Jette - neues Museumsbeiboot getauft
Das Oberhessische Museum wird zukünftig an verschiedenen Orten in Gießen ankern
Endlich ist es soweit: Das Lastenrad des Oberhessischen Museums wurde in ein Boot verwandelt und hat am Dienstag in einem umfangreichen Taufprocedere im Hof des Alten Schlosses nun offiziell den Namen Jette erhalten.
Der Bootsname wurde bereits zum Internationalen Museumstag im Mai mit Hilfe zahlreicher Gießener Bürger*innen ausgewählt. Zur Wahl standen die Namen von drei weiblichen Persönlichkeiten aus der Gießener Stadtgeschichte. Die Mehrheit stimmte für Henriette Fürth, die 1861 in Gießen geborene Tochter jüdischer Eltern machte sich einen Namen als Publizistin, Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin. Darüber hinaus war sie in der Rechtschutzbewegung tätig und eine der ersten Frauen im Frankfurter Stadtparlament. Ein symbolträchtiger Name, der auch als kurzer Kosename Jette, dem Projekt des Oberhessischen Museums fortan Erfolg versprechen soll. Die individuellen Aufbauten, die das Rad in ein Boot verwandelten, wurden von Johannes Schmid von der flux - werk gGmbH hergestellt.
Mit einem offiziellen Ritual und Feierlichkeiten, wie es sich für eine Bootstaufe gehört, wurde Jette am Dienstag im Hof des Alten Schlosses getauft. Die Idee und Veranstaltung wurde in Kooperation mit gärtnerpflichten (Ingke Günther und Jörg Wagner) entwickelt, die als Koordinator*innen des Stadt[Labor]Gießen in den vergangenen Jahren bereits partizipative Formate für das Oberhessische Museum umgesetzt haben. Die Gießener Band Fern der Heimat übernahm mit Seemannsliedern die musikalische Begleitung, um zum passenden Flair beizutragen und für die richtige Stimmung zu sorgen. Die Unterstützer*innen des Oberhessischen Museums, die zur Entstehung des Boots und zum Gelingen der Taufaktion beigetragen haben sowie diejenigen, die das Projekt in Zukunft unterstützen werden, haben Patenschaften übernommen. Jette wird also ab sofort gut ausgestattet und mit vielfältiger Unterstützung in die museale See stechen können.
Zur Entstehung des Pop-Up-Museums namens Jette
Das Oberhessische Museum hat in der Nachfolge des Stadt[Labor]Gießen ein museumspädagogisches Vermittlungskonzept entwickelt, das im Stadtraum Bürger*innen auf das Museum aufmerksam machen, über die neuen Entwicklungen des Museums informieren und Inhalte des Museums vermitteln soll.
Dafür wurde das Lastenrad zum Boot umgebaut, das ab sofort als Pop-Up-Museum an unterschiedlichen Orten in Gießen erscheinen wird.
Es ist geplant mit dem Fahrzeug belebte Orte in der Stadt aufzusuchen, der Kirchenplatz, städtische Veranstaltungen oder Schulen stehen als Anlegestellen auf dem Routenplan. Das Ziel besteht darin, mit interessierten Bürger*innen ins Gespräch zu kommen, Geschichten der Gießener*innen zu sammeln und Informationen auszutauschen. Vor Ort wird es ganz unterschiedliche inhaltliche Angebote geben, beispielsweise spezifische Vermittlungsprogramme, Informationsangebote zum Baufortschritt der Museumsgebäude, unterhaltsame Objektsprechstunden oder -präsentationen und vieles andere mehr.
Patenschaften für Jette
Unterstützer*innen des mobilen Museums haben verantwortungsvolle Patenschaften für Jette übernommen, so unterstützen Kulturamtsleiter Dr. Stefan Neubacher und die Band Fern der Heimat (mit Sabine Raatz am Akkordeon, Bertram B. Ohne an der Gitarre, Philipp Lampert am Bass und Andreas Eikenroth Gesang und Rezitation) das Museumsboot. Multitalente Stefanie Flauger (www.ritschratschklick.de) und Johannes Schmid von der flux - werk gGmbH, verantwortlich für Ausstattung und Bau, werden Jette auch in Zukunft einmal begleiten. Die Museumsgesellschaft Gießen übernimmt als Förderverein des Museums eine Patenschaft und wird das Beiboot finanziell unterstützen und mit Aktionen begleiten.
Jettes erster Stapellauf
Jette wird am Mittwoch, 21. Juli 2021, das erste Mal vom Stapel laufen. Von 10:00 bis 13:00 Uhr wird das Museumsboot am Rande des Gießener Wochenmarkts vor Anker liegen. Alle sind herzlich eingeladen, Jette kennenzulernen und an einer ersten Aktion teilzunehmen. Für alle Teilnehmer*innen, die am Mittwoch mitmachen, warten kleine Museumsüberraschungen.