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02.07.2025

Easy Going: Verkehrssicherheits-Check an Gießener Schule - Sicherheitsrisiko "Elterntaxi"

Im Rahmen der bundesweiten Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“ hat der ACE Auto Club Europa gemeinsam mit ehrenamtlich Engagierten der Region Mitte den Schulweg an der Grundschule Gießen West überprüft. Deutschlandweit nehmen rund 700 Ehrenamtliche an über 150 Grundschulen die Schulwegsicherheit unter die Lupe. Ziel der Initiative ist es, Schwachstellen im Schulumfeld zu identifizieren und konkrete Verbesserungen anzustoßen – für mehr Sicherheit im Alltag der jüngsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Elterntaxis stellen ein Risiko dar – Bringverkehr mit „In Ordnung“ bewertet

Bei der 30-minütigen Beobachtung des morgendlichen Bringverkehrs am Haupteingang sowie an der nahegelegenen Haltezone der Schule wurden 35 sogenannte Elterntaxis gezählt. In 71 Prozent der Fälle (25 Fahrzeuge) wurde Fehlverhalten dokumentiert – ausnahmslos durch Parken im Halteverbot oder in Einfahrten, was zu Verkehrsbehinderungen und unübersichtlichen Situationen im unmittelbaren Schulumfeld führte.

Trotz der hohen Quote an Verstößen wurde der Bringverkehr insgesamt mit dem Prädikat „In Ordnung“ bewertet – ein Hinweis darauf, dass punktuell bereits strukturelle Entlastungspotenziale vorhanden sind.

„Es gibt Haltemöglichkeiten im Umfeld der Schule – sogar im Bereich, der derzeit als Parkverbot ausgeschildert ist. Diese Möglichkeiten liegen nur rund 15 Meter vom Eingang entfernt, werden aber kaum genutzt. Vermutlich erscheint dieser kurze Weg vielen Eltern bereits zu weit – was zeigt, wie wichtig funktionale und deutlich ausgewiesene Lösungen wie Elternhaltestellen sind“, erklärt Nils Christoph Burkhoff, Regionalbeauftragter des ACE.

Infrastruktur: Mangelhaft – deutlicher Handlungsbedarf

Parallel zur Bringverkehrsbeobachtung analysierte das ACE-Team die verkehrliche Infrastruktur rund um die Grundschule Gießen West. Das Ergebnis: Prädikat „Mangelhaft“ – mit deutlichem Verbesserungsbedarf.

Es fehlen:

  • Eine ausgewiesene Elternhaltestelle zur strukturierten Übergabe der Kinder
  • Eine Ampelanlage für eine sichere Querung stark frequentierter Bereiche
  • Bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung – wie Sperrflächen, Handläufe, Bodenmarkierungen oder Absperrgitter – sind nicht vorhanden

„Der Schulweg ist hier von infrastruktureller Unsicherheit geprägt. Was fehlt, sind nicht große Bauprojekte, sondern klare und einfache Maßnahmen, die die Aufmerksamkeit und den Schutz der Kinder in den Mittelpunkt stellen“, so Markus Fischer, Kreisvorstandsmitglied des ACE-Kreisverbands Mittelhessen.

ACE-Schulweg-Index erscheint im Herbst 2025

Die Beobachtungen und Bewertungen aus Gießen fließen – gemeinsam mit den Ergebnissen aus über 150 weiteren Schulstandorten – in den bundesweiten „ACE-Schulweg-Index 2025“ ein. Dieser wird im Herbst 2025 veröffentlicht und liefert ein umfassendes Lagebild zur Schulwegsicherheit in Deutschland.

Schulen mit besonders kritischen Befunden erhalten im Nachgang gezielte Unterstützung – etwa durch Infoabende zur Schulwegsicherheit oder durch die Entwicklung lokaler Maßnahmenpakete zur Verbesserung des Schulumfeldes.

Quelle: ACE Auto Club Europa e.V.

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