Ausbau der Projektpartnerschaft Gießen Swakopmund/Namibia
Delegationsbesuch und neue Projektbewilligung stärken die Zusammenarbeit
Im Juni 2024 fanden in der Universitätsstadt Gießen erneut internationale Begegnungen und Aktivitäten mit unserer Projektpartnerstadt Swakopmund/Namibia statt, zeitgleich waren drei Delegationen anwesend. Für Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher kommt insbesondere dem fachlichen Austausch zwischen Mitgliedern der Stadtverwaltungen Gießen und Swakopmund eine besondere Bedeutung zu, wie z.B. beim Gefahrenabwehrzentrum, dem Denkmalschutz an der freigelegten historischen Stadtmauer im Seltersweg oder einem Besuch an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Weitere gemeinsame Projekte mit der Stadtverwaltung Swakopmund werden folgen: „Es war eine inspirierende Woche. Durch den Austausch von Ideen, Wissen und Erfahrungen konnten Projekte geplant werden, die zu einer positiven Entwicklung und Vernetzung auf lokaler sowie internationaler Ebene beitragen und langfristig wirken. Bereichernde Begegnungen in kultureller Vielfalt tragen diese großartige Zusammenarbeit.“
Ein konkretes Südprojekt im Bereich der Beruflichen Bildung zwischen Gießen und Swakopmund startete neu im Juni und wird in den nächsten zwei Jahren gemeinsam mit der ZAUG gGmbH und der Theodor-Litt-Schule Gießen umgesetzt. Dabei kooperiert die Stadtverwaltung Swakopmund ebenfalls mit ihrem Ausbildungs- und Trainingscenter COSDEC (Community Skills Development Center). Die zuständige Dezernentin Astrid Eibelshäuser erläutert: „Begegnungsinseln aus regenerativen Materialien im öffentlichen Raum werden als Prototypen von jungen Teilnehmenden aus den beiden beteiligten Ausbildungszentren für Swakopmund entwickelt und gebaut. Der Bedarf an innovativen, wandlungsfähigen Begegnungsorten im öffentlichen Raum in Swakopmund wurde im März 2023 bei einer Delegationsreise gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern identifiziert und anschließend die Fördermittel mit einem Volumen von etwa 100.000€ eingeworben.“
Durch die Teilnahme an interkulturellen Aktivitäten, Projekten und Austauschprogrammen können Kompetenzen und Verständnis für Vielfalt und Toleranz gestärkt werden. „Dies trägt dazu bei, dass die Beteiligten selbstbewusster und weltoffener werden, was wiederum ihre persönliche und auch berufliche Entwicklung positiv beeinflussen kann. Darüber hinaus können internationale Begegnungen die Möglichkeit bieten, neue Perspektiven und Ideen kennenzulernen, Horizonte zu erweitern und interkulturelle Kommunikation zu verbessern.“, so Janina Brendel, Projektverantwortliche bei der Stadtverwaltung Gießen.
Neben den zahlreichen Austauschen auf fachlicher Ebene gab es bei diesem Besuch auch kulturell einiges zu erleben. Zwei Konzerte mit der A-Capella Gruppe African Vocals und der Swakopmund Brass Band wurden vom Verwaltungsleiter Alfeus Benjamin aus Swakopmund eröffnet, kamen die Bands doch ebenfalls als Delegationen aus seiner Heimatstadt und legten auf ihren jeweiligen Deutschland-Tourneen erstmals einen Stopp in Gießen ein. Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher erlebten so zwei fulminante Auftritte in verschiedenen Landessprachen Namibias, aber auch weitere internationale Musik, die in einem Konzert der Swakopmund Brass Band mit der Jazz-Band der Gesamtschule Gießen-Ost gemeinsam geprobt und aufgeführt wurde. Die Bands führten außerdem auch einen Workshop an der Brüder-Grimm-Schule durch und besuchten den Unterricht an der Ricarda-Huch-Schule.
Die Unterstützung durch zahlreiche lokale Akteure, wie dem Büro für Integration der Stadt Gießen, der Steuerungsgruppe Fairtrade Town, dem ZiBB Gießen e.V., dem Ehrenamt e.V., dem Weltladen Gießen, der Ev. Gesamtkirchengemeinde Gießen Mitte und insbesondere durch die 14 lokalen Gastfamilien für die namibischen Musiker*innen war entscheidend für das Gelingen dieser Veranstaltungen.