Wirtschaft

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21.10.2025

Gießen seit 2005 auf dem Mittelhessen-Stand bei der EXPO REAL

Zum zwanzigsten Mal organisierte das Regionalmanagement Mittelhessen einen Gemeinschaftsstand auf der EXPO REAL, Europas führender Messe für Immobilien und Investitionen. Mit Landkreisen, Oberzentren, Banken und Unternehmen präsentierte sich die Region vom 6. bis 8. Oktober 2025 geschlossen als starker Standort. Die Stärke des mittelhessischen Auftritts liegt in seiner öffentlich-privaten Partnerschaft: Von der Flächenentwicklung über Planung und Bau bis zur Finanzierung findet hier jeder passende Partner.

Herausfordernde Marktlage, stabile Netzwerke

Die Stimmung in der Immobilienbranche sei noch verhalten, so Prof. Dr. Verena Rock von der gif (Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.). Für 2026 wünsche sich jeder wieder mehr Optimismus und Dynamik. „Viele Marktteilnehmer agieren weiterhin vorsichtig, Transaktionen und Finanzierungen kommen nur schleppend voran. Während der Wohnungsmarkt Aufwärtstendenzen zeigen, fehlt es an politischen Impulsen und Investitionsanreizen. Im Gewerbesegment hemmen Preisunterschiede zwischen Käufern und Verkäufern den Markt. Mittelhessen hat einen Benefit durch starke Netzwerke und das regionale Interesse an Projekten.“

Staatssekretärin im Austausch

Inés Fröhlich, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum nutzte die Messe Expo Real um sich mit der Immobilienwirtschaft und den politischen Vertretern Mittelhessens auszutauschen. "Ein solcher Austausch ist in der jetzigen Zeit von enormer Bedeutung, um auch die Anliegen der Kommunen darzustellen. Die Gesprächsmöglichkeiten einer Messe bieten dazu eine hervorragende Grundlage", so Oberbürgermeister Becher. Wichtig war es ihm, Informationen zum neuen Konjunkturpaket auszutauschen, damit die zusätzlich zur Verfügung stehenden Investitionsmittel möglichst schnell eingesetzt werden können.

Im Gespräch von Fröhlich und der heimischen Wirtschaft standen Baukosten, Mieten, Finanzierung und Investitionsrisiken im Fokus. Zwischen dem Landesministerium und den regionalen Netzwerken wurde ein engmaschiger Folgedialog vereinbart.

Zukunftsthemen im Rampenlicht

Mittelhessen gestaltet die Zukunft aktiv mit. Eine neue Bühne auf dem Mittelhessen-Stand bot die passende Plattform. Hier fanden Präsentationen und Gesprächsrunden zu Themen der Region statt. Spannende Inputs waren beispielsweise:

  • Datenverfügbarkeit, Transparenz und Transaktionsentscheidungen von der Wohnungssuche bis zur Miete diskutierten Dr. Gesa Crockford von ImmoScout24, Alexandre Grellier von Drooms und Jörn Burghardt von GPEP.
  • Digitalisierung stärker zur Vereinfachung nutzen, zudem etwas mehr Mut zur Veränderung. Das wünschte sich Prof. Dr. Jens Minnert von der THM Gießen im Talk „Nachhaltige Immobilienwirtschaft in Mittelhessen“. „Wir bilden junge Menschen aus, die neue Technologieansätze wie den „6D Ansatz“ - 3D ergänzt um Zeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit - in Unternehmen bringen“.
  • „Nachhaltiges Bauen solle preislich attraktiver sein“, so Dr. Jan Serode von Drees & Sommer und Lars Wilhelm von Studio AW. So sehen das auch die Stadtwerke Gießen: „Wir investieren 30 Millionen in die Dekarbonisierung von Fernwärme. So können Bauherren sich aufs Objekt konzentrieren.“, sagte Andreas Fuchs.
  • Neben der Revitalisierung des ehemaligen „Schamott“-Geländes in Mainzlar mit neuer Nutzung, berichtete Kai Laumann zusammen mit dem REWE-Expansionsmanager Stefan Haja über das gemeinsame Projekt Seltersweg 8 in Gießen. In den ehemaligen Geschäftsräumen von Depot/ Gries Deco Company wird REWE ein Lebensmittelgeschäft einrichten. Beide Partner betonten, das der REWE Markt am Marktplatz weiter bestehen bleibe. Kai Laumann berichtete, dass es für ihn ein wichtiges Anliegen war, ein qualitativ und gestalterisch gehobenes Projekt auszuführen. "Qualität setzt sich durch und erfolgreich wird das Projekt, wenn eine gute Atmosphäre geschaffen wird ", so Laumann. Frank Hölscheidt, Leiter der Wirtschaftsförderung Gießen, betonte wie wichtig hochwertige Projekte für die Innenstadt sind und welche hohe Bedeutung ein Lebensmittelgeschäft in der Innenstadt besitzt.
  • Wie auch virtuelle Erlebnisse als Frequenzbringer in der Innenstadt dienen, stellte Michael Lotz von Sandbox mit Sitz in Alsfeld vor: „Wenn wir es schaffen, digitale Innovation mit lokalem Charme zu verbinden, können Innenstädte wieder zu lebendigen Treffpunkten werden."
  • Marburg schafft Raum für Life Science Innovationen mit Fläche, Expertise, entsprechender Workforce, drei Unis in der Region und Forschungsthemen anwendungsorientierter Art.

Erfolgreiche Abschlüsse

Weilmünster mit Bürgermeister Mario Koschel hatte Grund zur Freude: Sieben Bauplätze warten nach einem städtebaulichen Vertrag zwischen dem Marktflecken und Inikom auf einer Fläche von rund 5000 qm auf neue Besitzer.

IMAXXAM freute sich gleich dreimal: Der Asset Manager für die Volks- und Raiffeisenbanken hat u.a. für einen Fonds der Union Invest ein B&B Hotel gekauft. Verkäufer war die Weimer Gruppe aus Lahnau. „Es ist schön, dass wir die Transaktion mit einem vertrauten Partner umsetzen konnten.“, so Jan Sander, Geschäftsführer der Gruppe.

Rückblick auf 20 Jahre Mittelhessen-Stand

„Seit 15 Jahren leite ich dieses Projekt“, berichtet Bibiane Dünkel-Miersch. „Es ist schön zu sehen, wie eng die Standpartner zusammenarbeiten, um den Standort gemeinsam zu vermarkten. Hier muss jedes Rad ins andere greifen.“ Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, ergänzt: „Als ich 2004 zum ersten Mal die EXPO REAL besuchte, hatten Rhein-Main und Nordhessen professionelle Auftritte. Mit einigen Pionieren aus der Wirtschaft haben wir 2005 die Reihen geschlossen und einen Stand angemeldet. Unser Auftritt ist ein unverzichtbarer Baustein des Standortmarketings und ein erster Kontakt für wichtige Investitionen.“

Seit dem ersten Auftritt zeigt Mittelhessen, wie Kooperation, Kontinuität und Vertrauen lokale Bündnisse und Innovation ermöglichen. Der Gemeinschaftsstand ist in 20 Jahren stetig gewachsen, hat an Profil gewonnen und sich von einem regionalen Auftritt zu einer festen Größe im internationalen Messeumfeld entwickelt.

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