Ibrahim Kodra: Malerei und Grafik
10.02.2011 bis 03.04.2011
Altes Schloss, Brandplatz 2
Eintritt frei
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Eröffnung: 10. Februar 2011, 19 Uhr, Sonderausstellungssaal im Alten Schloss
Begrüßung: Dietlind Grabe-Bolz, Oberbürgermeisterin
Eröffnung: Dr. Friedhelm Häring, Museumsdirektor
Dauer der Ausstellung: 11.02. – 03.04.2011
geschlossen: 06. – 08.03.2011
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10 – 16 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ein Mann wie ein Berg
Für die albanischen Künstler ist Ibrahim Koda der "Fels", das Urgestein, das die Kunst Albaniens an die Entwicklungen des 20. Jahrhunderts in Europa anbindet. Tatsächlich ist die Übersetzung von Kodra Berg, Hügel, Anhöhe.
Er wurde am 22. April 1918 als Ibrahim Shaban Likmetaj Kodra in Ishmi geboren. Ishmi liegt am gleichnamigen Fluss nördlich der albanischen Hauptstadt Tirana. Nach Nordwesten fließt er der Adria zu. Von den Höhen des Berges Kodra in Nordalbanien hat man einen herrlichen Blick über Tirana, Durazzo und die Adria. Als Kind staunte und träumte Kodra über diese Landschaft hin und spielte zwischen den Ruinen der Illyrer, Griechen und Römer.
Kodra hatte eine schwierige Kindheit. Seine Mutter Xhixhe starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vater Murat war Kapitän, meist auf See im Adriatischen Meer. Mit 8 Jahren verließ er sein Zuhause, gelangte nach Durazzo, von wo er schließlich an den Hof von König Zogu gelangte. Die Königinmutter half ihm, zusammen mit den Prinzen Tati und Sherafui, in Tirana zu studieren. Nach dem Ende der Schulzeit schickte sie ihn mit einem Stipendium nach Italien. So segelte Kodra mit Kameraden nach wechselvollem Schicksal von Durazzo nach Bari.
Fast 500 Jahre türkisch regiert, wurde Albanien 1918, im Geburtsjahr Kodras, Republik, von 1928-1939 unter Ahmed Zogu Königreich und 1939 von Italien besetzt. Das alles ist erwähnenswert für das Spektrum seiner Kunst, die byzantinischen, bulgarischen, türkischen Atavismen, Italien und die Antike als Quellen seiner Kunst.
Kodra ist bald fest in Italien verankert. Von Bari aus fährt er zum Kunststudium nach Mailand an die Brera, Studienfreunde sind Guttuso und Cantatore. In der Piazza Ragosta 2 gründet er 1944 sein Atelier, wo er bis zu seinem Tode arbeitet und lebt. Nach zahlreichen Ausstellungen und bedeutenden künstlerischen Begegnungen mit Picasso, Eluard u. a. erhält er 1966 die Auszeichnung „Honour of the Nation“ aus Albanien. Kodra steht zunächst unter dem Einfluss von Cassinari, um bald zu einer künstlerischen Sprache zu finden, in der er den synthetischen Kubismus mit surrealen Tendenzen zu phantasievollen Kompositionen verschmilzt. Dabei beruft er sich auf die albanische Folklore als Ursprung seiner Herkunft, Kraft und Phantasie. Er verwandelt diese Elemente in eine zeitgemäße eigene Sprache.
Friedhelm Häring
Die Fischer
Öl auf Leinwand
100 x 100 cm, 1974
Urbanistika
Öl auf Leinwand
140 x 140cm, 1984
ohne Titel
Tusche und Spray auf Leinwand
80 x 60 cm, 1974
aus Serie Konkrete Kunst 1
Öl auf Leinwand
60 x 70 cm, 1951