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09.05.2023

Förderprogramm GrüneMitteGießen - Gutes Klima durch Förderung

Zuschüsse noch bis 2027 erhältlich

Die Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich stellt ein gefördertes Projekt im Rahmen des Programmes „GrüneMitteGießen – Gutes Klima durch Förderung“ bei einem Pressetermin am Montag den 8. Mai, zusammen mit Fachberater Ule Ruhland, Landschaftsarchitekt von Sommerlad-Haase-Kuhli, vor.

„Leider“, so die Umweltdezernentin, „findet man in der Innenstadt öfters hoch versiegelte Hinterhofbereiche, die nur noch als Abstellplatz für Autos dienen. An eine Aufenthaltsqualität ist da nicht gedacht“. Das Projekt, das vorgestellt wird, zeigt eine typische Innenhofsituation: ein von Häusern komplett umschlossener großer Hof, der nur minimal im Randbereich begrünt war. Absterbende Äste des übriggebliebenen Baumes verdeutlichen die Notsituation des Restgrüns im überhitzten Innenstadtbereich.

Im Zentrum des Hofes wurde großflächig entsiegelt und mittels Staudenbeet, Baumpflanzungen und Sitzgelegenheiten auch ein möglicher Aufenthaltsbereich geschaffen. „Die Bäume sind hochstämmig, das heißt sie werden im ausgewachsenen Zustand reichlich Schatten und Kühlung liefern“, erläutert im Detail der Landschaftsarchitekt Ule Ruhland von Sommerlad-Haase-Kuhli. Ule Ruhland steht interessierten Bürger*innen in Erstgesprächen zur fachlichen Beratung zur Verfügung. Skizzen werden erstellt und diskutiert. Kostenschätzungen und auch ein Leistungsverzeichnis, das dann als Grundlagen für die vergleichbare Angebotseinholung von Gartenbaubetrieben genutzt werden kann, stehen den Anfrager*innen ebenfalls kostenlos zur Verfügung.

Laut Marion Lorengel vom Umweltamt der Stadt Gießen soll die Erkenntnis, dass eine „einfache“ Umplanung mehr Platz für Grün ohne Verlust von Stellplätzen schaffen kann, für einen Aha-Effekt bei weiteren privaten Eigentümern sorgen. Durch die Planung im Bereich des Hoftiefpunktes sollen auch die im Starkregenfall auftretenden höheren Wasserstände und damit Schadenspotenziale vermieden werden.

„Dies ist ganz im Sinne einer wassersensiblen Stadtgestaltung und ein Beispiel für das sogenannte Schwammstadtprinzip“, merkt Gerda Weigel-Greilich noch an.

Um die Ecke ist die Zufahrt zu einer Garage ebenfalls entsiegelt und begrünt, sowie um ein Beet an der Hauswand mit Fassadengrün ergänzt worden. Hier handelt es sich um schattenliebende Pflanzen, erklärt der Landschaftsarchitekt. Die Beratung beinhaltet auch Empfehlungen zu geeigneten Pflanzarten und erforderlichen technischen Vorrichtungen, damit zum Beispiel ein Rankgitter fachgerecht an der Hauswand befestigt werden kann. „Zusätzlich wurde die Randbegrünung erweitert und weitere Kleinbeete mit Staudenbegrünung im Eingangs- und Parkbereich errichtet“, erläutert Ule Ruhland im Detail auch anhand einer Skizze. Bis auf die ebenfalls geplante Dachbegrünung wurde bis Frühjahr 2022 alles umgesetzt.

Die Stadt Gießen gewährte einen Zuschuss in Höhe von rund 15.300 € für zwei Grundstücke.

„Die vorgestellte umfangreiche Maßnahme stellt auf jeden Fall ein Projekt mit Vorbildcharakter dar. Ziel durch diese Projektvorstellung ist es, Bürger*innen und Hausbesitzer*innen anzuregen, sich fachlich kompetent beraten zu lassen, um mehr Grün in der Innenstadt zu schaffen“, wünscht sich die Umweltdezernentin. Auch viele kleine Maßnahmen seien in ihrer Summe für das Stadtklima und Wohlfühlklima wichtig und wertvoll. Das Förderprogramm läuft noch bis 2027.

Zum Stand des Förderprogramms

Über 30 Antragsteller*innen, die im ersten Jahr Fachberatungen vor Ort erhielten, haben im Anschluss Ideenskizzen erhalten. Dann erfolgten Abstimmungen und teilweise mehrere Termine vor Ort, die letztendlich in Kostenschätzungen mit grobem Leistungsverzeichnis im Folgejahr mündeten.

Diese Unterlagen stehen dann den Besitzer*innen bzw. Eigentümergemeinschaften zur Verfügung. Kosten und andere Prioritäten haben derzeit erst in 7 Fällen zur Absage geführt. Viele Entscheidungen stehen allerdings noch aus.

Landschaftsarchitekt Ule Ruhland führt aus, dass die Angebotseinholung vor Bescheid-Erstellung zur Zeit aufgrund der Arbeitsauslastung der Fachbetriebe, genauso wie die Entscheidungsfindung in Eigentümergemeinschaften, eine Herausforderung darstellt.

Drei weitere Projekte mit Dachbegrünung, Hofbegrünung und Baumpflanzung stehen zur Zeit zur Umsetzung an.

Weitere Infos: GrüneMitteGießen

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