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23.05.2022

Gießen tritt der CHARTA Friedhofskultur bei

Im November 2021 haben wichtigste Institutionen und Verbände im deutschen Friedhofswesen ein Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe gesetzt und gemeinsam die CHARTA Friedhofskultur unterzeichnet. Das Manifest formuliert den Wert der Friedhofskultur für die Menschen und unsere Gesellschaft. Zugleich definiert die CHARTA ein gemeinsames Begriffsverständnis für den öffentlichen Diskurs zum Thema Friedhofskultur. Nicht zuletzt zeigt sie den großen Facettenreichtum dieses Kulturguts auf.

Die Stadt Gießen sich nun – wie viele andere Städte auch - dieser CHARTA angeschlossen, um auch hier vor Ort den Wert unserer Friedhöfe zu unterstreichen. Die Urkunde wurde von Oberbürgermeister Frank Tilo Becher und Stadträtin Gerda Weigel-Greilich unterzeichnet. Der Beitritt zur CHARTA ist in eine bundesweite Aktion eingebettet.

Grundidee - CHARTA Friedhofskultur in Deutschland

In Deutschland engagieren sich unzählige Menschen für die Friedhofskultur. Viele von ihnen setzen sich hauptberuflich für den Friedhof ein, und das nicht nur bei den Friedhofsträgern, Friedhofsverwaltungen, Bestattern, Friedhofsgärtnern oder Steinmetzen, sondern beispielsweise auch in Krematorien, bei Zulieferbetrieben oder im Denkmalschutz. Hinzu kommen sehr viele ehrenamtlich Tätige, vor allem in den Kirchengemeinden, aber auch in Vereinen und Verbänden. Nicht zu vergessen sind zudem Kulturschaffende wie Musiker, Mediengestalter oder Kulturvermittler. Die Wissenschaft arbeitet in verschiedenen Fakultäten an dem Thema, zum Beispiel aus kulturwissenschaftlichem oder historischem, sozialem oder städtebaulichem Blickwinkel. Umweltschützer setzen sich für den Friedhof als Ort der Biodiversität und des Naturschutzes ein. Und nicht zuletzt engagieren sich auch viele politisch Tätige für den Friedhof, in Städten und Gemeinden genauso wie auf Landes- und Bundesebene.

So unterschiedlich die Hintergründe, Haltungen und Interessen dieser vielfältigen Kräfte auch sein mögen: Viele eint das Bewusstsein, dass der Friedhof ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur ist, sowie für unser Land und unsere Gesellschaft große Relevanz besitzt.

Die Unterschiedlichkeit der Kräfte ist weniger ein Ausdruck von Abgrenzung oder Rivalität als vielmehr ein Spiegel des Facettenreichtums. Im Dialog zeigt sich zudem ein hohes Maß an Wertschätzung den anderen gegenüber: So schätzt zum Beispiel der Historiker nicht nur den kulturellen Wert von Grabmalen, sondern weiß auch um die Relevanz von Friedhöfen für den Naturschutz. Diese gegenseitige Wertschätzung gilt vor allem gegenüber der menschlichen Bedeutung von Friedhöfen bei der Abschiednahme und Trauerverarbeitung. Der vielfältige Blick auf den Friedhof zeigt so große Schnitt- mengen, die sich konkret benennen und dokumentieren lassen.

Jede der unterschiedlichen Gruppierungen kann für sich in Anspruch nehmen, für die Friedhofskultur tätig zu sein, sie zu gestalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln. Und genau hier setzt die „CHARTA Friedhofskultur“ an, indem sie ein gemeinsames Begriffsverständnis für den öffentlichen Diskurs zum Thema Friedhofskultur definiert, den Facettenreichtum dieses Kulturguts aufzeigt und ein deutlich sichtbares Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Friedhöfe setzt. Sie versteht sich sowohl als Basis eines gemeinschaftlichen Engagements für den Friedhof als auch als klares Signal der Abgrenzung gegenüber sogenannten alternativen Bestattungen außerhalb des Kulturraums Friedhof.

 

Friedhöfe & Bestattungswesen in Gießen

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