Walther Piesch: Wort - Zeichnung - Skulptur
16.10.2008 bis 30.11.2008
Altes Schloß, Brandplatz 2
Eintritt frei
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Souverain au casque d'or
(Herrscher mit Goldhelm)
linke Figur:
Bronze, z. T. poliert, 18/20, 2000
rechte Figur:
Blei, Oberteil vergoldet, 28/20, 1998
Eröffnung: 16.10.2008, 19 Uhr, Sonderausstellungssaal im Alten Schloß
Begrüßung: Kulturdezernent Dr. Reinhard Kaufmann
Einführung: Dr. Friedhelm Häring
Dauer der Ausstellung: 17.10. - 30.11.2008
Biografie des Künstlers:
1935 in Prag geboren
Abschluss einer Zimmermannslehre
1955-59 Werkkunstschule Offenbach in den Bereichen Schrift, Lithografie, Baumalerei
ab 1962 Werbeagentur in Frankfurt a. M., Mailand und Straßburg
Übersiedlung nach Straßburg
1974-84 Lehraufträge für Volumen an der Humanistischen Universität in Straßburg
1974-99 Lehraufträge an der Hochschule für (dekorative) Kunst in Straßburg
1977 Gründungsmitglied der XYLON - Frankreich
1984 Übersiedlung nach Anould in den lothringischen Vogesen
lebt und arbeitet in Anould
Zahlreiche Arbeiten in öffentlichem und privatem Besitz in Deutschland und Frankreich
Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
Walther Piesch legt auf Intensität und Ruhe in der Gestaltung seiner unterschiedlichen Materialien Wert. Er will Symbole und keine Umsetzung der ewig kreisenden aktuellen Ereignisse. Sowohl in der Natur findet er vorgebildete Formen, die keiner Korrektur bedürfen, als auch in den jahrtausendealten Zeugnissen menschlichen Lebens in Kultstätten, Mauern, Nekropolen.
Aus der teils beängstigenden Stärke dieses Ursprungs gewinnt er Anregung für seine „Orte“, „Architekturen“, „Zeichen“. Aus diesen Elementen gewinnen seine Arbeiten ihre „mythologische“ Kraft. Urformen bilden das Gültige, Ikonenhafte. Daraus entstehen die Herrscher und Wächter, die Krieger oder Ungeheuer mit Äxten und Helmen, seine Souvereigns und Guardiens unserer Ausstellung.
Die einen schicken die anderen als Kämpfer in den Krieg. Diese Menschen sind die gutgläubigen Instrumente des Gehorsams. Sie sind die Nutzbaren, die mit ihren Streitäxten im Kalkül der anderen voranschreiten. Sie erhalten Weisungen und diese Weisungen werden ausgeführt. Im menschlichen Leben gab es immer diese zwei Pole. Die einen, die das Fürstliche tragen und die Politik gestalten. Die anderen sind die Musketiere, die Garde du Corps, die Prätorianergarde und wie sie alle heißen, diese Strukturen der Dienlichen. Bei den Caesaren und den Diktatoren haben die Wächter ihre Funktion wie heute.
Die Macht sucht und braucht die Willfährigen, Menschen voll Ergebenheit und Fanatismus. Nie ging die Macht vom Volke aus.
Zwischen den Souvereigns und Guardiens leben die Gaukler, Hofnarren, lebt die Don Quichotterie.
Friedhelm Häring