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Karl-Benner-Straße 3 - Meier und Settchen Grünewald

Meier Grünewald
*18.04.1873 in Alten-Buseck
deportiert am 27.09.1942 ab Darmstadt nach Theresienstadt
ermordet am 08.11.1942 in Theresienstadt
Stolperstein verlegt am 22.10.2009

Settchen Grünewald, geb. Nathan
*01.02.1874 in Lohra
deportiert am 27.09.1942 ab Darmstadt nach Theresienstadt
ermordet am 07.03.1944 in Theresienstadt
Stolperstein verlegt am 22.10.2009

 

Standort Stolpersteine Karl-Benner-Straße 3


Meier und Settchen Grünewald heirateten am 04.03.1900 in Lohra und zogen nach Wieseck, Alicestraße 3 (heute Karl-Benner-Straße) in das Haus, das auch die Synagoge beherbergte. 1901 meldete er bei der Industrie- und Handelskammer Gießen seine Firma „Manufakturwaren-Kleinhandel“ an.

Der erste Sohn, Julius, wurde 1901 geboren und starb bereits 1928, der zweite Sohn, Siegfried, kam 1911 zur Welt und studierte nach dem Abitur Zahnmedizin , das er an der Marburger Universität zwar beendete, aber als Jude das Diplom nicht mehr erhielt.

1934 ging er in die Schweiz und wanderte von dort 1937 in die USA aus. Nach einem erneuten Studium war er sehr erfolgreich als Zahnarzt tätig.

Meier Grünewald betrieb bis Mitte der 1930er Jahre seinen Manufakturwarenhandel, bis die Nazis den Juden Berufsausübung verboten. 1939 musste das Ehepaar seine Wohnung räumen und wurde in das Haus von Klara Katz, Kirchstraße 5, eingewiesen.

Am 27. September 1942 erfolgte für beide und die noch in Wieseck lebenden jüdischen Wiesecker die Deportation: Über die Goetheschule und Darmstadt in das Konzentrationslager Theresienstadt, wo beide den Tod fanden.

Der überlebende Sohn, Siegfried, hatte 1962 anlässlich seines Besuchs in Gießen-Wieseck am Grabstein seines Bruders für seine Eltern eine Erinnerungstafel anbringen lassen.

Vor dem Haus der ehemaligen Synagoge, Karl-Benner-Straße 3, wurden am 22.10.2009 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Grünewald verlegt.

 

Text: Ursula Schroeter

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