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02.07.2024

Stadt prüft weiter Optionen für mögliche Lahnwelle

Auf dem Weg, eine stehende Welle für den Wassersport in Gießen einzurichten, prüft die Stadt verschiedene Möglichkeiten

Eine im letzten Jahr durchgeführte Untersuchung zur Flora und Fauna rund um das Stadtwerke-Wehr in der Lahn hat ergeben, dass dort zumindest aus ökologischer Sicht keine unüberwindbaren Hindernisse bestehen, die grundsätzlich dem Wellenprojekt entgegenstehen könnten. Allerdings prüft die Stadt nach einem Gespräch mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Koblenz nun auch weitere Optionen: „Bei unserem Gesprächstermin in Koblenz hat uns das zuständige Amt auf mehrere Aspekte hingewiesen, die bei einem Bau einer Welle direkt hinter dem Wehr in der Lahn zu berücksichtigen und zu prüfen sind“, so Oberbürgermeister und Sportdezernent Frank-Tilo Becher. So seien etwa gesperrte Wasserflächen um das Wehr freizuhalten, Konflikte mit der bestehenden Bootsrutsche zu vermeiden und auch die Konformität mit der Wasserrahmenrichtlinie sicherzustellen. „Diese fachliche Einschätzung des Wasser- und Schifffahrtsamt hat uns veranlasst, nach Umsetzungsoptionen zu suchen, die vielleicht einfacher zu realisieren sein könnten“, fasst Becher den aktuellen Sachstand zusammen. So sei etwa denkbar, seitlich der Lahn einen „Wellen-Bypass“ anzulegen, also einen künstlichen Seitenarm des Flusses, in dem die Konstruktion für die Welle eingebaut wird. Für diese Option spreche, dass der aufwendige Bau im Flussbett mit der notwendigen Trockenlegung der Baustelle vermieden werden könne. Allerdings seien dafür Versorgungsleitungen auf dem Bypass-Gebiet umzulegen. Auch Optionen wie Wasserumleitungen durch Rohrsysteme oder eine Verlegung der Welle an einen anderen Lahnabschnitt seien denkbar. „Je näher man sich mit den notwendigen Detailfragen zur Umsetzung beschäftigt, umso mehr wird klar, dass es nicht die eine völlig unkomplizierte Lösung gibt. Wir prüfen aber nun alle in Frage kommenden Möglichkeiten, weil der Bau einer Lahnwelle in oder neben dem Fluss eine Attraktion und ein echter Zugewinn für die Stadt wäre – für Sport und Freizeit genauso wie aus touristischer Sicht“, so der Oberbürgermeister.

Sobald die grundsätzlichen Realisierungschancen für das Wellenprojekt geklärt seien, werde man auch in die Abstimmung gehen, wie die geplante Welle für möglichst viele Sportarten nutzbar gemacht werden könne. „Neben den Surfern haben auch Kanuten Interesse an der Welle und sind in die Planung miteinbezogen“, so Becher.

Vor diesem Hintergrund begrüßt der Oberbürgermeister ausdrücklich, dass sich mit dem Lahnwelle e.V. inzwischen ein Förderverein gegründet hat, in dem sich Gießener Surfer und Kanuten engagieren und der für das Projekt ein Ansprechpartner für die Stadtverwaltung ist.

Der von den Gründern des Projekts Lahnwelle ins Leben gerufene Verein setzt sich zum Ziel, das Vorhaben durch eine organisierte Vereinsstruktur intensiver zu fördern und die vielfältigen Unterstützungsangebote zu bündeln. „Seit der Vereinsgründung setzen wir uns für die Verwirklichung einer ‚Flusswelle für Jedermann‘ ein – ganz gleich, ob Neuling oder Profisportler, jung oder alt. Mit der Gründung des Vereins gehen wir nun den nächsten Schritt“, so der erste Vorsitzende Janne Paul Schmidt. 

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