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14.07.2021

Jugendliche aus Gießen und Windhoek im digitalen Austausch zum Thema Nachhaltigkeit

8000 km liegen zwischen Gießen und Windhoek/Namibia. Für elf Monate waren sich Jugendliche von hier und dort aber ganz nah: Gemeinsam nahmen die 16 bis 19-jährigen an digitalen Austauschtreffen teil, beschäftigten sich mit der Agenda 2030, erstellten zusammen Videos, Flyer, Instagramkanäle. Nun fand, mit den Jugendlichen, Mitgliedern der Lenkungsgruppe Kommunale Entwicklungspolitik, Teamern und Koordinationskräften, die Abschlusspräsentation der Projekte statt – erneut digital verbunden, zeitgleich hier und in Namibia.

In Kleingruppen hatten die Jugendlichen aus beiden Ländern einen bunten Strauß an Ergebnissen erarbeitet: Ein Video, das mit Interviews in beiden Städten die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland und Namibia vergleicht; ein Saisonkalender zu Lebensmitteln für beide Länder; ein Video zum Thema Biodiversität hier wie dort mit Drohnenflügen - z. B. über den Botanischen Garten und die beeindruckende Landschaft nahe Windhoeks; ein Parallelprojekt zum Thema Pflanzen/Schulgärten; ein Flyer, der die heimische Gastronomie wirbt, kostenlos Menstruationsprodukte bereit zu halten. „Die Themen und Ergebnisse haben sich die Jugendlichen selbst erarbeitet. Sie knüpfen an die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN an, etwa die Bekämpfung von Ungleichheit, Armut, Klimawandel“, erläutert Janina Brendel, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Gießen.

Das Projekt vermittelte viele neue Erfahrungen: ungewohntes Englisch hören, in Projekten selbstorganisiert zusammenarbeiten, interkulturelle Begegnungen erfahren, das Themenfeld Nachhaltigkeit kennenlernen, neue Techniken nutzen - wie etwa Videoediting und Drohnenfotografie. Der immer digitale Austausch erforderte hin und wieder Geduld: „Das ‚Can you hear me?‘ war immer dabei“, resümiert Brendel. „Aber auch dann immer wieder neue Kommunikationswege zu finden und auszuprobieren was gut funktioniert, ist ein spannendes Lernfeld.“ Finja (Gießen) erzählt dazu: „In den Meetings der Gesamtgruppe war es anfangs schwer sich zu beteiligen, aber in den Kleingruppen haben wir gut und gleichberechtigt an unseren Projekten gearbeitet.“ Fredeline (Windhoek) ergänzt: „Dieses Projekt hat mein Selbstvertrauen gestärkt, mich geduldiger werden lassen und meine Perspektive erweitert.“

Pandu Nghipandulwa, der gemeinsam mit Brendel die Veranstaltung moderierte, zeigte sich begeistert von den Ergebnissen: „Die Jugendlichen haben in ihren Communities wirklich etwas bewirkt, viele Menschen eingebunden, um ihre Gruppenziele zu erreichen, und dadurch Netzwerke geschaffen.“ Stadträtin Astrid Eibelshäuser resümierte: „Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie kollaboratives Lernen digital und grenzüberschreitend gelingen kann und eröffnet allen Jugendlichen gleichermaßen unterschiedliche Perspektiven auf globale Themen.“

Gefördert wurde das Projekt durch Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programms mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Eine wichtige Begleitung leisteten das Namibian Institute for Democracy (NID) und Dr. Lameck Mwewa mit einigen seiner Studierenden der Namibian University for Science and Technology. Die Jugendlichen, die – trotz Pandemie und Prüfungsphasen – engagiert und motiviert mitarbeiteten, wollen auch nach Abschluss des Projektes dabei bleiben und ihre Kontakte erhalten. Das freut auch Naita Hishoono, Leiterin des NID in Windhoek, die das Projekt ebenfalls unterstützt hatte und die Veranstaltung mit herzlichen Dankesworten für die erfolgreiche Zusammenarbeit schloss. Weitere Austausche mit neuen Gruppen sollen ab September angeboten werden.

Impressionen zu den Projektergebnissen

 


 






 


 

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