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Käthe-Kollwitz-Schule wird komplett saniert

Als die Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) 2018 ihr 50-jähriges Bestehen feierte, gab es an der Grundschule im Spitzwegring ein großes Fest. Eltern, Kinder und Kollegium erinnerten an die positive Entwicklung einer Schule, deren Gebäude sich als Ensemble in das Wohngebiet zwischen Ludwig-Richter- und Marburger Straße einfügen. Doch bei allem Stolz auf die nach wie vor moderne pädagogische Ausrichtung der Schule ist nicht zu übersehen, dass der Zahn der Zeit kräftig an dem 1968 errichteten Komplex nagt. Da liegen Armierungen frei, das Dach ist hier und da undicht und in manchen Klassenräumen sind die Fenster nur einfach verglast, berichtet Schulleiter Florian Krauß.

Diese Alterserscheinungen sind selbstverständlich auch der Stadt Gießen nicht verborgen geblieben. Seit Jahren führen Schulgemeinde und Stadt Gespräche darüber, wie die Käthe-Kollwitz-Schule der Zukunft aussehen könnte. Mittlerweile sind die Planungen abgeschlossen. Im Zuge eines Architektenwettbewerbs – Sieger ist das Architekturbüro aplus – wurden die Sanierungsschritte sowie die Neuausrichtung des pädagogischen Konzepts entwickelt. Für die Schule ist in mehreren Bauabschnitten eine energetische und eine Gesamtsanierung geplant. Und am Ende der Sommerferien werden erste Ergebnisse zu sehen sein. „Das wird eine große Nummer“, freut sich Rektor Krauß auf den ersten Bauabschnitt, der laut Plan im Sommer 2023 abgeschlossen ist. Bis Ende August sollen zunächst das Hausmeisterhaus und der WC-Trakt abgerissen werden. Der Errichtung der Baustraße folgt die Aufstellung von neun Klassencontainern und einem Multifunktionscontainer auf dem Areal des derzeitigen Lehrerparkplatzes. Für die Lehrkräfte wird es eine provisorische Parkfläche auf dem Areal des Hausmeisterhauses geben. „Das Ganze sollte für Kinder und Nachbarschaft reibungslos ablaufen“, wünscht sich der Schulleiter.

»Gemeinsame Mitte« für jedes Gebäude

Für drei Klassengebäude steht anschließend eine komplette energetische Sanierung an. Brandschutz, Heizung, Elektro- und Sanitärbereich werden erneuert. Die technischen Neuerungen gehen einher mit Baumaßnahmen, die sich mit dem Thema „Unterricht der Zukunft“ beschäftigen. So sind für jedes Jahrgangsgebäude drei Klassenräume und eine „gemeinsame Mitte“ vorgesehen, die sich nach außen in ein grünes Klassenzimmer öffnet. Geplant sind zudem ein großzügig verglastes Foyer, Aufzüge, eine Bibliothek und ein „Lesegarten“. Jedes Gebäude erhält Garderobe und WC, einen Teamraum für Elterngespräche, im oberen Bereich gibt es ein Ruheatelier für Stillarbeit als Rückzugsbereich. Die Räume werden so angelegt, dass eine Blickbeziehung nach unten besteht. Und über die Dachterrasse wird eine Verbindung zum Nachbargebäude hergestellt.

Auch auf eine behindertengerechte Umsetzung der KKS-Sanierung wird viel Wert gelegt. Eines der Klassengebäude erhält einen Aufzug, alle anderen eine Vorrichtung für die Installation eines Lifts. Von den Gesamtkosten in Höhe von 8,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt kommen vier Millionen als Förderung aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP II).

Neue Aula, Mensa und Verwaltung

Große Vorfreude herrscht beim Schulleiter sowie bei Stadträtin Astrid Eibelshäuser schon heute auf den zweiten Bauabschnitt, mit dem in der zweiten Hälfte 2023 begonnen werden soll.  „Die neue Mitte wird das Herz der Schule“, sagt die Schuldezernentin und Krauß ergänzt: „Das macht richtig etwas her.“ Welche schulischen Konzepte dann umgesetzt werden sollen, werde bereits im Kollegium besprochen, verrät der Rektor. Vorgesehen sind eine große Aula, Mensa und viel Platz für künstlerische Aktivitäten. Auf dem Sanierungsprogramm stehen außerdem Turnhalle, Verwaltung, Räume für Vorklasse, Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Vorlaufkurse.

Vier Jahre für den zweiten Bauabschnitt stufen Schulleitung und Dezernentin als „realistischen Zeitrahmen“ ein. Zu einem weiteren Thema stehen Stadt und Grundschule in regelmäßigem Austausch. Sollte die Käthe-Kollwitz-Schule, die aktuell dreizügig ist und von mehr als 240 Schülerinnen und Schülern besucht wird, künftig weiter wachsen und vier Klassen pro Jahrgang brauchen, soll dieser Bedarf bei den Baumaßnahmen der kommenden Jahre berücksichtigt werden. Und in einem abschließenden Schritt ist die Neugestaltung des Schulhofs der KKS vorgesehen.

Zahlen Daten Fakten

Projektgesamtkosten: für den 1. Bauabschnitt ca. 8,6 Mio. Euro

Bruttogrundfläche: Saniert: ca. 1.420 m² + ca.590m² Neu

Baubeginn: Sommer 2021

Fertigstellung: Sommer 2023

Bauherr: Universitätsstadt Gießen

Architektur: Aplus aus Gießen

Fachplanung Tragwerksplanung: HAZ Ingenieure aus Marburg

Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: EWT Ingenieure aus Grebenhain

Fachplanung Elektroplanung: EWT Ingenieure aus Grebenhain

Garten und Landschaftsarchitektur: Wird gerade vom Gartenamt ausgeschrieben

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