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16.04.2024

Neue Stadtführung: "Die Gießener Hochschulen - Eine Wissenschaftsstadt zwischen Studierendenleben und Forschergeist"

Gießen ohne Hochschulen? Undenkbar!

Das haben sich auch die Gießen Marketing GmbH, Technische Hochschule Mittelhessen (THM) und Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gedacht und eine neue Stadtführung entwickelt. Premiere der Stadtführung ist am 25.05.2024.

Die Sonne strahlt an diesem Vorfrühlingstag vom Himmel, als sich die Kooperationspartner vor dem Mathematikum zu einer Generalprobe treffen. „Bei meinen Führungen hatte ich noch nie schlechtes Wetter“, schmunzelt Gästeführerin Petra Bröckmann.

In monatelanger Arbeit hat Bröckmann sich vorbereitet, Bücher und historische Dokumente gewälzt und Daten verglichen. „Es war schwierig auszuwählen, was ich in den Rundgang aufnehmen werde. Je mehr man sich mit der Geschichte der Hochschulen beschäftigt, desto mehr Anekdoten findet man.“ Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gespannt auf diese Generalprobe „Die Gießener Hochschulen – Eine Wissenschaftsstadt zwischen Studierendenleben und Forschergeist“.

Das Mathematikum wurde als Startpunkt gewählt. Das Mitmachmuseum ist das Aushängeschild für erlebbare Wissenschaft in Gießen und hat internationale Bekanntheit erreicht. Der Initiator und Leiter Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher hat 30 Jahre lang an der JLU gelehrt und geforscht. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erfahren vor dem Mathematikum und dem Liebigmuseum Wissenswertes über die Gründung der Universität Gießen und Gießen als traditionsreichem Wissenschaftsstandort.

Die Hochschulen sind seit jeher ein Ort der Wissenschaft – mit Forschung, Lehre und Anwendung. Justus Liebig ist das beste Beispiel für einen erfolgreichen Wissenschaftler: Im 19. Jahrhundert forschte der bekannte Chemiker an Phosphatdünger, Backpulver und anderen Dingen, die den Alltag der Bevölkerung einfacher machten, unterstützt unter anderen von einem seiner Schüler, dem Chemiker und Physiker Heinrich Buff, dessen Wohnhaus in der Frankfurter Straße zu finden ist.

Neben Forschergeist waren auch Freiheit und Selbstbestimmung stets Kennzeichen von Studierenden. Ein Zeugnis findet sich beispielsweise in der Alicenstraße 18, wo es zu einer Hausbesetzung in den 1980er-Jahren kam. In dieser Zeit herrschte große Wohnungsknappheit, und die Studierenden protestierten gegen die Leerstände.

Studierende sind von jeher ein streitbares Völkchen, und es gab es immer mal wieder Probleme. So erließen Stadtrat und Bürgermeister zum Beispiel 1693 Gesetze, die Verbote für das „üppige“ Leben der Studenten enthielten, unter anderem „kein Vermummen, Saufen, Balgen und Tumultieren“. „Die Studenten haben sich natürlich nicht an die Stadtgesetze gehalten, da sie den Regeln der Universität unterlagen, und die war Landesangelegenheit“, ergänzt Dr. Joachim Hendel, Archivleiter der JLU.

Die Gruppe wandert weiter durch die Geschichte der Hochschulen, passiert das Hauptgebäude der JLU und das Theaterlabor im Universitätszentrum und erreicht schließlich das Hugo-von-Ritgen-Haus. Der Architekt und Kunstwissenschaftler Hugo von Ritgen (1811-1889) war der Initiator zur Gründung der Handwerkerschule des Ortsgewerbevereins. Sie legte den Grundstein der heutigen THM. Das Anwesen in der Südanlage 6 ist heute der Sitz der Abteilung Bauwesen.

Weiter geht’s zur Wiesenstraße, dem Herz der THM. Seit 1971 wächst die Hochschule mit Standorten in Gießen, Friedberg und Wetzlar stetig. Auf dem modernen Campus der THM zeigt sich eindrucksvoll der Wandel Gießens zum modernen Wissenschaftsstandort. Die Gießener Hochschulen prägen mit ihren Gebäuden, Lehrenden, Forschenden und Studierenden die Stadt. „Im Alltag der Studierenden gibt es längst keinen Unterschied mehr zwischen Hochschule und Uni, und auch in Forschung und Lehre rücken die Einrichtungen näher zusammen. Unlängst wurde der duale Studiengang Hebammenwissenschaft in Zusammenarbeit von THM, JLU und der Uni-Klinik entwickelt“, sagt Marko Karo von der THM-Hochschulkommunikation und Marketing.

Dies führt auch dazu, dass sich vermehrt Unternehmen in und um Gießen ansiedeln. Auch die Gründerszene ist in Gießen sehr rege. Viele Studierenden lassen ihren innovativen Ideen Taten folgen. In der Region wird ein weitreichendes Unterstützungsprogramm für Studierende angeboten.

„Die Führung ist für Alumni interessant, aber auch für Unternehmen, Studierende und andere Interessierte“, ist sich Joanna Müller, Leiterin der Tourist Information von der Gießen Marketing, sicher.

Die Premiere der Führung wird am 25.05.2024 um 17 Uhr im Rahmen der Kulturnacht Gießen stattfinden.

Im Anschluss an die Premiere wird die Führung im regulären Programm der öffentlichen Stadtführungen der Gießen Marketing angeboten werden und auch für Gruppen separat buchbar sein. Weitere Informationen zum öffentlichen Programm der Stadtführungen der Gießen Marketing finden Sie unter www.giessen-entdecken.de/stadtfuehrungen.

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Quelle: Gießen Marketing GmbH

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