Bestattungswald Schiffenberg
Die Bestattungskultur in Deutschland wandelt sich. Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Urnenbestattungen, während die früher fast ausschließlich gebräuchliche Erdbestattung zunehmend an Bedeutung verliert.
Ein weiterer Trend zeigt sich ebenso: Viele Menschen haben den Wunsch, in natürlicher Umgebung bestattet zu werden. In Gießen wurde 2013 der „Bestattungswald am Schiffenberg“ eingerichtet. Auf einer Fläche von rd. 2,6 ha standen in etwa 400 Bäume, überwiegend Rotbuchen, für Urnenbeisetzungen zur Verfügung.
Für den Bestattungswald Schiffenberg wurden inzwischen alle Nutzungsrechte vergeben. Das heißt, dass keine Bäume mehr für eine Bestattung zur Verfügung stehen.
Das sollten Sie beachten
Der besonderen Bestattungsform in natürlicher Umgebung widerspricht die auf anderen Friedhöfen übliche Niederlegung von Grabschmuck oder die Bepflanzung der Grabstätten. Jeglicher Grabschmuck, Kerzen usw. ist deshalb lt. Friedhofsordnung im Bestattungswald auch ausdrücklich untersagt. Die Natur übernimmt die Grabpflege durch den Wechsel der Jahreszeiten und den sich langsam, aber stetig ändernde Bewuchs.
Als einziges Zeichen der Erinnerung bringt die Friedhofsverwaltung auf Wunsch am Bestattungsbaum ein Schild mit Namen, Geburts- und Sterbedatum an.
Bitte bedenken Sie in diesem Zusammenhang: Oftmals braucht Trauer auch Raum im Wortsinne – einen Ort, einen Platz, einen Fixpunkt. Eine solche Anlaufstelle wird bei einer Naturbestattung von Angehörigen später nicht selten vermisst. Wenn Sie sich in dieser Frage nicht ganz sicher sind, kann vielleicht auch eine herkömmliche Grabstätte auf einem der Gießener Friedhöfe eine Möglichkeit für Sie darstellen. Die Friedhofsverwaltung oder ein Bestattungsunternehmen Ihrer Wahl beraten Sie zu diesem sensiblen Thema gerne.
Bestattungsformen
Ausschließlich vergängliche, so genannte „Bio-Urnen“ können im Bestattungswald beigesetzt werden. Die Bestattung erfolgt wahlweise an Gemeinschaftsbäumen oder an Familien- bzw. Freundschaftsbäumen. Das Ende der Ruhezeit im Bestattungswald Schiffenberg ist einheitlich auf den 31.12.2111 festgelegt.
Die Gemeinschaftsbäume entsprechen den Urnenreihengräbern auf den herkömmlichen Friedhöfen. Sie werden von der Friedhofsverwaltung bestimmt und je nach örtlichen Gegebenheiten mit max. 12 Urnen belegt. Die Belegung erfolgt der Reihe nach, bis die maximale Anzahl an Urnen erreicht ist.
Familien- bzw. Freundschaftsbäume entsprechen den Urnenwahlgräbern auf Friedhöfen und können von den Interessenten gemeinsam mit der Friedhofsverwaltung ausgesucht werden. An diesen Bäumen können bis zu 6 Urnen beigesetzt werden.
Alle bisher ausgewiesenen Bäume im Bestattungswald sind mit nummerierten Plaketten in ca. 3 m Höhe gekennzeichnet und können so genau benannt werden.
Anfahrt
Der Bestattungswald Schiffenberg liegt im Südosten der Stadt Gießen, am Rande des Naherholungsgebietes „Schiffenberg“ und unmittelbar an den Stadtteil Hausen der Stadt Pohlheim angrenzend.
Anfahrt von der Autobahn bzw. Innenstadt kommend (siehe auch Skizze):
Fahren Sie auf dem
Schiffenberger Weg stadtauswärts oder nehmen Sie auf der
A 485 „Gießener Ring“ aus beiden Richtungen kommend die Abfahrt „Schiffenberger Tal“. Folgen Sie der
Wegweisung „Schiffenberg“ auf der L 3131 stadtauswärts.
Fahren Sie dann am
Abzweig „Schiffenberg“ noch ca. 0,5 km weiter Richtung Hausen.
Folgen Sie der Wegweisung links Richtung Hausen und biegen nach ca. 100 m erneut scharf links ab.
Die Zufahrt zum Bestattungswald ist ausgewiesen. Der Parkplatz befindet sich ca. 100 m links vor Ihnen.
Der Bestattungswald erstreckt sich dann im Waldgebiet gegenüber (nördlich) des Parkplatzes. Folgen Sie den mit Holzhackschnitzeln gekennzeichneten Wegen.
Anfahrtskizze
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