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Neuenweg/Ecke Weidengasse (ehem. Weidengasse 18) - Bernhard und Hedwig Brandus, Hermann Baer

Bernhard Brandus
*04.10.1867 in Magdeburg
deportiert am 27.09.1942 ab Darmstadt nach Theresienstadt
ermordet am 09.05.1943 in Theresienstadt
Stolperstein verlegt am 22.10.2009

Hedwig Brandus, geb. Baer
*15.09.1894 in Stockstadt
deportiert am 27.09.1942 ab Darmstadt nach Theresienstadt
ermordet am 16.05.1944 in Auschwitz
Stolperstein verlegt am 22.10.2009

Hermann Baer
*06.05.1919 in Gießen
deportiert am 12.04.1943 mit unbekanntem Ziel
ermordet in Auschwitz
Stolperstein verlegt am 22.10.2009

 

Standort Stolpersteine Neuenweg/Weidengasse


Bernhard Brandus

Bernhard Brandus wurde am 04.10.1867 in Magdeburg geboren. Er heiratete am 11.02.1902 Emma Walter, evangelisch, aus Oberweißbach. Bernhard Brandus war in verschiedenen Berufen tätig, als Maurer, Händler, Lagerist und Kaufmann. Am 30.01.1907 kam das Ehepaar aus Dortmund nach Gießen. Es verzog nach kurzer Zeit an einen unbekannten Ort und kehrte 1917 aus Nürnberg nach Gießen zurück und wohnte in der Bahnhofstr. 43. In den nächsten 15 Jahren wechselte das Ehepaar oft den Wohnort, z.B. zog es nach Hannover und Frankfurt /Main. 1930 kam Bernhard Brandus mit seiner Frau nach Gießen zurück. Sie wohnten zunächst im Alten Wetzlarer Weg in Gießen und ab 1932 in der Weidengasse 181. Emma Brandus starb im Dezember 1932. Im Juli 1934 heiratete Bernhard Brandus Hedwig Baer. Ihr Sohn Hermann zog am 01.03.1935 zu ihnen in die Weidengasse.

Bernhard Brandus und seine Frau mussten 1941 in die Walltorstraße 42 umziehen. Mit seiner Frau und vielen anderen jüdischen Bürgern wurde er am 14.09.1942 in die Goetheschule gebracht und am 15.09.1942 vom Güterbahnhof aus nach Darmstadt deportiert. Laut Deportationsliste in den Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Band 85 wurde er am 27.09.1942 nach Theresienstadt deportiert und ist dort am 09.05.1943 an Unterernährung und Entkräftung gestorben.

1Da die Anschrift Weidengasse 18 heute nicht mehr existiert, wurde der Stolperstein Ecke Neuenweg – Weidengasse verlegt.

Hedwig Brandus, geb. Baer

Hedwig Baer wurde am 15.09.1894 in Stockheim als Tochter der Eheleute Max und Kätchen Baer, geb. Halberstadt geboren. Hedwig hatte noch fünf jüngere Geschwister, vier Schwestern und einen Bruder, der in einem französischen Gefangenenlager 1920 verstarb. Die Familie zog im gleichen Jahr nach Gießen. Vater Max war als Provisionshändler tätig. Hedwig erlernte den Beruf der Schneiderin. Am 06.05.1919 wurde ihr Sohn Hermann geboren. Hedwig lebte mit ihrem Sohn weiterhin im Hause ihrer Eltern. Am 11.07.1934 heiratete sie Bernhard Brandus und zog zu ihm in die Weidengasse 181. Hermann folgte im Frühjahr 1935.

Hedwig Brandus, ihr Mann und ihr Sohn mussten 1941 in die Walltorstraße 42 umziehen. Hedwig Brandus wurde am 14.09. 1942 mit ihrem Ehemann Bernhard und vielen anderen jüdischen Bürgern in die Goetheschule gebracht und am 15.09.1942 vom Güterbahnhof aus nach Darmstadt deportiert. Laut Deportationsliste in den Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Band 85 wurde sie am 27.09.1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort am 16.05.1944 nach Auschwitz und dort ermordet.

1Da die Anschrift Weidengasse 18 heute nicht mehr existiert, wurde der Stolperstein Ecke Neuenweg – Weidengasse verlegt.

Hermann Baer

Hermann Baer wurde am 06.05.1919 als Sohn von Hedwig Baer in Gießen geboren. Er lebte mit seiner Mutter bei seinen Großeltern Max und Kätchen Baer in der Walltorstraße 38. Nach der Eheschließung der Mutter mit Bernhard Brandus im Sommer 1934 zog Hermann im Frühjahr 1935 in die Weidengasse 18 zur Mutter und deren Ehemann. Als Beruf wird in seiner Personenstandkarte "Lagerarbeiter" angegeben.

Am 19. Juni 1940 ging Hermann Baer in das Umschulungslager Assel bei Stade. Nach seiner Rückkehr war er von August 1940 bis zum 09.09.1942 und vom 29.09.1942 bis zum 06.02.1943 als Zwangsarbeiter im Tiefbau eingesetzt. Am 12.04.1943 wurde Hermann Baer deportiert und in Auschwitz ermordet.

 

Text: Christel Buseck

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