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Gerhard Merz: GRANIT

Ausstellung

Datum:

28.11.2010 bis 27.02.2011

Ort:

Kunsthalle Gießen, Rathaus, Berliner Platz 1

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Eröffnung der Ausstellung: 28.11.2010, 11:30 Uhr
Begrüßung: Dietlind Grabe-Bolz, Oberbürgermeisterin und Kulturdezernentin der Stadt Gießen
Einführung: Dr. Ute Riese, Kuratorin der Kunsthalle Gießen
Laszlo Fenyö (Cello) und Julia Okruashvili (Piano) spielen Musik von Gabriel Fauré, Paul Hindemith und Olivier Messiaen.

Dauer der Ausstellung: 28.11.2010 – 27.02.2011

Öffnungszeiten:
Di – So 10:30 – 17:00 Uhr 

Mit der neuen Ausstellung präsentiert die Kunsthalle Gießen den international bekannten Künstler Gerhard Merz. Gerhard Merz (Jg. 1947), der in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende Ausstellungen realisierte, so z. B. Deichtorhallen Hamburg, K20 Düsseldorf, Kunsthaus Bregenz, Los Angeles County Museum of Art, Deutscher Pavillon Biennale Venedig und mehrere Documenta-Auftritte, hat seit Mitte der 70er Jahre ein Konzept der Malerei entwickelt, das durch ein sehr architekturbezogenes Denken bestimmt ist. Gleichzeitig suchen seine Arbeiten immer die Auseinandersetzung um die grundsätzliche Frage nach dem Sinn heutiger Kunst. Dabei nimmt Gerhard Merz einen Standpunkt ein, der von der Kunst als einem autonomen geistigen Bereich ausgeht.

Die Bestandteile seiner Arbeiten, die von ihm modulhaft wie ein wiederkehrendes Vokabular eingesetzt werden, sind oft farbige Wandanstriche, monochrome Bilder, gleißend helle Lichtleisten, architektonische Elemente wie Stelen oder Rahmen aus Chrom und Edelstahl, Glasbilder, Skulpturen wie große Bänke oder Tische, sowie zitathafte Schriftzüge, die auf die Wand gebracht werden. Diese Elemente verweisen manifesthaft immer auf bestimmte geistige Einzugsbereiche, denen Merz sich verpflichtet fühlt. 

In der Arbeit, die Gerhard Merz für die Kunsthalle Gießen entworfen hat, greift er den Text von Johann Wolfgang von Goethe „Über den Granit“ auf. Sie lässt sich so auch als ein kongenialer Beitrag zu den künstlerischen Ausstellungstätigkeiten Gießens und Wetzlars lesen, die in diesem Jahr in einem Gemeinschaftsprojekt das 200-jährige Jubiläum von Goethes Farbenlehre thematisieren. In dem von Merz verwendeten Textauszug drücken sich Goethes naturwissenschaftliche Beobachtungen und Reflexionen über das Material Granit und dessen zeitenübergreifende  Ausstrahlung aus: „[…] Jeder Weg in unbekannte Gebirge bestätigte die alte Erfahrung, dass das Höchste und das Tiefste der Granit sei, dass diese Steinart, die man nun näher kennen und von Anderen unterscheiden lernte, die Grundfeste unserer Erde sei[…]““[…] diese Gipfel haben nichts Lebendiges erzeugt, und nichts Lebendiges verschlungen [...]“. Diese Zeilen verbinden sich mit dem überindividuellen Kunstverständnis, das Gerhard Merz vertritt.

Gerhard Merz` Raumarbeit für die Kunsthalle Gießen orientiert sich vollständig an den Gegebenheiten und Maßen des Raumes: die 5 m hohen Wände erhalten bis zur halben Höhe neutrale Wandanstriche im RAL Ton Granitgrau. In der oberen strahlend weiß gestrichenen Hälfte der Wände sind jeweils in der Längsrichtung der Kunsthalle - in der Mitte platziert - Lichtbahnen aus jeweils 617 Neon-Tageslichtröhren angebracht. Dieses sehr helle Licht in Verbindung mit den, den Raumeindruck verändernden großformatigen Anstrichen und dem Eindruck von Leere und Klarheit, formuliert den Innenraum der Kunsthalle neu und konfrontiert den Betrachter - im Zusammenwirken mit dem Text Goethes - mit einem Bezugsfeld, das seine sinnliche Wahrnehmung und seine Reflexionsfähigkeit zugleich fordert.    

Der Künstler Gerhard Merz hat selbst für die Gießener Präsentation den zur Ausstellung erscheinenden Katalog entworfen, ebenso das Ausstellungsplakat für Gießen mit einem Text von Gertrude Stein. Es erscheint eine kleine Publikation im Richter Verlag/Düsseldorf mit einem Vorwort von Dr. Ute Riese.  

 

 

 

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