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20.05.2021

Wieseck: Rund um die Poart

Die Gießen Marketing GmbH nimmt die fünf Gießener Stadtteile nach und nach näher in Augenschein, gibt Ausflugstipps und weist auf Sehenswürdigkeiten der Stadtteile hin. Im zweiten Teil der Stadtteil-Serie ist nach Lützellinden nun Wieseck dran:

Porträt

Wieseck, im Nordosten der Stadt gelegen und direkt an die Kernstadt Gießen grenzend, ist mit Abstand der größte Gießener Stadtteil und blickt auf eine längere Geschichte als Gießen selbst zurück. Die Ersterwähnung stammt aus dem Lorscher Kodex im Jahr 775. 2025 steht im Ort also die 1250-Jahr-Feier an. Die Einwohner selbst nennen ihre Heimat liebevoll „Wissich“ – angelehnt den ursprünglichen Namen der Siedlung „Wissichheim“. Wahrzeichen des Ortes ist der mächtige Wehrturm „die Poart“ in der Alten-Busecker-Straße.
Im Jahr 1939 wurde das selbständige Wieseck, wie auch Kleinlinden und die Domäne Schiffenberg, per Erlass des damaligen Gauleiters von Hessen-Nassau der Stadt Gießen zugeschlagen. Die Hintergründe muten angesichts des nahen Zweiten Weltkriegs militaristisch an, wollte man der Stadt Gießen durch die Vergrößerung von Bau- und Siedlungsflächen die Wehrhaftmachung der Garnisonsstadt ermöglichen. Die Zustimmung zur Eingemeindung hielt sich bei den Wieseckern allerdings in Grenzen. Im Jahre 1950 versuchten rund 500 Bewohner sogar, durch eine Resolution die Ablösung von Gießen zu erreichen. Heute hat man sich wohlwollend zusammengerauft. Wieseck ist infrastrukturell am besten von allen Gießener Stadtteilen an die Kernstadt angebunden und durch ein lebendiges Vereinsleben bekannt.

3 Dinge, die man hier gesehen haben sollte

Die „Poart“:
Der beeindruckende Torturm ist der einzige noch erhaltende Teil der früheren Ortsbefestigung Wiesecks. Ersterwähnung fand die Befestigungsanlage im Jahre 1458. Dabei umschloss das damalige Dorf nicht etwa eine mächtige Steinmauer, wie der imposante Turm vermuten lässt, sondern eine Abfolge von Zäunen, Hecken, Mauern und Gräben.

Das Heimatmuseum:
Lange Zeit hatte Wieseck kein eigenes Heimatmuseum. Der im Jahr 2006 gegründete Heimatverein Wieseck e.V. fand schließlich im ehemaligen Gasthaus Schepers in der Philosophenstraße einen würdigen Platz. Seit 2014 werden hier lokale Fund- und Sammelstücke aus vergangenen Zeiten präsentiert. Sonderausstellungen und die regelmäßige Herausgabe eines Heimatkalenders geben Einblicke in das dörfliche Leben des Wieseck von damals. Die Eröffnung der vorbereiteten Sonderausstellung „Wiesecker Fahnen und Vereine“ soll in 2021 stattfinden. Termine werden über die Tageszeitungen bekannt gegeben.

Evangelische Michaelskirche (Kirchstraße 19)
Ein sakrales Schmuckstuck unweit der Wiesecker Poart. Das hessische Kulturdenkmal geht auf das 13. Jahrhundert zurück und ist mit seinem Chorturm, der von einem dreistufigen Haubenhelm bekrönt wird, Ortsbild prägend.

Wanderung/Ausflugstipp

Gleich mehrere attraktive Erholungsgebiete liegen bei den Wieseckern quasi vor der Haustüre. Da ist zum einen natürlich die Wieseckaue, die sich entlang des namensgebenden Flüsschens zur Gießener Innenstadt erstreckt. In den Auwiesen hat auch der Segelflugplatz des Flugsportvereins Gießen seinen Sitz. Bei schönem Wetter kann man den Starts und Landungen der Segelflieger zuschauen oder dem Rauschen des Mühlrades der nahen Struppmühle lauschen. Nördlich von Wieseck befindet sich das Naturschutzgebiet Hangelstein. Die bewaldete Basaltkuppe ist von besonderem botanischen Wert und vom Aussichtspunkt Teufelskanzel genießt man einen herrlichen Ausblick auf die benachbarten Burgen. Ein interessantes Kleinod sind die „Wiesecker Teiche“, die auf dem ehemaligen Motocross-Gelände am Rande des Hangelsteins entstanden sind.

Besonderheit

Die Ur-Gießener nennen sich selbst Schlammbeiser. Auch die Wiesecker haben ihren ganzen eigenen „Spottnamen“: „Wissicher Sandbeul“ – was auf den damaligen Abbau von Sand und Kies im Ortsgebiet zurückgeht und eine wichtige Einnahmequelle des Dorfes darstellte.

Regionale Spezialiät: Wissicher Schmaandkuche
Besonders beliebt in der Region ist der Wissicher Schmandkuchen. Die Wiesecker Bäckerei Weller, die ihre Pforten 2019 für immer schloss, war für ihren herzhaften Schmandkuchen berühmt.

 

Quelle: Gießen Marketing GmbH

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