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Ute Wittich: Schönheit und Magie - Schmuck ferner Länder

Sammlung Ute Wittich

Datum:

23.10.2008 bis 25.01.2009

Ort:

Wallenfels'sches Haus, Kirchenplatz 6

Oberhessisches Museum

Brandplatz 2
Altes Schloss
35390 Gießen

0641 306 1331

Kosten:

Eintritt frei

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Halsschmuck, Südchina, Miao
Silber, doppelwandig
Vorderseite getrieben mit  Darstellung  von Phönix, Drache und Phantasietier

 


Diadem für Frauen - Usbekistan, Samarkand und Buchara © Ute Wittich
Diadem für Frauen - Usbekistan, Samarkand und Buchara © Ute Wittich

Diadem für Frauen
Usbekistan, Samrkand und Buchara
Silberblech, teilweise vergoldet, verschiedene Glas- und Edelsteine

 


Halskette - Pakistan
Halskette - Pakistan

Halskette, Pakistan
Silber, Korallen, Glasperlen
In der Mitte ein gebogener Amulettbehälter

Eröffnung:
23.10.2008, 19 Uhr, im 2. Stock im Wallenfels`schen Haus (Sitzgelegenheiten vorhanden)
Begrüßung: Kulturdezernent Dr. Reinhard Kaufmann
Einführung: Dr. Friedhelm Häring
Frau Wittich ist anwesend.

Dauer der Ausstellung: 24.10.2008 – 25.01.2009

Katalog zur Ausstellung 20 €, erhältlich im Wallenfels'schen Haus oder  zzgl. Versandkosten (2,50 €) zu bestellen unter: museum@giessen.de


Die Ausstellung zeigt das Ergebnis von inzwischen dreißig Jahren währender Sammelleidenschaft von Ute Wittich. Es werden Schätze ausgebreitet, die heute kaum noch oder gar nicht mehr zu finden sind, da die kulturelle Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Völker im Umbruch ist und einer globalen Gleichförmigkeit weicht.
Die Schmuckstücke legen Zeugnis ab von der Phantasie, der handwerklichen Kunstfertigkeit und der Lust der Menschen aller Kulturen, sich zu schmücken. Die Fähigkeiten der Silberschmiede aus Tunesien, dem Jemen, Afghanistan und China werden gezeigt. Diese großartigen Handwerkskünste sind inzwischen verloren gegangen.
Der Einfallsreichtum zeigt sich auch beim Schmuck der Menschen aus Ozeanien und dem Nagaland und der Schamanen des Himalaya in der Verwendung von Naturmaterialien. Muscheln, Schnecken, Knochen, Zähne, Krallen, Federn und Perlen kommen zum Einsatz.
Die Ausstellung lädt zu einer Reise in ferne Länder und Kulturen ein. Schmuck ist eine Welt im Kleinen. Wer Schmuck sammelt, sammelt die Welt. Es ist die große Leistung der vorzüglichen Sammlung von Ute Wittich, eine geradezu enzyklopädische Zusammenstellung der Materialien, Riten, Rituale, der Philosophien, Gebräuche und Wertvorstellungen zu bieten, eine Reise zu Ernst, Würde, Vielfalt und Inhalt der Kulturen außerhalb Europas.  

Friedhelm Häring

Sammeln als Leidenschaft
In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts sah ich bei einer Reise durch den Süden Tunesiens, wie im Bazar Frauen ihren Schmuck im Laden eines Silberschmieds und Händlers auf die Waage legten. Der wog ihn ab und gab ihnen als Gegenwert Bargeld. Auf meine Frage, was damit geschehe, sagte er mir, er werde eingeschmolzen.
Damit, überlegte ich, wäre er für immer verloren, und die Zeugnisse einer alten Kultur mit ihren überlieferten Formen im Kunsthandwerk wären verschwunden.
Dieses Erlebnis war der Beginn meiner Sammelleidenschaft. Ich wollte die alten Schmuckstücke retten und vor dem Einschmelzen bewahren. Ich fing an, in den Bazaren und auf Märkten nach alten Stücken zu suchen. Über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren konnte ich fast alle Schmuckformen, die im Süden Tunesiens, in den Oasen, den Bergdörfern und auf der Insel Djerba vorkommen, erwerben.
Zunehmend interessierte ich mich auch für den Schmuck aus anderen Regionen und Ländern, und so dehnte sich die Sammlung immer weiter aus.
In letzter Zeit richtete sich mein Augenmerk auf den Festschmuck der Miao, einem Bergvolk in Südchina. Dieser Schmuck besticht durch die schlichten klaren Formen der Stücke, die aus massivem Silber angefertigt sind und ein hohes Gewicht aufweisen. Silberne Kronen wiederum stehen mit ihrer filigranen, eher verspielten Form in starkem Kontrast dazu. Die Spirale spielt in allen Schmuckstücken eine wichtige Rolle.
Ich legte beim Erwerb größten Wert auf Echtheit und Authentizität der Stücke, auf Schönheit und Ausstrahlung. Die Suche ging dabei nicht unbedingt nach wertvollen „teuren“ Stücken, sondern ich trug Schmuck auch aus ungewöhnlichen „unedlen“ Materialien wie Knochen, Federn,  Aluminium, Tierzähnen und Muscheln zusammen.
In der Ausstellung wird Schmuck aus fernen Regionen von Afrika bis zur Südsee gezeigt –  ein  Zeugnis meiner Begeisterung.

Ute Wittich

 

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