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29.04.2021

Lützellinden: Fachwerk und Natur erleben

Gießen ist viel mehr als nur die Kernstadt – in den Stadtteilen der Universitätsstadt gibt es ebenfalls eine Menge zu entdecken. In einer lockeren Reihe nimmt die Gießen Marketing GmbH die fünf Stadtteile einmal näher in Augenschein. Die GiMa stellt Lützellinden, Allendorf, Rödgen, Wieseck und Kleinlinden vor, gibt Ausflugstipps und weist auf Sehenswürdigkeiten der Stadtteile hin. Den Anfang macht Lützellinden:

Lützellinden ist der jüngste Stadtteil Gießens im Süden der Stadt und grenzt an Wetzlar, Linden und Hüttenberg. Die Verbindungen zu Gießen liegen historisch gesehen noch nicht lange zurück: Zunächst wurde die viele Jahrhunderte eigenständige Gemeinde im Jahr 1977 im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Teil des Stadtbezirks Dutenhofen der neugegründeten Stadt Lahn. Bei deren Auflösung schon zwei Jahre später wurde Lützellinden dann der Stadt Gießen zugeordnet. Traditionell fühlten sich die Lützellindener allerdings eher mit dem Wetzlarer Raum verbunden. Bis zur Eingemeindung nach Gießen gehörte Lützellinden nämlich zum Landkreis Wetzlar. Wetzlar war preußisch geprägt, die restlichen Gießener Ortsteile gehörten historisch Hessen-Nassau an. Deutlich wird diese Verbundenheit auch durch die Zugehörigkeit Lützellindens zur Evangelischen Kirche im Rheinland und zum Bistum Limburg. Alle anderen Gießener Gemeinden gehören zur Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und auf katholischer Seite zum Bistum Mainz.
Gegründet wurde Lützellinden vermutlich schon im 8. Jahrhundert. Ein belegbares Dokument stammt aus dem Jahre 1243, erste Hinweise auf eine Kirche gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Landschaftlich liegt Lützellinden, das heute rund 2500 Einwohner zählt, im Hüttenberger Land malerisch eingebettet in die Täler von Kleebach, Zechbach und Lückenbach. Lützellinden galt als wohlhabende Bauerngemeinde. Die Gründe lagen vor allem in der Häufung von adligem Besitz in der Gemarkung. Bedeutung in der Waldwirtschaft und der gute Lößboden spielten ebenfalls eine Rolle. Auch heute noch zeugen die vielen Hofreiten von der landwirtschaftlichen Vergangenheit des Ortes. Zahlreiche Fachwerkhäuser mit ihren typischen Hüttenberger-Hoftoren sind als Kulturdenkmäler ausgewiesen. Besonders sehenswert ist sicher das Hohe Hoftor an der Schule 8 und das steinerne Haus in der Rheinfelserstraße 41.

Drei Dinge, die man gesehen haben sollte

1. Hüttenberger Hoftore und andere Kulturdenkmäler

In Lützellinden zeugen zahlreichen Hüttenberger Hoftore von der fruchtbaren landwirtschaftlichen Vergangenheit des Ortes. Im Kirchweg 14 findet man sogar ein freistehendes Hoftor!

2. Romanisches Taufbecken

Eigentlich gehören Taufbecken ja in eine Kirche. In Lützellinden kann man ein romanisches Taufbecken in der Falltorstraße/Ecke Waldstraße outdoor bestaunen. Das mittelalterliche, kirchliche Relikt ist ebenfalls als Kulturdenkmal ausgewiesen.

3. Heimatmuseum

Der Heimatverein Lützellinden arbeitet stets daran, das alte Dorfleben von „damals“ zu dokumentieren und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Im Heimatmuseum im Alten Rathaus kann man dessen Arbeit bewundern. Auch Ausstellungen und Exkursionen zu heimatkundlichen Themen werden angeboten.

Wanderung/Ausflugstipp

Die Zechbachaue nördlich von Lützellinden kommt mit bemerkenswerten Streuobstbeständen und älteren künstlich angelegten Stillgewässern daher. Durch die aktive Pflege des örtlichen Naturschutzvereins haben sich diese seltenen Biotope erhalten können. Zu finden ist hier auch das Naturdenkmal „3 Linden am Zeichweid“ von denen 2021 noch zwei erhalten sind. Startpunkt des kleinen Ausflugs entlang des Zechbachs ist am Freibad in Lützellinden. Der Weg ist gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen. Wer etwas weiter gehen möchte, kann auch einen Abstecher zum Flughafen Lützellinden machen.

Regionale Spezialität: Apfelwein aus der Region

In Lützellinden hat der jüngste Keltermeister Gießens seinen Sitz. In der Kelterei Schmidt in der Breslauer Straße 4 in Gießen-Lützellinden stellt Joschua Schmidt seit rund fünf Jahren Apfelsaft, Apfelwein, Apfelbrand und Apfellikör her. Die Äpfel stammen ausschließlich aus dem Gießener Raum.

Besonderheit: Flugplatz Lützellinden

Ein besonderer Weltrekord, der auch 2021 noch im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist, nahm in Lützellinden seinen Anfang: Am 28. September 1980 startete der 41-jährige Stuntman Jaromir Wagner aus Gießen einen Weltrekord-Flug: Er überquerte als erster Mensch den Atlantik, auf der Tragfläche einer zweimotorigen Maschine. Stehend!

Aber auch ohne Rekord-Versuch ist der Flugplatz Lützellinden einen Ausflug wert. Auf dem Höhenrücken beim Flugplatz hat man an klaren Tagen eine wunderbare Aussicht ins Umland.

 

Quelle: Gießen Marketing GmbH

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