf Auszahlung von Saison-Kurzarbeitergeld gestellt, die auch bereits bearbeitet wurden.

Unterbeschäftigung
In der sogenannten Unterbeschäftigung im engeren Sinne ist die Anzahl der Menschen gesunken. Im März waren 25529 Menschen registriert, 533 weniger als noch einen Monat zuvor. Ein Jahr zuvor waren noch 1670 Personen weniger verzeichnet.

Gemeldete Stellen
Mit dem Beginn der Pandemie hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen und der Stellenbestand auf einem niedrigeren Niveau eingependelt.
Im abgelaufenen Monat meldeten Arbeitgeber den Arbeitsagenturen sowie den Jobcentern des Kreises Gießen und der Wetterau insgesamt 1163 neue Stellen. Dies waren 107 Stellen weniger als im März des Vorjahres. Dies entspricht einem Rückgang von gut acht Prozent gegenüber dem ersten Monat nach Pandemiebeginn.
Der Stellenbestand hat sich gegenüber dem Vormonat leicht erhöht, liegt jedoch nach wie vor unter dem Wert des Vorjahresmonats. Gemeldet waren im März 5017 Arbeitsstellen, 1102 Stellen weniger als ein Jahr zuvor.

Männer und Frauen
Nach Geschlechtern betrachtet hat sich die Arbeitslosigkeit bei den Männern und Frauen positiv entwickelt. Die männlichen Arbeitslosen konnten im jetzt abgelaufenen Monat etwas stärker profitieren.
Im Februar waren im Gießener Agenturbezirk 11038 Männer arbeitslos gemeldet. 453 männliche Erwerbslose weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 und lag danach bei 5,6 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 1329 Männer weniger gemeldet. Die Quote lag damals bei 5,0 Prozent.
7869 Frauen waren im jetzt abgelaufenen Monat im Bereich der Agentur für Arbeit Gießen registriert. Einen Monat zuvor waren es 231 mehr. Die Arbeitslosenquote der Frauen sank um 0,1 und liegt derzeit bei 4,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich waren damals 999 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote betrug seinerzeit 3,9 Prozent.

Besondere Personengruppen
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen ist jahreszeitüblich, nachdem einige zum Halbjahr die Ausbildung beendet und eine Arbeitsstelle aufgenommen haben. Hingegen ist die Zahl der Älteren vergleichsweise moderat zurückgegangen.
Bei der Arbeitsagentur Gießen waren im jetzt abgelaufenen Monat 1744 junge Menschen unter 25 Jahren registriert. 125 Jugendliche weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozent auf nun 4,3. Im März des Vorjahres waren 131 junge Menschen, die auf der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle waren, weniger registriert. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent.
Im März waren im Bezirk der Gießener Arbeitsagentur 6092 Ältere gemeldet, 77 weniger als noch im Vormonat Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 und lag danach bei 4,6 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 790 ältere Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Quote bei 4,1 Prozent.

Regionale Unterschiede
Die zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehören Landkreise, der Landkreis Gießen, der Vogelsbergkreis und der Wetteraukreis, haben im März vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitiert. Nominal war der stärkste Rückgang im Wetteraukreis, prozentual im Vogelsbergkreis.
Im Kreis Gießen waren im März insgesamt 8870 Menschen erwerbslos gemeldet, 192 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 auf nun 6,0 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,4 Prozent. Damals waren 1065 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis hat sich die Zahl der Arbeitslosen im März um 345 Personen auf jetzt 7787 reduziert. Die Quote ging um 0,2 zurück und liegt nun bei 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jetzt 1259 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im März weiter gesunken. 2250 Personen waren arbeitslos gemeldet, 147 Personen weniger als noch im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 und liegt nun bei 3,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren vier Erwerbslose weniger gemeldet. Damals wurde eine Quote von ebenfalls 3,9 Prozent verzeichnet.

Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen zeigte sich im jetzt abgelaufenen Monat ein uneinheitliches Bild. Während bei der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) die Zahl der Gemeldeten deutlich zurückging, wurde bei den Jobcentern (nach dem Sozialgesetzbuch II) ein sehr schwacher Rückgang registriert.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im März 7727 Personen gemeldet, 665 weniger als im Vormonat Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Zahl derer damit heute um 1096 Personen höher.
Die Zahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen ging um 19 Personen auf nun 11180 zurück. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 1232 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im März 5910 Arbeitslose, 65 Personen mehr gegenüber Februar.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 4123 Arbeitslose gemeldet, 48 Personen weniger als im Vormonat Februar.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1147 Arbeitslose im März geführt, 36 weniger als im Februar.


Quelle: Agentur für Arbeit Gießen

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